Cumbia

Cumbia

Die Cumbia ist ein Paartanz aus Kolumbien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Musikform war ursprünglich kein Paartanz, sondern ein Kreistanz und hat ihre Anfänge in der Kolonialzeit. Der Name kommt von dem Wort cumbé, einem populären afrikanischen Tanz aus der Region von Batá in Guinea. Dabei bedeutet "cum" Trommel und "ia" sich bewegen, sich schütteln. Ursprünglich von den Sklaven nach Kolumbien gebracht, vermischte sich der Cumbé im Laufe der Zeit mit indianischen und spanischen Elementen und wandelte sich so in die Cumbia. Die Cumbia vermischt vielschichtige Rhythmusstrukturen afrikanischen Ursprungs mit spanisch beeinflussten Melodien und lyrischen Formen. Die Cumbia verwendet oftmals Instrumente aus dem Kulturkreis der indianischen Bevölkerung, wie die flauta de millo, eine aus Rispenhirse gefertigte Flöte, sowie andere Flöten und Schlaginstrumente. Die Musik entstand als Volkstanz an der Atlantikküste, wo sich afrikanische Sklaven konzentrierten. Die Cumbia-Musikkapellen setzten sich anfangs aus Schlagzeugern und einer die Melodie spielenden Flöte zusammen. Erst später kamen lyrische Verse hinzu, die von einem der Schlagzeuger gesungen wurden. Zeitgenössische Bands setzen sich heute aus Saxophonen, Hörnern, Keyboards, Synthesizern und den verschiedensten Schlaginstrumenten zusammen. Weltweit nehmen zahlreiche moderne Salsa-Bands die Cumbia in ihr Repertoire mit auf. Einer der kolumbianischen Künstler, die bedeutenden internationalen Erfolg in diesem Bereich erlangt haben, ist Alfredo Gutiérrez. International bekannt ist außerdem Pastor López, der aus Venezuela stammend, oft für einen Kolumbianer gehalten wird.

Musikalische Merkmale

Traditionell spielen in der Cumbia die "gaitas" (Flöten aus Kaktus oder Bambusrohr), das Akkordeon, die Maracas und verschiedene (Trag-)Trommeln eine zentrale Rolle. In den modernen kommerzialisierten Orchestern finden sich aber selbstverständlich auch Klavier, E-Gitarre, E-Bass, Klarinette und Blechblasinstrumente. Cumbia wird im 4/4-Takt gespielt bei mittlerem Tempo (80-110 bpm), während - anders als bei der Salsa - die Grundschläge auf der 1 und der 3 deutlich markiert werden, oft mit Hilfe einer Marschtrommel. Der zweite und vierte Schlag wird meistens in Achtel unterteilt, die unterschiedlich akzentuiert werden können. Manche kolumbianische Musiker mischen in Live-Auftritten gerne ein paar Takte Cumbia in ihre Salsa-Arrangements, um so die Nähe der beiden Musikarten zu veranschaulichen.

Das charakteristische Schema ist dabei folgendes:

1. Strophe: Zwischenspiel (instrumental) - Refrain - Zwischenspiel
2. Strophe: Refrain - Wiederholung - Refrain

Dieses Schema wird zwar oft variiert, aber nur wenige Cumbias haben mehr als zwei Strophen.

Verbreitung

Das Zentrum der Cumbia-Musik ist Barranquilla an der Karibik-Küste Kolumbiens. Eines der wichtigsten Cumbia-Festivals findet jährlich im Juni in El Banco am Rio Magdalena statt. Von der Karibik-Küste Kolumbiens gelangte die Cumbia auf diese Weise entlang des Flusslaufs schnell ins Landesinnere. In der Gegenwart hat sich die Musik in Lateinamerika immer weiter verbreitet und hat inzwischen international Erfolg - von Argentinien und Chile bis nach Mexiko.

