Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß
Filmdaten
Deutscher Titel Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß
Originaltitel La vie est un long fleuve tranquille
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK VHS ab 16 DVD ab 12
Stab
Regie Étienne Chatiliez
Drehbuch Étienne Chatiliez, Florence Quentin
Produktion Charles Gassot
Musik Gérard Kawczynski
Kamera Pascal Lebègue
Besetzung
  • Benoît Magimel: Momo Groseille/Le Quesnoy
  • Valérie Lalonde: Bernadette Le Quesnoy
  • Hélène Vincent: Mme Marielle Le Quesnoy
  • André Wilms: M. Jean Le Quesnoy
  • Christine Pignet: Mme Groseille
  • Claire Prévost: Roselyne Groseille
  • Daniel Gélin: Dr. Mavial
  • Catherine Hiegel: Josette
  • Patrick Bouchitey: Pater Auberger

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß ist ein französischer Spielfilm von Étienne Chatiliez aus dem Jahre 1988.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Krankenschwester Josette vertauscht aus Wut über ihren Chef und Liebhaber, Dr. Mavial, der Weihnachten lieber mit seiner Frau als mit Josette verbringen will, zwei Säuglinge. So kommt es, dass Momo (Maurice), der eigentlich der reichen und gebildeten Familie Le Quesnoy angehört, bei den verarmten Groseilles aufwächst, während Bernadette fälschlicherweise bei der Oberschichtfamilie Le Quesnoy wohnt.

Nach zwölf Jahren schließlich kommt die Wahrheit ans Licht: Als Dr. Mavial auch nach dem Tod seiner Frau keinesfalls die Absicht hat, Josette zu heiraten, schreibt diese drei Briefe; an die beiden Familien der vertauschten Säuglinge und an Dr. Mavial, in denen sie ihre Tat gesteht.

M. Le Quesnoy beschließt daraufhin, Momo zu sich zu holen. Er bietet der Familie Groseille 20 000 Francs an, wenn sie ihm Momo überlassen. Die Groseilles nehmen dieses Angebot gerne an, da sie sich schon seit einiger Zeit in Geldnot befinden und M. Le Quesnoy kann seinen Sohn mit nach Hause nehmen. Vorerst scheint alles in bester Ordnung zu sein, denn Momo lebt sich gut ein, doch er vermisst seine frühere Familie und geht diese und seine alten Freunde oft besuchen.

Er erzählt Bernadette wer ihre wahren Eltern sind, sodass diese ausreißt und von der Polizei festgenommen wird. Auch verhalten sich die anderen Kinder der Le Quesnoy nicht mehr so brav wie früher. Im Gegenteil: sie gehen im dreckigen See mit den Groseilles schwimmen und der älteste Sohn klaut das Auto seines Vaters um seine neue Freundin, Roselyne Groseille, zu beeindrucken.

In der letzten Szene sieht man Dr. Mavial und Josette zusammen am Strand. Sie guckt lächelnd und zufrieden aufs Meer, während Mavial müde und zusammengesunken in einem Sessel sitzt. Die Szene wird unterlegt von dem triumphierenden Chanson "Paris en colère" , gesungen von Mireille Mathieu.

Kritiken

  • „Solche Geschichten funktionieren nur im Märchen oder im derb-komischen Volksstück, und in dieser Mischung hat Regieneuling Etienne Chatiliez auch seine witzige und temporeiche Filmkomödie erzählt. Klar, daß schon die "verkehrte" Welt, in der die Kinder leben, zu allerlei kleinen Pointen taugt, und Chatiliez versteht es auch, die beiden Elternhäuser als komische Gegensätze derart bizarr zu verzeichnen, daß neben dem sehr schnell sich einstellenden Lacherfolg auch ein paar gesellschaftssatirische Spitzen abfallen - nicht zu viele, aber genug, um die Geschichte nicht komplett zum derben Lachkino herunterkommenzulassen.“ (film-dienst[1])

Hintergrund

Das in dem Film von Pater Auberger (Patrick Bouchitey) intonierte und extra für den Film geschriebene Lied „Jésus revient“ hat in Frankreich so schnell Kultstatus erlangt, so dass man sich entschloss, eine Single zu veröffentlichen. Das Lied wird im Film während des Gemeindefestes einer konservativen Kirchengemeinde von Pater Auberger und verschiedenen Jugendlichen vorgetragen.

Auszeichnungen

Étienne Chatiliez' Film war bei der Verleihung der Césars 1989 in sieben Kategorien nominiert und galt u. a. gemeinsam mit Bruno Nuyttens Künstlerbiographie Camille Claudel und Luc Bessons Unterwasser-Epos Im Rausch der Tiefe als Favorit auf den wichtigsten französischen Filmpreis. Die Komödie avancierte schließlich mit vier gewonnenen Trophäen (bestes Erstlingswerk, Drehbuch, Hélène Vincent als beste Nebendarstellerin und Valérie Lalonde als beste Nachwuchsdarstellerin) hinter Camille Claudel (7 Siege) zum zweiterfolgreichsten Film des Abends.

César 1989

  • Bestes Erstlingswerk
  • Bestes Drehbuch
  • Beste Nebendarstellerin (Hélène Vincent)
  • Beste Nachwuchsdarstellerin (Valérie Lalonde)
    • nominiert in den Kategorien
      • Bester Film
      • Bester Nebendarsteller (Patrick Bouchitey)
      • Beste Kostüme

Literatur

  • Quentin, Florence: La vie est un long fleuve tranquille. Paris : Ramsay, 1988. - ISBN 285956697X (frz. Ausgabe)
  • Chapman, Rosemary ; Hewitt, Nicholas: Popular culture and mass communication in twentieth-century France. Lewiston, NY : E. Mellen Press, 1992. - ISBN 0773494995 (engl. Ausgabe)

Weblinks

Fußnoten

  1. Filmkritik von Josef Schnelle im film-dienst 24/1988

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