- Das L-Spiel
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Das L-Spiel (oder kurz "L") wurde von Edward de Bono entwickelt und gehört zu der Klasse der Brettspiele, die mit einem Minimum an Regeln auskommen, ohne trivial einfach zu sein. Erstmals vorgestellt wurde es 1968 in seinem Buch The Five-Day Course in Thinking.
Inhaltsverzeichnis
Spielregeln
Gespielt wird auf einem 4x4 Felder großen Brett, jeder Spieler hat eine 4 Felder große, L-förmige Spielfigur (den L-Stein) in blau oder rot, dazu kommen 2 neutrale Steine von der Größe eines Feldes.
Zu Beginn werden die beiden L-Steine so aneinander gelegt, dass sie die mittleren 4x2 Felder des Spielbretts bedecken, die beiden neutralen Steine werden vor die kurzen Schenkel der L-Steine in die Ecken des Spielbretts gelegt.
Ein Spielzug besteht darin, dass der Spieler seinen L-Stein so bewegen muss, dass der Stein mindestens ein neues Feld bedeckt. Danach kann einer der beiden neutralen Steine auf ein beliebiges freies Feld bewegt werden, dies ist jedoch kein Zwang. Welcher der beiden neutralen Steine bewegt wird, ist egal. Verloren hat derjenige Spieler, der seinen L-Stein nicht mehr bewegen kann.
Zur Entwicklung des Spiels
De Bono hat das Spiel nach eigenen Angaben entwickelt, weil er zwar gerne spielt, sich aber nicht auf zu viele Spielsteine konzentrieren möchte. Seine Kriterien bei der Entwicklung waren:
- so wenig Spielsteine wie möglich
- ein möglichst kleines Spielbrett
- möglichst wenig Regeln, damit es einfach zu lernen und zu spielen ist
- das Spiel sollte auch für erfahrene Spieler noch interessant sein
- es sollte nicht deterministisch sein
Analyse
Das L-Spiel ist einfach genug, um es komplett zu analysieren. Es gibt 2296 verschiedene Arrangements der vier Steine, wobei Spiegelungen oder Rotationen nicht getrennt betrachtet werden und die beiden neutralen Steine als austauschbar angesehen werden. Jede der Positionen kann aus einer anderen abgeleitet werden, so dass für eine Gewinnstrategie alle Arrangements betrachtet werden müssen.
Gewinnstrategie
Jeweils 15 der 2296 Arrangements stellen für einen der beiden Spieler eine Gewinnposition dar, dabei liegt der L-Stein des Verlierers immer so, dass er ein Eckfeld überdeckt. Weitere 14 Positionen führen im nächsten Zug zu einer Gewinnposition. Aus den verbleibenden 2267 Positionen können zwei perfekte Spieler ein endloses Spiel austragen.
Analysiert man die Gewinnpositionen, erkennt man, dass mindestens einer der beiden neutralen Steine auf einer der 8 Killer-Positionen steht, dies sind die Randfelder des Spielbretts. Diese Killer-Positionen im Zusammenspiel mit den 14 zum Gewinn führenden Arrangements gilt es für ein Gewinnspiel zu erkennen.
Das L-Spiel auf dem Computer
Da die komplette Analyse relativ einfach und die Anzahl der Arrangements und der Gewinnpositionen niedrig ist, wird das L-Spiel häufig als Programmierungs-Aufgabe gestellt. Nach der vorbereitenden Analyse ist es die Aufgabe des Programmierers, den Weg zu den Gewinnpositionen algorithmisch umzusetzen. Dazu kommt dann noch die Erstellung einer ansprechenden graphischen Oberfläche.
Siehe auch
Weblinks
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