- Der standhafte Zinnsoldat
-
Der standhafte Zinnsoldat ist ein Kunstmärchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen, das 1838 erstmals publiziert wurde.[1]
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der kleine Zinnsoldat ist einer von fünfundzwanzig gleichartigen Zinnsoldaten, die alle aus einem alten Löffel gegossen wurden und von daher Brüder sind. Er hat als einziger nur ein Bein, weil er als letzte Figur gegossen wurde und das Zinn nicht mehr ausreichte. Dieses macht ihn aber nicht weniger tapfer als die anderen.
Er verliebt sich in die Papierpuppe einer Tänzerin, die ein Bein so hoch erhoben hat, dass es nicht erkennbar ist – er denkt, sie hätte nur ein Bein wie er selbst und ist der Meinung, dass sie beide gut zusammenpassen würden. Nachts beobachtet er unentwegt die Tänzerin, wird aber von einem Kobold ermahnt, dies sein zu lassen – denn dieser hat selbst ein Auge auf sie geworfen. Am nächsten Morgen fällt er aus dem Fenster – "vielleicht war es der Wind oder der Kobold, der das Fenster zuwarf" – und wird von zwei Straßenjungen gefunden, die ihn in einem Zeitungspapierschiff im Rinnstein fahren lassen. Trotz der wilden Fahrt bleibt er standhaft und tapfer. Er trifft auf eine Wasserratte, die seinen Pass sehen will, kann ihr aber entkommen. Er fährt in den Kanal hinunter, das Boot kentert und er wird von einem Fisch verschlungen.
Dort drinnen ist es dunkel, aber der Zinnsoldat bleibt weiterhin standhaft. Plötzlich fährt es "wie der Blitz" durch den Fisch, es wird hell und eine Stimme ruft: "Der Zinnsoldat!". Der Fisch war gefangen und auf dem Markt verkauft worden – der standhafte Zinnsoldat ist wieder zu Hause angelangt. Dort wird er jedoch sogleich von dem Knaben grundlos in den Ofen geworfen. Ein Windstoß weht die Tänzerin ebenfalls in den Ofen, beide verbrennen, und am nächsten Tag findet das Dienstmädchen im Ofen ein kleines Herz aus Zinn sowie den verkohlten Stern der Tänzerin.
In Roy E. Disneys Musikfilm Fantasia 2000 (Fortsetzung von Walt Disneys Fantasia) wird das Märchen zum Klavierkonzert Nr. 2 in F-Dur op. 102 von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch nacherzählt bzw. vertont; allerdings wird dort der Schluß verändert: Zinnsoldat und Tänzerin verbrennen nicht im Kaminfeuer, sondern der Bösewicht zieht den Kürzeren.
Literatur
- Hans Christian Andersen: Der standhafte Zinnsoldat („Den standhaftige tinsoldat“). Bertelsmann, München 1997, ISBN 3-570-12421-5.
- Hans Christian Andersen: Der standhafte Zinnsoldat und andere Märchen (Hörbuch). Edition Jumbo, Hamburg 2005, ISBN 3-8337-1219-8 (1 CD).
Weblinks
- Digitalisierter Volltext von Der standhafte Zinnsoldat bei Zeno.org
- Andersen: Der standhafte Zinnsoldat Ein für private Zwecke manuell hergestelltes Buch
Einzelnachweise
- ↑ Eventyr, fortalte for Børn. Ny Samling. Første Hefte. 1838. Märchen, erzählt für Kinder. Neue Sammlung. Erstes Heft. Reitzel, Kopenhagen 1838.
Kategorien:- Literarisches Werk
- Märchen
- Fiktive Militärperson
- Hans Christian Andersen
- Literatur (Dänisch)
- Literatur (19. Jahrhundert)
Wikimedia Foundation.