Davle

Davle
Davle
Wappen von Davle
Davle (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Praha-západ
Fläche: 741 ha
Geographische Lage: 49° 54′ N, 14° 23′ O49.89305555555614.386666666667325Koordinaten: 49° 53′ 35″ N, 14° 23′ 12″ O
Höhe: 325 m n.m.
Einwohner: 1.371 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 252 06
Verkehr
Straße: Prag – Chotilsko
Bahnanschluss: Praha–VršoviceČerčany
Struktur
Status: Městys
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Jiří Prokůpek (Stand: 2008)
Adresse: Na náměstí 63
252 06 Davle
Gemeindenummer: 539163
Website: www.obecdavle.cz

Davle (deutsch Dawle) ist ein Minderstadt in Tschechien. Er liegt 21 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Prag und gehört zum Okres Praha-západ.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Davle befindet sich am linken Ufer der Moldau unterhalb der Einmündung der Sázava. Gegenüber dem Dorf mündet der Zahořanský potok in die Moldau. Der Ort liegt am Übergang vom Brdy zur Středočeská pahorkatina. Südwestlich von Davle liegt die Insel St. Kilian mit den Resten des Klosters Ostrov in der Moldau.

Nachbarorte sind Březová-Oleško im Norden, Okrouhlo und Zahořany im Nordosten, Petrov im Osten, Libřice und Pikovice im Südosten, Sázava und Mandát im Süden, Kilián und Sloup im Südwesten, Račany im Westen sowie Měchenice im Nordwesten.

Geschichte

Davle war eines der 31 Dörfer des Johannes dem Täufer (im Stadtwappen ersichtlich) geweihten Klosters Ostrov und wurde im Zusammenhang mit dessen Gründung im Jahre 999 erstmals urkundlich erwähnt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts setzte zwischen Davle und Štěchovice, insbesondere am Medník, der Goldbergbau ein. Zentren der Goldwäscherei waren vor allem die Täler des Bojovský potok und des Jílovský potok.

Nachdem das klösterliche Wirtschafts- und Handelszentrum Sekanka 1278 durch die Brandenburger zerstört worden war, bauten die Klosteroberen Davle zum Zentrum des Klosterbezirkes aus. 1310 wurde Davle in einer Bulle Clemens V. als Städtchen bezeichnet. Es führte ein Wappen und besaß Marktrecht. Vorteilhaft waren sowohl die Lage an der Moldau als bedeutsamer Wasserweg als auch die am Fluss verlaufenden Handelswege. Bedeutsam für die Entwicklung des Orts war auch die Flößerei auf der Moldau und der Sasau.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Davle mit den Ortsteilen Měchenice, Svatý Kilián und Sloup ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Smíchov. In den 1930er kam das Dorf zum Okres Praha-venkov. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es dem Okres Praha-jih zugewiesen. In den 1950er Jahren verlor Svatý Kilián den Status eines Ortsteils. Seit 1961 gehört Davle zum Okres Praha-západ und Měchenice wurde zu einer eigenständigen Gemeinde. Am 1. Juli 1968 erfolgte die Umgemeindung von Sázava I, das bis dahin zur Gemeinde Petrov gehört hatte. 1968 erfolgten an der Moldaubrücke Dreharbeiten für den Film Die Brücke von Remagen. Im Jahre 2002 war Davle vom Moldauhochwasser betroffen. Seit 2008 ist Davle ein Městys.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Davle besteht aus den Ortsteilen Davle (Dawle), Sázava (Sasau I) und Sloup (Sloupy) sowie den Ansiedlungen Kilián und Račany.

Sehenswürdigkeiten

  • Grundmauern des Klosters Ostrov auf der Insel des Hl. Kilian
  • Kirche des Hl. Kilian in Kilián. Das in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtete ursprünglich romanische Bauwerk wurde 1352 im gotischen Stil umgebaut. 1692 brannte die Kirche aus und wurde 1775 wieder aufgebaut.
  • Kapelle in Davle

Weblinks

 Commons: Davle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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