- Designerdrogen
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Designerdrogen sind synthetisch hergestellte Rauschstoffe, deren Molekülstruktur auf der Basis von Leitstrukturen schöpferisch entworfen („designt“) wurde, mit der Absicht ein Rauschmittel zu erhalten. Fehlt diese Absicht, spricht man nicht von Designerdrogen.
Der Design-Prozess kann systematische Auswertungen von Struktur-Wirkungs-Beziehungen beinhalten. Er beläuft sich in der Regel auf eine geringfügige chemisch-strukturelle Änderung einer bekannten Rauschdroge.
Etliche Drogen werden fälschlicherweise den Designerdrogen zugeordnet, da bei ihrer Entwicklung z. B. die Absicht fehlte, ein Rauschmittel herzustellen und eine Rauschwirkung erst später (durch Zufall) entdeckt wurde. Solche Beispiele sind Amphetamin („Speed“), Methylendioxymetamphetamin („Ecstasy“) und Stoffe, die ursprünglich im Prozess der Arzneimittel-Entwicklung entstanden sind: Heroin, Fentanyl, Phencyclidin (PCP) und LSD.
Ein Motiv bei der Entwicklung von Designerdrogen ist kommerzieller Natur. Da nur schon bereits bekannte Stoffe vom Betäubungsmittelgesetz erfasst werden, können so Rauschmittel entwickelt und bis zu einer eventuellen gesetzgeberischen Intervention straffrei vertrieben werden.
Bekannt für seine systematische wissenschaftliche Arbeit im Designen von Halluzinogenen aus den Strukturklassen der Phenylethylamine und Tryptamine ist der amerikanische Chemiker Alexander Shulgin. Die Synthese von hunderten von psychoaktiven, jeweils strukturell geringfügig variierten Substanzen war für ihn eine Art Lebensaufgabe.
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