- DKW F1
-
Der DKW F1 war ein Kleinwagen, den der DKW-Konzern bzw. die Auto Union 1931/32 baute. Er war der erste DKW mit Vorderradantrieb. Wie alle weiteren DKW-Frontwagen (geschützter Name) wurde der F1 im Audi-Werk in Zwickau hergestellt, die DKW-Automobile mit Hinterradantrieb in Spandau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Oktober 1930 beauftragte Jørgen Skafte Rasmussen das Konstruktionsbüro in Zwickau, einen Kleinwagen zu entwickeln, der von einem DKW-Zweitakt-Motorradmotor angetrieben werden sollte, den die Zschopauer Motorenwerke produzierten. Weitere Vorgaben waren Frontantrieb, Einzelradaufhängung und ein Fahrgestell mit besonders niedriger Schwerpunktlage. Außerdem sollte der Wagen volkstümlich und billig sein.
Nach einer Entwicklungszeit von knapp sechs Wochen stellten die Konstrukteure einen dreisitzigen Roadster vor, der vollgetankt nur 450 kg wog und ausgezeichnete Fahreigenschaften hatte. Dieser Wagen mit offener Stahlblechkarosserie und 500-cm³-Motor wurde im Frühjahr 1931 auf der Automobilausstellung in Berlin gezeigt. In Serie ging er im gleichen Jahr mit stärkerem Antrieb und kunstlederbespannter Holzkarosserie. Der Wagen kostete rund 1700 Reichsmark.
Technische Daten
DKW F1 (1931/32) Daten Motor: Zweizylinder-Reihenmotor (Zweitakt), quer eingebaut Bohrung × Hub: 68 × 68 mm 74 × 68 mm Hubraum: 494 cm³ 584 cm³ Leistung: 11 kW (15 PS) 13 kW (18 PS) Kühlung: Wasser (6 l) Getriebe: Dreiganggetriebe (mit Krückstockschaltung), Frontantrieb Fahrgestell: 2 Zentralholme mit Querträgern Radaufhängung: Einzelradaufhängung
an oberer und unterer Querblattfeder vorn und hintenLeergewicht (ohne Fahrer) * Roadster zweisitzig: 435 kg * Roadster dreisitzig: 450 kg * Cabrio-Limousine 2+2-sitzig: 515 kg * Cabrio-Limousine viersitzig: 580 kg * Limousine: 600 kg Verbrauch: ca. 8 l/100 km (Gemisch) Tank: 25-l-Tank im Motorraum Höchstgeschwindigkeit: 75–85 km/h Außer als Roadster, Cabrio-Limousine und Limousine gab es den F1 in verschiedenen Sportausführungen, u. a. als Monoposto mit dem damals modischen Bootsheck. (Höchstgeschwindigkeit des F1-Monoposto beim Oldtimer-GP der 1970er Jahre auf der Zielgeraden des Nürburgrings: 120 km/h)
Die weitere Entwicklung
Der F1 war der Grundstein einer erfolgreichen Baureihe, die DKW zum zweitgrößten Automobilhersteller im Deutschen Reich machte. Der „Frontwagen“ der Baureihen F1 bis F8 mit dem Zweizylinder-Zweitaktmotor wurde in Deutschland rund 250.000-mal verkauft und war nicht nur das erfolgreichste DKW-Produkt, sondern der meistgekaufte Kleinwagen seiner Zeit.
Literatur
- Werner Oswald: Deutsche Autos, Band 2, 1920 - 1945, 1. Auflage 2001, Motorbuch Verlag, Stuttgart
- Staatsarchiv Chemnitz (Hrsg.): In Fahrt - Autos aus Sachsen, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2005
- Verschiedene Autoren: Von 0 auf 100. Hundert Jahre Autoland Sachsen, Chemnitzer Verlag, 2001/2003
- Siegfried Rauch: DKW – Die Geschichte einer Weltmarke, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988
- Audi (Hrsg.): Das Rad der Zeit, 2000
Wikimedia Foundation.