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Darwin-Fuchs Darwin-Fuchs
Systematik Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Überfamilie: Hundeartige (Canoidea) Familie: Hunde (Canidae) Tribus: Echte Hunde (Canini) Gattung: Pseudalopex Art: Darwin-Fuchs Wissenschaftlicher Name Pseudalopex fulvipes (Martin, 1837) Der Darwin-Fuchs (Pseudalopex fulvipes) ist eine kleine, stark gefährdete Art der Echten Hunde. Entdeckt wurde er im Jahr 1831 von dem berühmten Naturforscher Charles Darwin auf der Insel Chiloé, die vor der chilenischen Küste liegt. Lange Zeit wurde er als Inselform des Argentinischen Kampfuchses (Pseudalopex griseus) betrachtet, doch mit der Entdeckung einer kleinen Population auf dem südamerikanischen Festland im Nahuelbuta-Nationalpark im Jahr 1990[1] und nachfolgenden genetischen Analysen wurde klar, dass der Artstatus gerechtfertigt ist.[2]
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung
Im Jahr 1831 erlegte Charles Darwin bei seiner Reise mit der Beagle einen Fuchs auf der Insel Chiloe mit seinem Geologenhammer. Er beschrieb ihn als selten, für diese Insel typisch und von einer noch nicht beschriebenen Art. Man beschrieb ihn zunächst als (Dusicyon fulvipes), ordnete ihn später jedoch dem Argentinischen Kampfuchs zu, da es keine morphologischen Grundmerkmale gab, die ihn deutlich von diesem unterschieden. Sein Vorkommen auf einer Insel schien die Vermutung zu bestätigen, dass es sich lediglich um eine Inselvariante des Argentinischen Graufuchses handelt. Als man in den 1960er-Jahren Darwin-Füchse im 600 Kilometer weiter nördlich liegenden Nahuelbuta-Nationalpark auf dem südamerikanischen Festland entdeckte, wurde der Unterart-Status jedoch wieder in Frage gestellt. Genetische Analysen der Mitochondrien-DNA ergaben nun zweifelsfrei, dass es sich beim Darwin-Fuchs um eine eigenständige Art handelt und Darwin letztendlich recht hatte.
Merkmale
Der Darwin-Fuchs hat ein dunkelbraunes Fell mit rötlichen Bereichen am Kopf und im Gesicht. Er paart sich nicht mit anderen Pseudalopex-Arten und ist kleiner und dunkler gefärbt als diese. Auch sind seine Beine kürzer als die der Arten vom Festland. Mit nur 2–4 Kilogramm ist er wesentlich kleiner als ein Argentinischer Kampfuchs (Pseudalopex griseus), der 5–10 Kilogramm[2] auf die Waage bringt.
Verbreitung
Im späten Pleistozän war Chiloé Island über eine Landbrücke mit dem südamerikanischen Kontinent verbunden. Dichte Wälder bedeckten die Insel und angrenzenden Teile des Südens von Südamerika. Diese bewohnte der Darwin-Fuchs, der sich schon früh von einem gemeinsamen Vorfahren des Argentinischen Kampfuchses (Pseudalopex griseus) und des Andenschakals (Pseudalopex culpaeus) abgespalten hatte. Vor etwa 15.000 Jahren versank diese Landbrücke im Meer, da der Meeresspiegel durch das Abschmelzen der eiszeitlichen Gletschermassen anstieg.[3] Dadurch entstanden zwei getrennte Populationen des Darwinfuchses, eine auf der Insel, die andere auf dem Festland. Dort findet man sie noch heute, allerdings ist das Verbreitungsgebiet auf dem Festland durch klimatische Ursachen und menschliche Aktivitäten stark zusammengeschmolzen und heute auf ein kleines Gebiet um den Nahuelbuta-Nationalpark beschränkt.
Lebensweise
Der Darwin-Fuchs ist anscheinend ein typisches Waldtier, der die südlichen, gemäßigten Regenwälder bewohnt.[4] Er ist vor allem in der Dämmerung und vor Sonnenaufgang aktiv.
Bestand
Man geht von nur etwa 250 Tieren auf Chiloé Island und von weniger als 70 auf dem Festland aus. Von der IUCN wird die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft. Die Zerstörung der Wälder um den Nationalpark und Hunde, die Seuchen einschleppen und die Füchse attackieren sind die Hauptursachen für die niedrigen Populationsdichten.
Literatur
- ↑ Rodrigo G. Medel u. a.: Discovery of a continental population of the rare Darwin Fox, 'Dusicyon fulvipes' (Martin, 1839) in Chile. In: Biological Conservation. 51, 1990, S. 71–77
- ↑ a b Christopher J. Yahnke u. a.: Darwin's Fox: A Distinct Endangered Species in a Vanishing Habitat. In: Conservation Biology. 10, 1996, S. 366–375
- ↑ C. Villagrán: Late Quaternary vegetation of Southern Isla Grande de Chiloë, Chile. In: Quaternary Research. 29, 1988, S. 294–306
- ↑ Pseudalopex fulvipes in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: J. E. Jiménez, M. Lucherini, A. J. Novaro, 2008. Abgerufen am 13. Mai 2009
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere. Könemann in der Tandem-Verlags-GmbH, Königswinter 2004, ISBN 3-8331-1006-6.
Weblinks
Commons: Pseudalopex fulvipes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Pseudalopex fulvipes in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: J. E. Jiménez, M. Lucherini, A. J. Novaro, 2008. Abgerufen am 13. Mai 2009
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