Cumbia-Revival der 90er und 2000er

Die Cumbia erlebt seit Anfang der 90er Jahre in ganz Lateinamerika ein Revival, und es entstanden zahlreiche neue Strömungen. Hier wäre zu nennen:

  • die Tecno Cumbia oder Cumbia Electrónica aus Kolumbien, Mexiko und Peru sowie später Argentinien, die elektronische Elemente in die Cumbia einführt. Interpreten: Rossy War, Agua Marina, Euforia, Bomba Estereo, Systema Solar. Sie wird aber auch in Europa produziert.
  • die Cumbia Romántica, eine recht kommerzielle Stilrichtung aus Argentinien, die mit Pop-Einflüssen und Synthi-Melodien viele Erfolge produziert. Interpreten: Ráfaga, Amar Azul, La Nueva Luna.
  • die Cumbia Andina, auch Chicha genannt, die die Einflüsse der andinen Folklore Boliviens, Chiles und Perus verarbeitet. Einer der bekanntesten Musiker der peruanischen Cumbia ist Lorenzo Palacios Quispe, genannt Chacalón, Juaneco y su combo.
  • die Cumbia Rapera, eine Kreuzung von Cumbia und Hip Hop, vor allem populär in Argentinien und Mexiko. Interpreten: Celso Piña, La Cuarta Cuadra, Bajo Palabra, Ozomatli.
  • die Cumbia Sonidera, vor allem populär in Argentinien, Mexiko und USA. Interpreten: Las Estrellas Azules, Los Chavos JG, Los Chicos de la Kumbia, Los Telez, Grupo Maravilla, Grupo Pesadilla.
  • die Cumbia Reggae, eine Kreuzung von Cumbia und Reggae.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cumbia — Saltar a navegación, búsqueda Cumbia Orígenes musicales: Ritmos indígenas precolombinos de la Costa Caribe colombiana, ritmos africanos traídos con los esclavos. Orígenes culturales: Ritmo colombiano de raíces africanas e indígenas de la época de …   Wikipedia Español

  • Cumbia — is a music genre popular across Latin America. The cumbia originated in the Caribbean coast of Colombia, where it is associated with an eponymous dance and has since then spread as far as Mexico and Argentina, giving way to numerous sub genres… …   Wikipedia

  • cumbia — sustantivo femenino 1. Área: música Baile y canción colombianas de ritmo vivo y compás de dos por cuatro: bailar la cumbia. La orquesta tocó una cumbia que nos hizo bailar a todos …   Diccionario Salamanca de la Lengua Española

  • Cumbia —   [spanisch], in Kolumbien entstandener Volkstanz im 2/4, auch 3/4 Takt, der auf das musikalische Erbe der nach Lateinamerika verbrachten afrikanischen Sklaven (lateinamerikanische Musik) zurückgeht, von den kulturellen Traditionen der Indios… …   Universal-Lexikon

  • cumbia — f. Danza popular de Colombia y Panamá, una de cuyas figuras se caracteriza por llevar los danzantes una vela encendida en la mano …   Diccionario de la lengua española

  • Cumbia — La cumbia est un genre musical et une danse de la Colombie et le Panama, l autre vers Cuba, d abord sous le nom de cumba, puis de cumbia. La cumbia s est néanmoins répandue en Amérique du Sud, particulièrement en Bolivie, au Pérou et récemment en …   Wikipédia en Français

  • Cumbia — ► sustantivo femenino MÚSICA, DANZA Baile y música popular de Colombia, de ritmo ágil y compás de dos por cuatro. * * * cumbia f. Danza y canción populares de ritmo alegre, originarias de Colombia. * * * cumbia. f. Danza popular de Colombia y… …   Enciclopedia Universal

  • cumbia — {{#}}{{LM C11285}}{{〓}} {{[}}cumbia{{]}} ‹cum·bia› {{《}}▍ s.f.{{》}} {{<}}1{{>}} Música de origen colombiano, de ritmo rápido y compás de dos por cuatro: • En cuanto sonó la cumbia, todos salieron a bailar.{{○}} {{<}}2{{>}} Baile popular que se… …   Diccionario de uso del español actual con sinónimos y antónimos

  • Cumbia mexicana — Saltar a navegación, búsqueda Cumbia mexicana Orígenes musicales: Cumbia Colombiana introducida en México Orígenes culturales: Introducción de música cumbia desde finales de la década de los años 40 s del siglo XX aunada a los ritmos y folclores… …   Wikipedia Español

  • Cumbia peruana — Saltar a navegación, búsqueda Cumbia peruana Orígenes musicales: Cumbia Rock Guaracha Música criolla Huayno Orígenes culturales: Introducción de la cumbia en Perú en los años 60. Migración andina a las ciudades …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”