Dachpilze

Dachpilze
Dachpilze
Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus)

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus)

Systematik
Abteilung: Basidienpilze (Basidiomycota)
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Dachpilzartige (Pluteaceae)
Gattung: Dachpilze
Wissenschaftlicher Name
Pluteus
Fr.

Die Dachpilze (Pluteus) sind eine Gattung aus der Familie Dachpilzartige. Sie besitzen am Stiel keinen Ring und am Fuß keine Volva. Gewöhnlich wachsen die Mitglieder dieser Gattung saprobiontisch auf Totholz. Sollte Holz im Boden vergraben sein, dann kann es den Eindruck machen, dass die Pilze scheinbar auf Erde wachsen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

  • Der Hut ist immer gewölbt bis flachkonvex, aber niemals niedergedrückt oder trichterartig.
  • Der Stiel sitzt fast immer zentral am Hut an und lässt sich leicht von diesem trennen. An der Basis ist der Stiel dicklich bis knollig, aber niemals gerandet knollig. Ring und Volva fehlen.
  • In jungem Zustand sind die Lamellen weiß, mit zunehmender Sporenreife verfärben sie sich rosa bis rötlich-bräunlich. Sie stehen frei vom Stiel.
  • Die Farbe des Sporenpulvers umfasst rosa- bis rostbraune Töne.

Mikroskopische Merkmale

  • Die 'Sporen sind rund bis leicht elliptisch, mit glatter Oberfläche.
  • Zystiden: Cheilozystiden sind immer vorhanden, Pleurozystiden kommen oft vor, sind dann teilweise auffällig dickwandig und in der Sektion Pluteus an der Spitze mit charakteristischem Haken versehen
  • Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Arten ist der im Mikroskop erkennbare Aufbau der Huthaut.

Systematik

Die Gattung der Dachpilze umfasst in Mitteleuropa etwa 40, weltweit über 100 Arten. Sehr viele Arten können nur von Spezialisten mit Hilfe mikroskopischer Merkmale bestimmt werden. Die Unterteilung der nachfolgenden Sektionen und Untersektion (mit Beispielart) erfolgt weitestgehend nach Andreas Vesper (2003):

  • Sektion Pluteus: Makroskopische Merkmale: Hutoberfläche faserig bis schuppig. Mikroskopische Merkmale: Hutdeckschicht aus +/- liegenden Hyphen. Pleurozystiden mit Haken. Relativ große fleischige Arten.
  • Sektion Villosi: Mikroskopische Merkmale: Hutdeckschicht wie bei Sektion Pluteus. Pleurozystiden dünnwandig ohne apikalen Haken.
    • Feinschuppiger Dachpilz (P. exiguus)
  • Sektion Celluloderma wird in drei Subsektionen unterteilt.
    • Subsektion Hispidodermini: Makroskopische Merkmale: Hutoberfläche samtig oder zottig-filzig, körnig bis schuppig. Mikroskopische Merkmale: Hyphen der Hutdeckschicht sind zylindrisch bis spindelig und eher aufgerichtet. Mittelgroße Arten.
      • Samtfüßiger Dachpilz (P. plautus)
    • Subsektion Eucellulodermini: Makroskopische Merkmale: Hut samtig, runzelig bis adrig. Nicht so körnig wirkend wie in der Subsektion Hispidodermini. Mikroskopische Merkmale: Hutdeckschicht aus +/- aufrechtstehenden stumpf keuligen oder kugeligen, zellartigen Hyphen.
      • Gelbstieliger Dachpilz (P. romellii)
    • Subsektion Mixtini: Makroskopische Merkmale: wie in Subsektion Eucellulodermini. Mikroskopische Merkmale: Huthaut aus kugeligen bis lang gestreckt keulig-spindeligen Hyphen.
      • Graustieliger Dachpilz (P. thomsonii)

Speisewert

Die Genießbarkeit oder Giftigkeit der meisten Arten ist aufgrund ihrer Kleinheit nicht bekannt. Einzig der relativ große Rehbraune Dachpilz (P. cervinus) ist als Speisepilz bekannt. Erwähnenswert sei noch das Vorkommen von Psilocybin im Grünlichgrauen Dachpilz (P. salicinus), der somit zu den Giftpilzen zählt.

Ähnliche Gattungen

  • Rötlinge (Entoloma) - die Lamellen sind bei den Rötlingen nicht völlig frei. Mikroskopisch unterscheiden sie sich durch ihre eckigen Sporen.
  • Scheidlinge (Volvariella) - sie besitzen an der Stielbasis eine Scheide (Volva).

Literatur

Weblinks


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