Deubener Güterbahn

Deubener Güterbahn
Güterbahn Deuben
Streckenlänge: 0,946 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 600 =
Minimaler Radius: 15 m
Legende
Anschlussgleis von Potschappel (1435 mm)
Umsetzanlage
Straßenbahnhof Deuben
Straßenbahn von Dresden (1450 mm)
Straßenbahn nach Coßmannsdorf (1450 mm)
Weißeritz
Anschl Lederfabrik Sohre
Anschl Egermühle

Die Güterbahn Deuben (auch Deubener Güterbahn) war eine meterspurige, nur dem Güterverkehr dienende Straßenbahn in Freital bei Dresden. Ursprünglich von den Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen erbaut, war sie später Teil der Dresdner Straßenbahn. Sie diente ausschließlich als Anschlussbahn für die Lederfabrik Sohre AG und die Egermühle im Poisental.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits seit 1902 bestand die Straßenbahn zwischen den damals noch selbstständigen Gemeinden Löbtau (1903 zu Dresden) und Deuben (1921 zu Freital), die später noch bis Coßmannsdorf fortgesetzt wurde. Im Gegensatz zu den innerstädtischen Dresdner Linien befand sich diese - wie auch andere Überlandstrecken - im Besitz der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen, um eine Konkurrenzsituation zu den Eisenbahnstrecken von vornherein auszuschließen. Erbaut war diese in der in Dresden üblichen Spurweite von 1450 mm. Für einen etwaigen Güterverkehr war der Abschnitt in Deuben dreischienig (1000/1450 mm) hergestellt wurden. Den Betrieb führte pachtweise die Deutsche Straßenbahn-Gesellschaft in Dresden, ab 1905 die Städtische Straßenbahn Dresden.

Am 18. Januar 1906 eröffneten die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen eine Zweigbahn ganz in Meterspur, die nur für den Güterverkehr vorgesehen war. Die als Güterbahn Deuben bezeichnete Strecke begann nahe dem Straßenbahnhof Deuben und führte zu zwei Fabriken im Poisental. Ein Personenverkehr wurde nie durchgeführt. Die Wahl der Spurweite war in der Absicht begründet, ausschließlich regelspurige Güterwagen auf Rollwagen zu den Fabriken zu befördern. Die Betriebsführung übernahm die Dresdner Straßenbahn.

Mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn 1920 verblieben die staatlichen Straßenbahnen im Eigentum des nunmehrigen Freistaates Sachsen. 1926 wurden sie Teil der Dresdner Überland-Verkehrsgesellschaft, die erst 1941 in der Dresdner Straßenbahn aufging.

Die Deubener Güterbahn war dann noch bis 1972 in Betrieb. Bereits 1967 endete die Bedienung der Egermühle; am 19. November 1972 verkehrten letztmalig Züge zur Lederfabrik. Auch die Straßenbahnlinie nach Coßmannsdorf wurde wenig später - am 26. Mai 1974 - aufgegeben.

Lokomotiven und Wagen

Rollwagen 3507 (aufgestellt im Bahnhof Radebeul Ost; 2008)

Für die Deubener Güterbahn wurden 1905 bei Henschel in Kassel zwei elektrische Lokomotiven mit den Fabriknummern 7443 und 7444 gebaut. Sie erhielten die Betriebsnummern 1 und 2. Beide Lokomotiven blieben nach der Außerbetriebsetzung museal erhalten. Die ehemalige Nr. 1 gehört heute dem Straßenbahnmuseum Dresden, die Nummer 2 wurde 1979 an den ehemaligen Hersteller in Kassel als Museumslokomotive verkauft. Heute steht sie - in den Ursprungszustand versetzt - im Hof des Hessischen Landesmuseums Kassel.

Für den Transport normalspuriger Wagen erhielt die Deubener Güterbahn 1905 und 1906 zwölf Rollwagen der Gattungen 899 und 900, die von der Firma Kelle & Hildebrandt in Großluga geliefert wurden. Weitere zwei Rollwagen der Gattung 900 wurden 1916 nachbeschafft. Die Wagen waren ungefedert und besaßen als Bremsausrüstung nur eine Wurfhebelbremse. Ähnliche Fahrzeuge wurden später auch für die Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal‎ beschafft.[1]

Einzelnachweise

  1. Die Wagen der Sächsischen Sekundärbahnen; EK-Verlag 1998, S. 129, 219

Literatur

  • Mario Schatz: Meterspurige Straßenbahnen in Dresden; Kenning-Verlag , Nordhorn, 2007, ISBN 978-3-933613-76-9

Weblinks


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