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Dagsburg (Lothringen) Die Dagsburg auf einem Kupferstich von Matthäus Merian
Entstehungszeit: vor 950 Burgentyp: Felsenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Grafen Ort: Dabo Geographische Lage 48° 38′ 56,5″ N, 7° 14′ 43″ O48.6490277777787.2452777777778664Koordinaten: 48° 38′ 56,5″ N, 7° 14′ 43″ O Höhe: 664 m Die lothringische Dagsburg ist eine Burgruine im Nordosten von Frankreich.
Geographie
Die Ruine der Dagsburg liegt in den nordwestlichen Vogesen im Bezirk Sarrebourg über der Ortschaft Dabo (franz. für Dagsburg) in 664 Meter Höhe auf dem Plateau des 30 Meter hohen Buntsandsteinfelsens Rocher de Dabo. Die Entfernung nach Straßburg im Südosten beträgt etwa 40 Kilometer, nach Saargemünd im Norden sind es 60 Kilometer. Das Gebiet ist heute Teil des lothringischen Départements Moselle, die Grenze zum Unterelsass verläuft unmittelbar östlich.
Geschichte
Das Land um die Ortschaft Dabo gehörte im Mittelalter zum Elsass und bildete damals die kleine Grafschaft Dagsburg, deren Herrschaft infolge von Erbschaften, Bündnissen und Heiraten häufig wechselte.
In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts ließ Graf Eberhard, ein aus der Familie der Etichonen stammender Herzog des Elsass, die Dagsburg errichten, deren Name die damalige Schreibweise von Dachsburg wiedergibt.
Zu den späteren Erbauern der ungefähr 80 Kilometer südlich gelegenen und mindestens 200 Jahre jüngeren Dagsburg im Oberelsass entstanden bereits gegen Ende des 10. Jahrhunderts verwandtschaftliche Beziehungen. Zu dieser Zeit kam es zur Heirat zwischen Hugo VI. (960–1049), Graf im Nordgau und Graf von Egisheim, sowie Gräfin Heilwig (964–1046) von der heute lothringischen Dagsburg. Ein nachgeborener Sohn, Bruno von Egisheim-Dagsburg (1002–1054), wurde 1049 als Leo IX. in Rom zum Papst gewählt. Offenbar in Anlehnung an die Bezeichnung der Heimatburg Heilwigs wurde die um 1150 im Oberelsass erbaute Dagsburg mit demselben Namen belegt.
1241 erwarb Graf Friedrich III. aus dem pfälzischen Adelsgeschlecht der Leininger im Zuge eines Erbfalles das Eigentum an der lothringischen Dagsburg und nannte seine Linie fortan Leiningen-Dagsburg.
1679 ließ der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. die Dagsburg zerstören; sie ist seither Ruine.
1828 wurde auf dem Felsplateau eine Kapelle zu Ehren des heiliggesprochenen Papstes Leo IX. errichtet, weil dieser aus dem Geschlecht von Dagsburg stammte. Wegen Baufälligkeit wurde sie in den Jahren 1889 bis 1892 durch einen Neubau in neoromanischem Baustil ersetzt; die neue Kapelle hat bis heute überdauert.
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