- Mittelschwaben
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Als Mittelschwaben wird der Bereich zwischen Oberschwaben, dem Allgäu, dem Alb-Donau-Kreis und dem Großraum Augsburg bezeichnet. Durch das am 11. November 2007 in Memmingen tagende "Schwäbische Forum für Regionalgeschichte" wurde festgestellt, dass große Teile des Bereichs Mittelschwaben zu Oberschwaben gehören. Der Begriff Mittelschwaben wurde im 19. Jahrhundert erfunden, um die Gebiete, die dem Königreich Württemberg zugeschlagen wurden, von denen, die an das Königreich Bayern fielen, zu unterscheiden.
Viele Gemeinden werden aber auch der einen oder anderen Region zugeordnet. So ist vor allem die Abgrenzung Allgäu-Mittelschwaben umstritten bzw. grenzwertig. Gerade der Bereich Allgäu wird derzeit immer weiter nach Norden hinausgeschoben, was historisch gesehen als falsch einzustufen ist (z. B. Memmingen, Babenhausen, Mindelheim, Bad Wörishofen, etc.). Dies geschieht meist durch die positive Assoziation mit dem Begriff Allgäu. Wenige Gemeinden gehören aufgrund der Geschichte aber auch beiden Regionen an.
Zu Mittelschwaben werden vor allem die nachstehenden geografischen Räume gezählt:
- Nord-Süd: Bad Grönenbach–Memmingen–Illertissen–Neu-Ulm
- West-Ost: Bereich zwischen Aitrach–Memmingen–Mindelheim–Bad Wörishofen
Sehenswürdigkeiten
- Buxheim, die einzige Gemeinde mit drei Kirchen der Gebrüder Zimmermann. Ebenfalls sehenswert ist das barocke Chorgestühl in der ehemaligen Reichskartause.
- Die beiden Wallfahrtskirchen Maria Steinbach und Maria Schnee, beide im Gemeindegebiet Legau.
- Die sehr gut erhaltene Altstadt mit den vielen Toren, Türmen, Giebeln, Museen, Kirchen und Klöstern von Memmingen.
- Die Altstadt von Mindelheim mit deren Museen.
- Das Benninger Ried, der weltweit einzige Standort der Riednelke.
- Der Fuggermarkt Babenhausen.
- Das Vöhlinschloß Illertissen.
- Die Altstadt von Krumbach mit dem Kneipp Rundweg.
- Das Kloster Ottobeuren.
- Die Weißenhorner Altstadt.
Dialekt
Der Dialekt Mittelschwabens ist nicht überall gleich. Er unterscheidet sich schon von Gemeinde zu Gemeinde, wenn auch manchmal nur in einigen Ausdrücken. Gerade der Dialekt der Memminger unterscheidet sich z. B. sehr stark von dem der württembergischen Ober- bzw. Mittelschwaben, auch wenn beide nur durch die Iller getrennt sind. Eine eindeutige Zuordnung des Bereichs anhand des Dialektes ist daher nicht möglich.
Der Dialekt ist jedoch weicher als das Allgäuerische und härter als das Oberschwäbische.
Als Beispiel für den Dialekt rund um Memmingen können folgende Verse dienen:
Dialekt Hochdeutsch Dr Fischrdag gaut mit em Mau,
durch alle Generationa,
ond sott ehm je a Feind entschtau,
dau schiaß mer mit Kanona!Der Fischertag geht mit dem Mond,
durch alle Generationen,
und sollte ihm jeh ein Feind entstehen
dann schießen wir mit Kanonen!Dr ‚Hoha Wacht‘ em Südschtadteck,
reißt ma jetzt bald Garascha weg,
dia sent ja wirklich grad koi Schmuck.
Ettle sent scho arg vrkomma,
dank am Raut der sich agnomma,
dr Maur geit ihr Würde zruck.Der Hohen Wacht am Südstadteck,
reißt man jetzt bald die Garaschen weg,
diese sind ja wirklich gerade kein Schmuck.
Viele sind schon sehr verkommen,
dank dem Rat (Stadtrat), der sich angenommen,
der Mauer wird die Würde zurückgegeben.Auch wird häufig vor die Ortschaft ein z gesprochen (z. B. i fahr heit no z´Memminga nei = Ich fahre heute noch nach Memmingen). Anstatt eines es wird auch häufig ein s gesprochen (z. B. geit´s sofort oin = gibt es sofort einen).
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