Czerwony Strumień

Czerwony Strumień

Czerwony Strumień (deutsch Rothflössel) ist ein nicht mehr existierendes Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Das Gebiet gehört zur Gemeinde Międzylesie (Mittelwalde), von der es vier Kilometer südwestlich entfernt liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Gebiet des ehemaligen Czerwony Strumień liegt im Habelschwerdter Gebirge im äußersten Süden des Glatzer Kessels, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien. Nachbarorte sind Smreczyna im Nordosten, Kamieńczyk im Südosten und Lesica im Nordwesten. Jenseits der Grenze liegt in den Ausläufern des Adlergebirges České Petrovice. Nördlich erhebt sich die 713 m hohe Salzkuppe (Bochniak).

Geschichte

Rothflössel wurde 1631 als Rotenflues erwähnt[1]. Es entstand am gleichnamigen Fluss und gehörte zur Herrschaft Mittelwalde, mit der es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte. Nach den Schlesischen Kriegen fiel es zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1939 wurden 69 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Rothflössel 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Czerwony Strumień umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Seit 1945 gehörte es zum Powiat Bystrzycki. Wegen der abgelegenen Grenzlage verließen die Bewohner den Ort in den nachfolgenden Jahrzehnten, wodurch die Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgeben wurden. Czerwony Strumień gilt seit mehreren Jahrzehnten als nicht mehr existent[2]. Das Gebiet gehört weiterhin zur Stadt- und Landgemeinde Międzylesie.

Sehenswürdigkeiten

  • Ein Steinkreuz, das vor der nicht mehr erhaltenen Kirche von Czerwony Strumień stand, wurde nach Kamieńczyk (Steinbach) übertragen und dort vor der Kirche aufgestellt.

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 387
  2. Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. Hamburg-Wrocław 2006. ISBN 3-934632-12-2, S. 457

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