Adelhausen (Straufhain)

Adelhausen (Straufhain)
Adelhausen
Gemeinde Straufhain
Koordinaten: 50° 22′ N, 10° 45′ O50.36483333333310.750777777778320Koordinaten: 50° 21′ 53″ N, 10° 45′ 3″ O
Höhe: 320 m ü. NN
Einwohner: 200 (2010)
Postleitzahl: 98646
Vorwahl: 03685

Adelhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Straufhain im Landkreis Hildburghausen in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Adelhausen liegt etwa sieben Kilometer (Luftlinie) südlich der Kreisstadt Hildburghausen an der Landesgrenze zu Bayern bei Bad Rodach (Oberfranken, Landkreis Coburg). Durch den Ort fließt die Rodach und deren Zufluss Weidach. Höchste Erhebung ist die Lempertshäuser Höhe 380,8 m ü. NN im Osten, die Ortslage liegt in einer Höhe vom 320 m ü. NN.[1]

Geschichte

Die Kirche in Adelhausen

Der Ort in der damaligen Grafschaft Henneberg wird im Jahr 1315 Atthus, Ateldeshusin, (Häuser des Addaldo) erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Namensformen sind Athalhusen (1340) und Odelhusen.[2][3]

Adelhausen gehörte zum Herrschaftsgebiet der später reichsfreien Ritter und Herren von Heßberg, ein aus dem Dienstadel der Henneberger aufgestiegenes Adelsgeschlecht im Ritterkanton Rhön-Werra. Adelhausen gehörte zunächst zur Pfarrei Eisfeld und besaß bereits eine Kapelle, 1484 eine eigene Kirche durch eine Spende der Heßberger errichtet. Der Ort war landwirtschaftlich geprägt, das Steinhauer-Handwerk hatte zeitweise Bedeutung, man erwarb einen eigenen Sandsteinbruch in der Flur. Als Folge der Reformation im 16. Jahrhundert wurde die Bevölkerung von Adelhausen lutherisch. Im deutschen Bauernkrieg brachte der sogenannte Bildhäuser Haufen, der regionale Zusammenschluss aufständischer Bauern und Bürger, zwischen Ostern und Pfingsten 1525 Verwüstung und Plünderung. Zwischen 1552 und 1555, im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg, erlitt das Gebiet um Hildburghausen und Heldburg Truppendurchzüge mit schweren Plünderungen und Verwüstungen. Diese Schrecknisse wurden nochmals übertroffen durch die Ereignisse während des Dreißigjährigen Krieges, als die gefürchteten kroatisch-ungarischen Reiterscharen des Johann Ludwig Hektor von Isolani in das obere Werratal einfielen und im Winterquartier 1634–35 das Land zwischen Coburg, Suhl und Meiningen systematisch plünderten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Initiative Rodachtal e.V. bemüht sich auf kulturellem Gebiet nach dem Motto Grenzenlos im Rodachtal um die Beseitigung der Folgen der Deutschen Teilung. Hierzu werden im Jahresverlauf zahlreiche Veranstaltungen in den Anliegergemeinden der Rodach organisiert. Für den Tourismus wurde mit dem Aufbau eines Zweiländermuseums begonnen, entlang der ehemaligen DDR-Grenzanlagen wurde ein Rundwanderweg gestaltet.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. LK Schmalkalden-Meiningen, LK Hildburghausen, LK Sonneberg, Kreisfreie Stadt Suhl. In: CD-ROM Reihe Top10. CD 6, Erfurt 1999.
  2. Paul Lehfeldt (Hrsg.): Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen. In: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens.Herzogthum Sachsen-Meinigen. Kreis Hildburghausen. Heft XXXIX, Verlag Gustav Fischer, Jena 1903.
  3. Georg Brückner: Die Topographie des Landes. In: Landeskunde des Herzogthums Meinigen. 2, Brückner und Renner, Meinigen 1853.
  4. Initiative Rodachtal e.V. In: Webseite des Vereins. Abgerufen am 21. Mai 2011.

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