Cyansäure

Cyansäure
Strukturformel
Struktur von Cyansäure
Allgemeines
Name Cyansäure
Summenformel CHNO
CAS-Nummer 420-05-3
PubChem 540
Eigenschaften
Molare Masse 43,02 g·mol−1
Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Die Cyansäure ist eine instabile Cyansauerstoffsäure, die evtl. in Spuren beim Ansäuern von Cyanaten erhalten wird.[2] Praktisch ausschließlich entsteht jedoch ihr Tautomer Isocyansäure. Eindeutig nachgewiesen werden konnte Cyansäure nach Bestrahlen von Isocyansäure mit UV-Licht (224 nm) in einer Argon- oder Stickstoff-Matrix bei 4 bzw. 20 K.[3][4]

Inhaltsverzeichnis

Cyanate

Cyanate sind die Salze mit dem Cyanat-Ion (NCO) oder die Ester der Cyansäure mit der Struktur R–OCN. Anorganische Cyanate wie Kaliumcyanat sind stabile wasserlösliche Verbindungen und farblos. Cyansäureester trimerisieren im allgemeinen zu Cyanursäuretriestern. Dies geschieht bei Alkylcyanaten sehr schnell (schon während der Herstellung), bei Arylcyanaten langsam.

Verwendung

Für die freie Säure ist aufgrund ihrer Instabilität keine Anwendung bekannt. Anorganische Cyanate werden als Hilfsstoffe bei der Wärmebehandlung von Werkstoffen aus Stahl und als Ausgangsstoffe zur Herstellung von Pharmaka und Harnstoff-Herbiziden verwendet.

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Holleman/Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, de Gruyter Verlag, 1995.
  3. Hans Beyer und Wolfgang Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie, 23. Auflage, S. Hirzel Verlag, 1998.
  4. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag, 2006.

Literatur


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