- Darién Gap
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Als Tapón del Darién („Darién-Hindernis“, auch unter dem englischen Namen Darién Gap bekannt) bezeichnet man die letzte Lücke in der Panamericana, einer durchgängigen Straßenverbindung zwischen Nord- und Südamerika.
Die Stelle liegt im Darién, einem Regenwaldgebiet im Südosten Panamas und im Nordwesten Kolumbiens. Dort fehlen noch etwa 110 km Straße, um die Verbindung zu komplettieren. Diese liegen zwischen Yaviza in Panama und Barranquillita in Kolumbien.
Gründe für die Lücke
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Strecke bisher noch nicht fertiggestellt wurde.
Einmal erfordert die Durchführung des Bauwerks in dieser Gegend einen relativ hohen finanziellen Aufwand, da das Terrain bergig ist und zudem von zahlreichen Wasserläufen und Sumpfgebieten durchzogen wird, wodurch der Bau vieler Brücken notwendig wäre. Dies ist jedoch nicht der alleinige Grund, da die Regierungen Panamas und Kolumbiens mehrfach bekundet haben, den Bau in Angriff zu nehmen.
Schwerwiegender sind die Argumente, aufgrund derer eine Straßenverbindung in dieser Gegend als schädlich für die Umwelt angesehen wird. Von Seiten von Naturschützern wird gefordert, das von Regenwald bedeckte Gebiet weiterhin als Wildnis zu erhalten. Eine Straßenverbindung würde ihrer Meinung nach eine wirtschaftliche Entwicklung des Gebiets, eine Zunahme der Bevölkerungsdichte und als Folge eine graduelle Abholzung des Regenwaldes mit sich bringen. Zudem wird eine Wiedereinschleppung der dort seit Jahrzehnten ausgerotteten Maul- und Klauenseuche nach Nord- und Mittelamerika befürchtet, wenn durch eine Straßenverbindung unkontrollierte Viehtransporte möglich werden.
Auch die Bewohner des Gebiets, zum großen Teil Chocó- und Kuna-Indianer, lehnen den Bau einer Straße zum Großteil ab. Sie argumentieren, die Straße könnte ihre traditionelle Lebensweise gefährden und einer "kulturellen Kolonisierung" der Gegend gleichkommen.
Ein weiterer Hinderungsgrund ist der, dass im kolumbianischen Teil des Gebiets einige Guerillagruppen (ELN und FARC) aktiv sind. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren, insbesondere seit 1997, eher verschlechtert als entspannt.
Zugänglichkeit
In der Gegend gibt es zwar keine Straßenverbindung, aber ein weitreichendes Netz von Wegen und Pfaden. Es ist daher beispielsweise möglich, die Lücke zu Fuß zu überwinden, da an jedem Fluss in der Nähe von Ansiedlungen normalerweise Boote zu mieten sind. Die Flüsse können auch schwimmend überwunden werden. Auch mit Motorrädern und mit allradgetriebenen Jeeps wurde der Tapón del Darién schon bezwungen (zum ersten Mal erfolgreich im Jahr 1960). Ebenso wurde der Tapón del Darién bereits mit Fahrrädern durchquert, wobei die Fahrräder über weite Strecken getragen werden mussten. In der Praxis ist diese Art der Durchkreuzung des Gebiets jedoch heute wegen der Guerilla-Aktivitäten nicht zu empfehlen.
Tourismus
Seit den 1980er Jahren hat sich der Tapón del Darién zu einem begehrten Ziel von Abenteuertouristen entwickelt. Seine "Bezwingung" gilt immer noch als Herausforderung. Seit dem Wiederaufflammen der Guerilla-Bewegung 1997 ist der Tourismus jedoch praktisch zum Erliegen gekommen.
8.15-77.683055555556Koordinaten: 8° 9′ 0″ N, 77° 40′ 59″ W
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