- Adjunkt (Syntax)
-
Der Begriff Adjunkt (auch Angabe) bezeichnet in verschiedenen modernen generativen Syntaxtheorien bestimmte syntaktische Einheiten, die an eine andere Phrase angefügt werden. Im Gegensatz zu Komplementen sind Adjunkte fakultativ.
Inhaltsverzeichnis
Transformationsgrammatik
In der Transformationsgrammatik ist ein Adjunkt ein Element, das dabei anderen Element hinzutritt, ohne als Spezifizierer oder als Ergänzung (Komplement) zu fungieren. Somit wechselt der komplexe Ausdruck nach Hinzufügung des Adjunkts nicht seine ursprüngliche Kategorie (Projektionsprinzip).
Strukturelle Linguistik
In der strukturellen Linguistik (Z. Harris, J. Lyons usw.) bezeichnet „Adjunkt“ »syntakt. fakultative oder periphere Ausdrücke« (Lyons 1983). »An adjunct is by definition a 'modifier' attached to a 'head', upon which it is dependent and from which it can be 'detached' without any consequent syntactic change in the sentence« (J. Lyons 1968, 344; die dt. Ausgabe (1971) übersetzt 'adjunct' als 'Adjunktion').
Lyons zählt zu den Adjunkten:
- interne Attribute der Nominalphrase (z. B. eine schöne Frau)
- interne Adverbialergänzungen der Verbalphrase (z. B. Er formuliert bestens)
- »sentence-adjuncts« (spezielle Adverbialangaben bzgl. Ort, Zeit, Bedingung, Ergebnis usw (z. B. Deshalb ging Peter am Samstag im Zoo spazieren)
Strukturell ist das Adjunkt identisch mit dem Komplement. Komplemente sind jedoch obligatorisch zu setzen, Adjunkte demgegenüber nicht. Unterscheidungsmerkmal ist also die Fakultativität.
Siehe auch
- Konjunkt
- Adjunktion
Literatur
- J. Lyons, Introduction to Theoretical Linguistics. Cambridge 1968; dt.: Einf. in die moderne Ling. 1971
- H.-J. Heringer, Theorie der dt. Syntax. 1970
- J. Lyons, Semantik. Bd. II. Mchn. 1983
- Helmut Glück (Hsg), Metzler-Lexikon Sprache, 2000
Weblinks
Wikimedia Foundation.