Danziger Neueste Nachrichten

Danziger Neueste Nachrichten
Danziger Neueste Nachrichten
Schriftzug
Beschreibung Tageszeitung
Verlag Fuchs & Cie
Erstausgabe 1894
Einstellung 1945
Erscheinungsweise täglich von Montag bis Sonnabend

Die Danziger Neueste Nachrichten waren eine Tageszeitung in Danzig. Sie erschien von 1894 bis 1945 und war die älteste von deutschen Verlegern herausgegebene Danziger Tageszeitung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1894 gründete der Verleger Gustav Fuchs die Firma Fuchs & Cie. als Kommanditgesellschaft, die als Verlag die Zeitung herausgab. Im Jahre 1929 übernahm sein Sohn Hans Fuchs die Verlagsleitung.

Vertrieb und Inhalt

Die Zeitung erschien nachmittags an jedem Wochentag mit einem Umfang von 16 Seiten. Beilagen trugen die Bezeichnungen Volkstum und Heimat, Der Artushof, Unser Kind, Reisen und Wandern, Auto und Motor und Der Danziger Landwirt. Geboten wurden auch Informationen zu Film und Rundfunk. Vertrieben wurde die Zeitung in Danzig, in der Woiwodschaft Pommerellen, den angrenzenden deutschen Ostprovinzen und in den baltischen Staaten. Im Jahre 1937 hatten die Danziger Neueste Nachrichten eine Auflage von 35.000 Stück. Damit war sie die auflagenstärkste Zeitung in Danzig.

Politische Orientierung

Die Zeitung war keiner parteipolitischen Richtung verpflichtet, vertrat jedoch eine deutsch-nationale Position. Nach der so genannten Machtergreifung der NSDAP in Deutschland im Jahre 1933 näherte sie sich der Richtung der nationalsozialistischen Regierung an.

Organisation der Zeitung (1937)

  • Verlagsleiter: Oscar Bechtle
  • Hauptschriftleiter
    • Allgemeine Politik und Ostfragen: Friedrich von Wilpert
    • Freistaatpolitik: Albert Brödersdorff
    • Lokales (allgemein): Curt von Maibom
    • Lokales (Freisstadt und Gerichtsfälle): Ernst Czelusta
    • Handel: Hellmuth Craetzer
    • Provinz (allgemein) und Polen: Fritz Jaenicke
    • Feuilleton: Heinz Rode
    • Sport: Erich Rhode
  • Ständige Mitarbeiter bzw. Kritiker
    • Schauspiel: Albert Brödersdorff, Heinz Rode (Schauspiel). Heinz Hess (Oper)
  • Korrespondenten
    • Berlin: Paul Versen, SW 68, Zimmerstr. 77
    • Genf: Hugo Schmidt
    • London: Wilhelm Arntz
    • Paris: Hans-Erich Haack
    • Prag: Max Bergemann
    • Rom: Heinz Holldack
    • Warschau: Ewald Kulschewski
    • Tokio: Arvid Balk [1]
    • Kairo: Paul Schmitz[2]

Literatur

  • Danziger Neueste Nachrichten. Broschüre des Verlages. 3. Auflage. April 1930.
  • Jubiläumsnummern zum 40. jährigen Bestehen der Zeitung am 15./16. September 1934.
  • Karl Bömer: Handbuch der Weltpresse. Leipzig 1937.
  • Institut für Zeitungswissenschaft (Universität Berlin): Handbuch der Deutschen Tagespresse. Leipzig 1937.

Anmerkungen

  1. Balk lobte Alfred Rosenbergs Der Mythus des 20. Jahrhunderts am 17. November 1933 in der Rheinisch-Westfälischen Zeitung: „Man kann somit seinen ‚Mythus des 20. Jahrhunderts’ als die grundlegende Ideologie unseres gegenwärtigen, auf Ehre und Freiheit gegründeten Reichs ansprechen.“
  2. Unter dem Verfassernamen "Schmitz-Kairo" verfasste Schmitz Propagandaschriften wie Englands Gewaltpolitik am Nil. Erich Zander, Berlin 1940. Hg. Deutsche Informationsstelle. Reihe: England ohne Maske Nr. 4

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