- Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum Perl
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Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum Schulform Weiterführende Schule Ort Perl Land Saarland Staat Deutschland Koordinaten 49° 28′ 43,1″ N, 6° 23′ 11,3″ O49.4786388888896.3864694444445Koordinaten: 49° 28′ 43,1″ N, 6° 23′ 11,3″ O Träger Landkreis Merzig-Wadern (gemeinsam mit dem Großherzogtum Luxemburg) Schüler etwa 130 Lehrer etwa 15 Leitung Volker Staudt Website www.schengenlyzeum.eu Das Deutsch-Luxemburgische Schengen-Lyzeum ist eine neuartige, grenzübergreifende weiterführende Schule in Perl, die gemeinsam von Luxemburg und dem Saarland entworfen wurde und getragen wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Auftrag des 7. Saar-Lor-Lux-Gipfels wurde ein „Zukunftsbild 2020“ für die Großregion entworfen. Darin wird die Entwicklung eines neuen großregionalen Schultyps gefordert. Vertreter des Luxemburger Erziehungsministeriums, des saarländischen Bildungsministeriums und des Landkreises Merzig-Wadern haben ein entsprechendes Abkommen, sowie Finanz- und Verwaltungsvereinbarungen für das Projekt erarbeitet. Zwischen dem 30. Juni 2006 und dem 19. September 2006 stimmten die Luxemburger Regierung, der Kreistag von Merzig-Wadern, die saarländischen Landesregierung und die deutsche Bundesregierung dem Abschluss des Abkommens zu.
Am 4. Dezember 2006 unterzeichneten der Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker, der saarländische Ministerpräsident Peter Müller, die Landrätin des Kreises Merzig-Wadern Daniela Schlegel-Friedrich, die Ministerin für Erziehung und Berufsausbildung Mady Delvaux-Stehres sowie der Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft Jürgen Schreier in der römischen Villa Borg die Vereinbarungen.
Die Schule nahm am 27. August 2007 ihren Betrieb, mit insgesamt 130 neuen Schülern (davon 100 Deutsche aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz, 28 Luxemburger und 2 Franzosen) im Gebäude der ehemaligen Erweiterten Realschule Perl auf. Ursprünglich waren lediglich drei Klassen geplant, aufgrund der hohen Nachfrage wurden allerdings fünf Klassen eingerichtet. Zum Schuljahr 2014/2015 soll die Schule vollständig sein und dann etwa 800 Schüler unterrichten. Der Erweiterungsbau soll bis zum Schuljahr 2009/2010 fertiggestellt werden.
Schulform
Das Schengen-Lyzeum kann nicht direkt mit anderen Schulformen verglichen werden, da es sowohl Elemente des luxemburgischen als auch des deutschen (respektive saarländischen) Schulsystems miteinander vereint. Der Einstieg ist für deutsche Schüler nach der Grundschule, für luxemburgische Schüler nach der 4. oder der 6. Klasse, dem Abschluss der luxemburgischen Primärschule, möglich. Bis zur Klassenstufe 9 existieren keine förmlichen Versetzungen. Ab der Klassenstufe 7 werden nach Vorbild der Integrierten Gesamtschule einzelne Fächer in nach Leistung differenzierten Kursen unterrichtet. Die Schule ist stark neusprachlich ausgerichtet und führt zum Erwerb von deutschen und luxemburgischen Schulabschlüssen.
Ganztagsschule
Die Schule ist als echte Ganztagsschule konzipiert. Ab 7 Uhr können sich die Schüler dort bis Unterrichtsbeginn betreut aufhalten. Es wird ein Mittagessen angeboten. In allen Klassenstufen beträgt die Unterrichtszeit 36 Wochenstunden. Der Unterricht endet an drei Wochentagen um 16 Uhr, sonst um 13 Uhr. Danach existieren Angebote für die Schüler bis spätestens 18 Uhr. Neben den kostenlosen Angeboten der Schule (Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften (AG), gibt es kostenpflichtige Angebote eines freien Trägers.
Besondere Angebote und Ausstattung
Sozialpädagogischer Dienst
Der sozialpädagogische Dienst bietet individuelle Beratung bei persönlichen, familiären, schulischen und finanziellen Problemen sowie der Wahl eines Bildungsweges oder eines Berufs und organisiert außerdem Aktivitäten zur Berufsorientierung und Informationskampagnen.
Ausstattung
Die klassische Tafel wurde im Schengen-Lyzeum vollständig durch interaktive Whiteboards ersetzt.
Bildungsgänge
Sprachenfolge
- ab der 5. Klasse: Französisch, zwei Jahre Luxemburgisch (danach als Wahlfach möglich)
- ab der 7. Klasse: Englisch
- ab der 10. Klasse im gymnasialen Zweig Spanisch
Zudem werden von der 5. bis zur 9. Klasse mindestens zwei, ab Klasse 10 noch weitere Nebenfächer in französischer Sprache unterrichtet.
Bis Klasse 9
In den ersten beiden Schuljahren werden alle Schüler gemeinsam im Klassenverband ohne äußere Differenzierung unterrichtet. In der Klassenstufe 7 werden die Fächer Deutsch, Französisch und Mathematik, in der Klassenstufe 8 zusätzlich das Fach Englisch in zwei Niveaustufen unterrichtet. In der Klassenstufe 9 werden alle Fächer außer Religion, Sport, Kunst und Musik in drei Anspruchsebenen unterrichtet. Nach der 9. Klasse können die Schüler je nach Leistung in den berufsbildenden oder gymnasialen Zweig übergehen oder müssen die Abschlussprüfung für den Hauptschulabschluss ablegen.
Berufsbildender Zweig
Klasse 10
Nach der 10. Klasse des berufsbildenden Zweiges wird nach einer Abschlussprüfung die mittlere Reife erworben, außerdem kann unter noch nicht näher spezifizierten Bedingungen die Berechtigung zum Eintritt in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe erworben werden.
Klassen 11 und 12
Nach Abschluss der 12. Klasse wird das luxemburgische Diplôme de technicien administratif et commercial erworben. Wenn zusätzliche Stunden in Mathematik und Betriebswirtschaftslehre belegt, sowie in genügendem Umfang praktische Tätigkeit absolviert wurden wird zusätzlich auch die Fachhochschulreife zuerkannt.
Gymnasialer Zweig
Der gymnasiale Zweig entspricht im Wesentlichen der gymnasialen Oberstufe im Saarland, allerdings werden in der 10. Klasse einige Fächer auf Französisch unterrichtet. Mit der Zulassung zur Hauptphase wird der mittlere Bildungsabschluss erworben. Nach den Prüfungen schließt der gymnasiale Zweig sowohl mit dem deutschen Abitur als auch mit dem luxemburgischen Diplôme de fin d’études secondaires ab.
Weblinks
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