Cäcilienflut

Cäcilienflut

Die Cäcilienflut war am 22. November 1412 eine verheerende Sturmflut im Bereich der Unterelbe. Der Name der Sturmflut ist vom Namenstag der Heiligen Cäcilia abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Durch einen Sturm wurde das Wasser der Nordsee am Tag des 22. November 1412 in die Elbmündung gedrückt, wodurch das Elbwasser nicht ablaufen konnte. Die sich zurück stauenden Wassermassen überfluteten das Land und erreichten am Abend das Gebiet um die Stadt Hamburg. Bereits vorher zerstörte das Wasser ein Dorf an der Estemündung. [1] Bei der Flut entstanden an der Küste weniger Schäden, aber dagegen waren an der Unterelbe die Zerstörungen massiv. Bis zu 30.000 Menschen sollen bei dieser Flut ihr Leben gelassen haben. Es war die schwerste Flut seit der „Groten Mandrenke“ im Jahre 1362.

Der Pastor am Hamburger Pesthof Peter Hessel (1639-1677) schrieb im 17. Jahrhundert:

Anno 1412. am Cecilien Abend
ist hie zu Lande eine solche Elb=flut wegen des grossen
Sturmwindes entstanden
davon im Alten Lande
und in den andern oben und unten umbliegenden Masch= und
Warderländern
bey 30600 Menschen umbs Leben kommen sind."[2]

Auswirkungen

Die Flut veränderte die Struktur der Landschaft und deren Besiedlung. Das Dorf Altenwerder wurde nach der fast vollständigen Zerstörung komplett geräumt. An einem nahe gelegenen, aber besser geschützten Ort wurde es wieder aufgebaut. Stark betroffen waren zudem Finkenwerder, aber auch die Gebiete um Billwerder, Ochsenwerder, und Moorwerder. Alle Ortschaften waren erst nach einigen Jahren wieder aufgebaut.[3]

Die Elbinsel Hahnöfersand entstand während dieser Sturmflut durch die Abtrennung vom Festland.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Christian Schütt: Chronik Hamburg, Chronik Verlag, München 1997, S. 60.

Einzelnachweise

  1. Katastrophen-Sturmfluten seit 1164
  2. Entstehung der Bracks auf Hamburg.de
  3. Entstehung der Bracks auf Hamburg.de

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