DRG-Baureihe 17.3 (LBE S 10)

DRG-Baureihe 17.3 (LBE S 10)

In der Gattung S 10 der Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) waren Schnellzuglokomotiven mit der Achsfolge 2'C zusammengefasst. Die Lokomotiven lehnten sich technisch und auch in der Bezeichnung an die Fahrzeuge der Preußischen Staatsbahn an, waren aber etwas schwächer dimensioniert. Die insgesamt 15 Lokomotiven verteilten sich auf mehrere Baureihen und Lieferserien.

Inhaltsverzeichnis

S 10

Die ersten 2'C-Lokomotiven der LBE wurden 1912 und 1913 von Henschel geliefert und erhielten die Bahnnummern 11 bis 13 (Baujahr 1912) sowie 15 und 16 (Baujahr 1913). Die Lokomotiven erhielten die Eigennamen „Weichsel“, „Oder“, „Elbe“, „Weser“ und „Rhein“.

Die S 10 der LBE entsprachen der Preußischen S 10, hatten also ein Vierzylinder-Einfachexpansionstriebwerk. Sie waren jedoch etwas schwächer dimensioniert. So waren die Rauchrohre um 200 mm verkürzt, die Verdampfungsheizfläche um etwa 10% geringer, und der Kesselüberdruck betrug nur 12 bar. Außerdem erhielten sie nur einen dreiachsigen Tender 3 T 16, der für das Streckennetz der LBE ausreichte.

Zwei Lokomotiven (Nr. 15 und 16) wurden 1920 zu Dreizylinderlokomotiven umgebaut, die anderen drei wurden nach der Verstaatlichung der LBE im Jahr 1938 von der Deutschen Reichsbahn mit den Nummern 17 141 bis 17 143 übernommen.

Zwei dieser Lokomotiven verblieben nach dem Krieg in Polen. Die 17 141 kam zur DR, wo sie 1950 ausgemustert wurde.

S 10² (1. Serie)

1919 beschaffte die LBE nach dem Vorbild der Preußischen S 10² zwei Lokomotiven, die aber wieder etwas kleiner waren als das Vorbild. So war auch bei ihnen die Rohrlänge des Kessels und auch die Lokomotive insgesamt um 200&nbspmm verkürzt. Wie die LBE S 10 waren sie auch nur mit einem dreiachsigen Tender 3 T 16 ausgestattet.

Die beiden Lokomotiven erhielten die Bahnnummern 16 und 17 und nach der Übernahme der LBE durch die Reichsbahn die Nummern 17 303 und 17 304. Sie kamen nach dem Krieg zur DB, wo sie 1948 ausgemustert wurden.

S 10² (Umbau)

Zwei der fünf S 10 (Nr. 15 „Weser“ und 16 „Rhein“) wurden 1920 zu Dreizylinderlokomotiven umgebaut. Der Grund für den Umbau war der hohe Dampf- und Brennstoffverbrauch der Vierzylinderlokomotiven. Diese beiden Lokomotiven wurden von der Deutschen Reichsbahn als 17 301 und 17 302 eingeordnet. Die DB hat sie wie die anderen S 102 1948 ausgemustert.

S 10² (2. und 3. Serie)

Der Erfolg der beiden 1920 umgebauten Lokomotiven veranlasste die LBE zwischen 1922 und 1932 zur Beschaffung weiterer acht Dreizylinderlokomotiven der Gattung S 10². Die ersten vier (Nr. 18 bis 21) entsprachen weitgehend der 1919 gelieferten 1. Serie; die Lokomotiven Nr. 22 bis 25 erhielten jedoch größere Kessel, die in ihrer Rohrlänge wieder der preußischen Variante entsprachen, und hatten deshalb auch eine höhere Achslast (18 statt 17 t). Auch innerhalb der beiden Serien wichen die Lokomotiven in einigen Details und Maßen voneinander ab.

Die Deutsche Reichsbahn übernahm alle acht Lokomotiven als 17 305 bis 17 312. Sie gelangten nach dem Krieg zur DB, wo sie 1948 als Splittergattung ausgemustert wurden.

Literatur

  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Dampflokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5

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