- Der Untermensch
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Der Untermensch ist eine Schrift des SS-Hauptamtes beim Reichsführer-SS von 1942 mit zahlreichen Auflagen bis 1943.
Sie enthielt überwiegend entstellende und fratzenhafte Fotos (eben von jüdisch-bolschewistischen „Untermenschen“ und deren angeblichen Untaten). Sie war angeblich sogar unter den Nazis umstritten und wurde nach kurzer Zeit zurückgezogen.
Inhaltsverzeichnis
Charakterisierung des „Untermenschen“
Der antisemitische Text beginnt mit einer Behauptung Himmlers von 1935: „Solange es Menschen auf der Erde gibt, wird der Kampf zwischen Menschen und Untermenschen geschichtliche Regel sein, gehört dieser vom Juden geführte Kampf gegen die Völker… zum natürlichen Ablauf des Lebens,… wie der Kampf des Pestbazillus gegen den gesunden Körper.“
Der Untermensch sieht zwar aus wie ein Mensch, ist jedoch eine „furchtbare Kreatur“, „geistig, seelisch tiefer stehend als jedes Tier.“ Er wird gekennzeichnet als Wesen mit „Zerstörungswillen“, „primitiver Begierde“ und „Gemeinheit“.
Auf dem Hintergrund dieser dualistischen Rassenideologie wendet sich der Text gegen die Idee der Gleichheit. Der Mensch habe demnach im Laufe der Jahrhunderte Kultur, Familie, Volk und Staat geschaffen und wurde dadurch gut, groß und „Gottes Nächster“. Hingegen lebte der „Untermensch“ parallel dazu im Chaos mit Seinesgleichen als Dieb, Lästerer, Mörder, als Bestie unter der Führung des „ewigen Juden“, der das „Grauen über die Menschheit brachte“. Mit einem Hinweis auf das Purimfest als Verherrlichung von „Massenmord“ wird dazu die „grausame Vernichtung“ der „arischen“ Perser erwähnt.
Begrifflichkeit
Der Text verwendet eine Begrifflichkeit, die auch vor der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland teilweise verwendet wurde: „Ewig ist der Hass des Untermenschen gegen die hellen Gestalten, die Träger des Lichtes. Ewig droht aus den Wüsten der Untergang des Abendlandes.“ Seit Jahrtausenden werde Europa durch Hunnenhorden u. ä. von Feuer und Tod, Vergewaltigung und Mord, heimgesucht, die Apokalypse drohe. Die Verkörperung dieses Vernichtungswillens sei der Bolschewismus, der so alt sei wie der Jude selbst. Das Volk gerate dabei in die „Sklaverei“, während seine führenden Köpfe abgeschlachtet würden. Durch „blutliche Vermischungen“ entarte das Volk.
Verwandte Themen
Quellen
- Walther Hofer (Hrsg): Aus dem SS-Hauptamt. Dok. 157b. Der Untermensch (1957, S. 280), Fischer TB, 2004, ISBN 3596260841 oder 343600183x (kürzere Version. Hier genaue Quellenangabe aus dem Nürnberger Prozess). Häufige Neuauflagen. - Eine längere Version (unter Einbezug des „Bolschewismus“) findet sich in dem Politik-Schulbuch: Dieckerhoff u. a. Lernfelder der Politik Stam, Köln 1994, S. 313 f. ISBN 3823703749 mit Quellenangabe "Institut für Zeitgeschichte" München, Archiv Nr. 1720/55
- Overesch, Manfred u. a.: Das Dritte Reich. Daten-Bilder-Dokumente. - Schrift des SS-Hauptamtes beim Reichsführer SS über „Untermenschentum“ (1935) Die digitale Bibliothek Nr. 49. Directmedia Verlag Berlin 2000. ISBN 389853149X (Dokument Nr. 101)
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