Dambach (Ehingen)

Dambach (Ehingen)
Dambach
Gemeinde Ehingen
Koordinaten: 49° 6′ N, 10° 34′ O49.09388888888910.568055555556472Koordinaten: 49° 5′ 38″ N, 10° 34′ 5″ O
Höhe: 472 m ü. NN
Einwohner: 145 (1987)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91725
Vorwahl: 09835

Dambach ist ein Ortsteil der Gemeinde Ehingen im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Dambach liegt etwa drei Kilometer nördlich von Ehingen. Von Dambach aus hat man einen schönen Blick auf den nahe gelegenen Hesselberg. Durch das Dorf führt die Deutsche Limes-Straße.

Geschichte

Allgemein

Im 12. Jahrhundert wurde ein Ortsadeliger, Rüdiger von Dambach, wohnhaft auf dem Sitz des heutigen Pfarrhauses, erwähnt. Im Jahre 1800 wurde von über 40 Haushalten in Dambach berichtet. Zählt man die Hammerschmiede dazu, so waren es um 42. Heute gibt es 61 Hausnummern einschließlich der Hammerschmiede und etwa 34 Haushalte.

Kastell Dambach

Bekannt ist der Ort durch das römische Kohorten-Kastell Dambach, welches in seiner zweiten Ausbauphase eine Größe von etwa 2,2 Hektar hatte und unmittelbar am raetischen Limes lag. Das Bodendenkmal befindet sich dort, wo heute Hammerschmiede und Weiher liegen. Neben dem Kastell entwickelte sich auch eine Zivilsiedlung, ein sogenannter Vicus. Zudem gab es im östlich gelegenen Wald Heide wohl ein kleines Amphitheater in Holz-Erde-Bauweise. Heute ist von den römischen Relikten im Gelände kaum mehr etwas zu sehen, da durch die frühen industriellen Bauten und den Teichbau vieles zerstört wurde.

Hammerschmiede und Ziegelei

Nachdem die Germanen laut Dietwulf Baatz spätestens um 260 n. Chr.[1] die Anlagen des römischen Kastells Dambach überrannt hatten, war dieses Gebiet lange Zeit unbewohnt. Im Jahre 1720 entstand dort eine Getreidemühle mit Weiher und Sägegatter. Ungefähr 1850 gab es dort eine Hammerschmiede, in der Werkzeuge aus Eisen wie Schaufeln und Pickel hergestellt wurden. Eingestellt wurde der Betrieb der Hammerschmiede und der Mühle im Zweiten Weltkrieg. Neben der Hammerschmiede entstand - ebenfalls auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells - eine Ziegelei. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden dort Dachziegel und Backsteine hergestellt sowie Kalk gebrannt.

Die Kirche St. Johannes

Die Kirche, die St. Johannes dem Täufer geweiht ist, wurde um 1489/1501 auf dem höchsten Punkt Dambachs erbaut. Im Jahre 1714 entstand der Kirchturm. Der Tag der Kirchweih ist der Sonntag vor dem Jakobitag, dem 25. Juli.

Das Schulhaus

Seit Ende des Dreißigjährigen Krieges gab es in Dambach ein Schulhaus, das ursprünglich auf dem Grundstück des Anwesens Hausnummer 20 stand. Der Lehrer verrichtete zusätzlich die Dienste des Messners und Organisten. Den Beruf des Lehrers übten damals meist ausgediente Soldaten aus. Das Schulhaus war auch die Wohnung des Lehrers. Wohnraum und Klassenzimmer waren derselbe Raum. Waren alle Schüler versammelt, belief sich die Zahl bis auf 60. Jedoch war der Schulbesuch sehr unregelmäßig, da die Kinder viel in der Landwirtschaft helfen mussten. Alle Schüler wurden zusammen in einem Raum unterrichtet. Im Jahre 1825 wurde ein neues Schulgebäude (Hausnummer 13) erbaut, das sich jedoch bald als zu klein erwies. Aus diesem Grund errichtete man 1872 erneut ein Schulhaus auf dem Grundstück des Anwesens mit der Hausnummer 46. Mit der Schulreform 1970 wurde die Volksschule in Dambach aufgelöst und die Kinder gehen seitdem in eine auswärtige Schule.

Einwohnerentwicklung von Dambach

  • 1910: 236 Einwohner[2]
  • 1933: 218 Einwohner
  • 1939: 190 Einwohner[3]
  • 1961: 183 Einwohner
  • 1970: 178 Einwohner
  • 1987: 145 Einwohner[4]

Vereine

  • Schützenverein Heidegrün
  • Obst- und Gartenbauverein
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Dorfjugend Dambach
  • Posaunenchor

Verkehr

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ehingen, zwei weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen zu einer anderen Gemeindeverbindungsstraße, die von Ehrenschwinden nach Lentersheim zur Staatsstraße 2386 führt.

Einzelnachweise

  1. Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern., Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2. S. 64
  2. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/dinkelsbuehl.htm
  3. http://geschichte-on-demand.de/bay_dinkelsbuehl.html
  4. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=DAMACH_W8821

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