- Der Reibert
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Der Reibert. Das Handbuch für den deutschen Soldaten ist als ein Handbuch für Soldaten aller Truppengattungen der Bundeswehr konzipiert und wird seit 1929 verlegt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Es ist sowohl für aktive als auch für inaktive Soldaten gedacht und orientiert sich grundlegend an den Zentralen Dienstvorschriften (ZDv) der Bundeswehr. Der Reibert „soll dem Soldaten in gedrängter, leicht lesbarer Form
- das Grundwissen über Staat, Gesellschaft und Bundeswehr
- das Rüstzeug für praktischen Dienst und den Unterricht im Rahmen der militärischen Ausbildung,
- einen Überblick über Auftrag und Struktur der Bundeswehr und ihrer Teilstreitkräfte sowie über Ausbildung
vermitteln und dem Reservisten als Nachschlagewerk dienen.“[1]
Das Buch ist in vier Abschnitte aufgeteilt.
Der erste Teil (A) erklärt die Bereiche der Inneren Führung und die rechtlichen Grundlagen, welche für Soldaten sowohl beim Wehrdienst als auch in Auslandseinsätzen gelten.
- Innere Führung und Recht
- Staatsbürgerlicher Unterricht / Die Freiheitlich demokratische Grundordnung
- Humanitäres Völkerrecht in bewaffneten Konflikten
- Allgemeine Truppenkunde
- Interessensvertretung
Im zweiten Teil (B) werden die einzelnen Truppengattungen und der spezifische Auftrag der Bundeswehr im Rahmen der Sicherheitspolitik erklärt.
- Sicherheitspolitik
- Die Bundeswehr
- Das Heer
- Die Luftwaffe
- Die Marine
- Die Streitkräftebasis
Abschnitt Drei (C) beschreibt die grundlegenden Aspekte in der Ausbildung der Soldaten wie Formaldienst, die Waffenausbildung oder den Sanitätsdienst.
- Formaldienst
- Umgang mit Handwaffen
- Handhabung, Technische Durchsicht und Pflege
- Ausbildung mit Handwaffen
- Gewehr G3, G36 und Maschinengewehr MG3
- Ausbildung mit Handwaffen
- Pistole P1, P8 und Maschinenpistole MP2/MP2A1
- Ausbildung mit Handgranaten, Handflammpatronen und Granatpistole 40 mm
- Schießausbildung mit Handwaffen
- Ausbildung mit Panzerabwehr-Handwaffen und der Leuchtbüchse
- Gefechtsdienst aller Truppen (zu Lande)
- Der Soldat im Winter
- Panzerabwehr aller Truppen - Panzererkennung
- Fernmeldedienst aller Truppen
- Fliegerabwehr (zu Lande)
- ABC-Abwehr aller Truppen und Selbstschutz
- Pionierdienst
- Sanitätsdienst aller Truppen
- Kraftfahrdienst
Der letzte Teil (Anhang) gibt eine Übersicht über militärspezifische Rang-, Gefahren- und Kennzeichen.
Geschichte
Benannt wurde das Buch nach seinem Autor, Oberst Dr. iur. Wilhelm Reibert. Das Buch wurde 1929 zum ersten Mal aufgelegt und ist seitdem regelmäßig aktualisiert worden. Es gibt aber auch Vorgänger, beispielsweise das Buch „Dienstunterricht für den Infanteristen des Deutschen Heeres“ von Oberstleutnant Transfeldt (1914). Dieses Buch ist in der 49. Auflage. Einzig von 1946 (nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht) bis 1958 (kurz nach der Gründung der Bundeswehr), in der Zeit also, in der Deutschland über keine eigene Armee verfügte, wurde die Arbeit am Reibert nicht weitergeführt. Seit 1959 erschien der „neue Reibert“ zunächst als Brandt/Reibert. Darin waren die Inhalte der Vorkriegsausgaben von Hauptmann Jürgen Brandt überarbeitet und neu zusammengestellt worden.
Der Reibert stellt keine offizielle Dienstvorschrift dar; er wird privat erworben.
Vor Kriegsende gab es spezialisierte Ausgaben für die einzelnen Waffengattungen und auch besondere Ausgaben, beispielsweise Reibert für den Nachrichtenmann, Reibert für den Nachrichtensoldaten, Reibert für den Schützen der Schützenkompanie, Reibert für den Kanonier und für Kraftfahrer. Es gab mindestens 18 verschiedene Ausgaben, von Pionier bis Kraftfahrer; die bekannteste ist aber die für „Schützen der Schützenkompanie“.
Der Reibert wurde von 1959 bis 1989 in drei Ausgaben für die Waffengattungen Heer, Luftwaffe und Marine herausgegeben. Seit 1989 wird aber nur noch eine einheitliche Gesamtausgabe erstellt.
Ähnliche Bücher
Vor 1945 gab es eine Reihe vergleichbarer Bücher, deren Produktion aber eingestellt wurde (z. B. „Die Soldatenfibel“).
1977 gab es im Sendler Verlag Frankfurt am Main eine Broschüre mit dem Titel: Im Klartext. Der Reibert - Das Handbuch für den Soldaten.[2] Damit wurde das Programm Kommunistischer Bund Westdeutschland in die Bundeswehr getragen.
Bis heute (2009) gibt es das Taschenbuch für Wehrausbildung vom Walhalla Fachverlag in Regensburg. Die 77. Auflage erschien im Juli 2008.
Das Handbuch militärisches Grundwissen, zuletzt 1985 in 14. Auflage im Militärverlag der DDR erschienen, war ein vergleichbares Werk für die Soldaten der Nationalen Volksarmee. Es sind keine bedeutenden Unterschiede zum Reibert erkennbar.
Auch für die USA gibt es mit dem The Soldier’s BCT Handbook (BCT = Basic Combat Training; entspricht der Grundausbildung bei der Bundeswehr) ein vergleichbares Werk. Bekannt sind nur Ausgaben aus den Jahren 1968/69.
Bibliographische Daten
- Der Reibert. Handbuch für den Deutschen Soldaten. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin/Bonn/Hamburg 2007, ISBN 978-3-8132-0878-8.
- Der Reibert. Marine. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Frankfurt am Main 1974.
- Reibert. Der Dienstunterricht im Heere. Ausgabe für Schützen der Schützenkompanie. Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1939.
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Stockfisch (Bearb.): Der Reibert. Heer. Luftwaffe. Marine Das Handbuch für den deutschen Soldaten. Mittler E.S. + Sohn, Hamburg 2009, ISBN 3-8132-0706-4.
- ↑ Soldaten- und Reservistenkomitees (Hrsg.): Im Klartext. Der Reibert - Das Handbuch für den Soldaten. Sendler, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-88048-039-X (formal falsche ISBN).
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