Dachser

Dachser
Dachser GmbH & Co. KG
Logo der Dachser GmbH
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1930
Sitz Kempten im Allgäu
Leitung Bernhard Simon
Mitarbeiter 19.250 (2010)
Umsatz 3.8 Mrd. € (2010)
Branche Logistik
Website www.dachser.com

Dachser ist ein deutsches Logistik-Unternehmen mit der Hauptniederlassung in Kempten im Allgäu. Gegründet wurde es 1930 von Thomas Dachser. Seit Januar 2005 ist sein Enkel Bernhard Simon Sprecher der Geschäftsführung. Bernhard Simon wurde zum "Familienunternehmer des Jahres 2008" ausgezeichnet.[1] Dachser ist in den Geschäftsfeldern European Logistics (Europa-Logistik), der Air & Sea Logistics (Luft & Seefracht) sowie der Food Logistics (Lebensmittel-Logistik) vertreten. Im Bereich der Kontraktlogistik werden neben Transport auch Lagerung und Mehrwertdienstleistungen angeboten. Im Segment Systemlogistik gehört Dachser zu den Weltmarktführern.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Unternehmens

Mitten in der größten Wirtschaftskrise begann Dachser 1930 mit dem Transport von Allgäuer Käse in das Rheinland. 1934 wurde in Memmingen die erste Zweigniederlassung eröffnet, 1938 erfolgte die Eröffnung einer Niederlassung in Neuss im Rheinland. Dachser wurde zum führenden Speditionsunternehmen im Allgäu.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Fahrzeuge und auch das Fahrpersonal des Unternehmens fast gänzlich vom Staat eingezogen. Alle Niederlassungen wurden im Krieg zerstört. Kurze Zeit nach Ende des Krieges wurde das Geschäft wieder aufgenommen. 1949 erfolgte der Eintrag der "Thomas Dachser Spedition" ins Handelsregister.

In den 1950er Jahren begann das große Wachstum des Unternehmens. Im Inland wurden eine Vielzahl von neuen Niederlassungen eröffnet, per Land, Luft und See internationale Verkehre aufgenommen. 1951 eröffnete am Münchner Flughafen das erste Luftfrachtbüro. Zu Ende des Jahrzehnts hatte Dachser über 1.000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von mehr als 70 Millionen DM erwirtschafteten.

1969 war Dachser einer der Gründungsmitglieder der Kombiverkehr KG. Ziel der Gesellschaft war die Vernetzung des Schienenverkehrs mit dem Straßenverkehr. Zweck der Gesellschaft war, unter anderem für ihre Kommanditisten den Transport von Lastfahrzeugen und von Wechselaufbauten auf der Schiene zu organisieren. Dies war mit ein Grund, dass Dachser bis 1971 seinen gesamten Fuhrpark auf Wechselbrücken umstellte. Die gewählten Außenmaße der austauschbaren Ladungsträger wurden auch von anderen Herstellern und Transportunternehmen übernommen und so zum Standard in der Branche.

1979 starb der Firmengründer Thomas Dachser. Die Anteile am Unternehmen wurden von seinen beiden Töchtern übernommen.

1982 bot Dachser seinen Kunden die Lagerung und den Transport für temperaturempfindliche Lebensmittel an. Es entstand der neue Geschäftsbereich Frischdienst (heute EFLO European Food Logistics).

1994 führte Dachser zur Packstückidentifikation die NVE (Nummer der Versandeinheit) ein. Der Barcode etablierte sich dadurch in der Transportlogistik als eindeutige Identifikationsnummer.

1999 kaufte Dachser den französischen Logistik-Dienstleister Graveleau und erweiterte damit sein Netzwerk in Europa und Nordafrika. Seither expandiert Dachser in Asien, Europa und den USA.

Im Jahr 2007 erfolgte ein weiterer Spatenstich bei der größten Dachser Niederlassung im mittelschwäbischen Memmingen. Das Logistikzentrum Allgäu wurde für über 20 Millionen Euro um eine weitere Lagerhalle und ein 350 PKW Platz bietendes Mitarbeiterparkhaus erweitert.

Fakten (Stand 2010)

  • 19.250 Mitarbeiter
  • 312 Standorte weltweit
  • 3,8 Mrd. Euro Umsatz
  • 46,2 Mio. Sendungen
  • 35,5 Mio. Tonnen Tonnage
  • 1,48 Mio. m² Lagerfläche
  • 9.648 Transporteinheiten

Literatur

  • Erker, Paul: Das Logistikunternehmen Dachser: Die treibende Kraft der Familie als Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-59337-928-9

Weblinks

 Commons: Dachser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. impulse Artikel über Dachser und speziell über Bernhard Simon
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.

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