- Cäcilien-Verband
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Der Allgemeine Cäcilien-Verband für Deutschland (gegründet 1868) ist ein Chorverband der katholischen Kirche. Der 1870 von Papst Pius IX. approbierte Verband vertritt über 400.000 Sängerinnen und Sänger in über 16.000 Chören. Patronin der Chöre ist die Heilige und Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert nach Christus Cäcilia von Rom, woher der Verband auch seinen Namen hat.
Inhaltsverzeichnis
Der Verband
Der Verband ist ein privater kirchlicher Verein und tätig im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz. 1870 erhielt der Verband die Approbiation durch Papst Pius IX. In dem Gründungsbreve Multum ad movendos animos vom 16. Dezember 1870 ist nicht nur der Name des Verbandes festgelegt – Associatio sub titulo Sanctae Caeciliae pro universis Germanicae linguis Terris, Allgemeiner Cäcilien-Verband für die Länder der deutschen Sprache –, sondern auch seine internationale Zusammensetzung sowie seine juristische Stellung: er ist eine Organisation des Päpstlichen Rechts, die dem Hl. Stuhl direkt unterstellt ist.
Der ACV fördert die Kirchenmusik durch kirchenmusikalische Fachtagungen und Veröffentlichungen. Der Verband gibt Anregungen zu kirchenmusikalischen Kompositionen und Forschungen. Er pflegt Kontakte zur evangelischen Kirche, dem Deutschen Musikrat und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände (ADC). 1951 wurde die Arbeitsgemeinschaft Pueri Cantores gegründet. Präsident ist zurzeit Wolfgang Bretschneider.[1] Zielsetzung und Aufgabenstellung kann man mit dem Motto seines Gründers Franz Xaver Witt umschreiben: „Wir wollen nichts anderes als die praktische Durchführung dessen befördern, was die Kirche über die Musik angeordnet hat“. Die Liturgie soll von Entstellungen, von Verfremdungen geschützt und in ihrer ursprünglichen Schönheit erhalten.
Ehrenzeichen und Medaillen
Innerhalb des Verbandes gibt es die Möglichkeit verdiente Mitglieder oder Chöre auszuzeichnen:
Name Beschreibung Besonderheiten Cäcilienabzeichen Das Abzeichen ist ein Ehrenzeichen und wird als Auszeichnung für langjährige Kirchenchormitgliedschaft oder an Kirchenmusikerjubiläen verliehen. Das Cäcilienabzeichen gibt es in einfacher Ausführung (ohne Kranz) und mit Silber- (25-jähriges Jubiläum) oder Goldkranz (40-jähriges Jubiläum). Die Ehrenzeichen selbst sind aus Messing, versilbert und ca. 10×10 mm groß. Palestrina-Medaille Wurde 1968 aus Anlass der Hundertjahrfeier des Allgemeinen Cäcilienverbandes für die Länder der deutschen Sprache gestiftet. Sie wird allen Kirchenchören verliehen, die eine kirchenmusikalische Tätigkeit von mindestens einhundert Jahren nachweisen können. Ambrosius-Medaille Die Ambrosius-Medaille des ACV, die im Gedenken an den hl. Mailänder Bischof Ambrosius geschaffen wurde, kann an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich über ihren Tätigkeitsbereich hinaus in außergewöhnlichem Engagement hauptberuflich oder ehrenamtlich um die Kirchenmusik verdient gemacht haben. Der Antrag auf Verleihung kann beim Ortspfarrer gestellt werden. Zelter-Plakette Die Zelter-Plakette wurde im Jahr 1956 als Auszeichnung für Chorvereinigungen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet. Die Zelter-Plakette wird frühestens aus Anlass des einhundertjährigen Bestehens eines Chores auf dessen Antrag durch den Bundespräsidenten verliehen. Orlando di Lasso-Medaille Die Orlando di Lasso-Medaille bedeutet die höchste Auszeichnung des Verbandes und wird nur in besonderen Fällen aufgrund herausragender kirchenmusikalischer Verdienste auf musikforschendem, kompositorischem, musikkulturellem wie musikerzieherischem Gebiet verliehen. Eine Verleihung erfolgt durch einstimmigen Beschluss der Präsidenten der Landesverbände. Publikationen
- Musica sacra
- Kirchenmusikalisches Jahrbuch
Weblinks
Quellen
- ↑ ACV: Daheim-Sein bei Gott in Gottesdienst Ausgabe 19/2006
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