- Deutsche Schule Thessaloniki
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Die Deutsche Schule Thessaloniki (DST) ist eine deutsche Auslandsschule in der Trägerschaft des Schulvereins der Deutschen Schule Thessaloniki. Gegründet wurde sie 1887, der Unterricht begann am 13. Februar 1888; der Neubau der DST befindet sich 1996 im Osten der Stadt an der Autobahn zum Flughafen Makedonia. Die Deutsche Schule Thessaloniki besteht aus einer deutschen Abteilung mit vollständiger Primar- und Sekundarstufenausbildung und einer griechischen Abteilung mit einem Gymnasion und einem Lykeion. Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt die schulische Arbeit durch die Vermittlung von zur Zeit 15 deutschen Lehrkräften, sowie durch Personal- und Sachkostenzuschüsse. Das von der Bundesrepublik finanzierte Schulgebäude in Pilea wurde 1996 neu erbaut. Darüber hinaus ist die DST eine Privatschule und finanziert sich durch Elternbeiträge.
Mit dem Anspruch einer an Begegnung, Offenheit, Toleranz und Leistung ausgerichteten und auf einem Leitbild aufgebauten Erziehung werden an der DST 2006 ca. 650 Schüler von deutschen und griechischen Lehrern auf ein Leben in Griechenland, wie in Deutschland und einem gemeinsamen Europa vorbereitet. Ein Teil der deutschen Lehrer wird dabei von der Bundesrepublik Deutschland auf Zeit entsandt.
Die deutsche Abteilung der DST besteht aus dem Kindergarten, der Grundschule und dem Gymnasium. Wegen der relativ geringen Anzahl ortsansässiger deutscher Schüler ist keine weitere Aufgliederung möglich. Daher hat die Schule keine Haupt- oder Realschule. Deutsche und deutschsprachige Schüler können auf Antrag der Eltern oder Beschluss der Konferenz auch als Hauptschüler bis Klasse 9 oder als Realschüler bis Klasse 10 einschließlich am Unterricht teilnehmen. Nach erfolgreichem Schulbesuch werden sie dann mit den entsprechenden Abschlusszeugnissen entlassen.
Die Lehrpläne der DST orientieren sich am Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg. Sie sind dem griechischen Schuljahr und den besonderen örtlichen Bedingungen angepasst. Die Oberstufe wird im Klassenverband unterrichtet. Die Reifeprüfung wird nach der Prüfungsordnung vom 23. Januar 1999 in der Fassung von 2003/2006 durchgeführt. Seit dem Schuljahr 2006/07 wird das Abitur im 12.Schuljahr abgelegt.
Der Lehrplan der griechischen Abteilung entspricht dem griechischen Unterrichtsprogramm, nur im Fach Deutsch gilt ein besonderer Lehrplan. Deutsch, Englisch, Latein, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Sport, Musik, und Kunsterziehung werden überwiegend auf Deutsch unterrichtet. Die griechischen Kulturfächer (Neugriechisch, Altgriechisch, Religion, Geschichte u. a.) werden in griechischer Sprache unterrichtet.
Die Schüler der DST legen die griechische Abschlussprüfung (Apolitirion) in Klasse 12 ab. Sie berechtigt, nach erfolgreich absolvierten panhelladischen Prüfungen, an griechischen Universitäten zu studieren. Außerdem legen alle Schüler die neue Deutsche Ergänzungsprüfung (2007) ab. Damit erwerben fast alle griechischen Schüler am Ende der zwölften Jahrgangsstufe mit der Ergänzungsprüfung das deutsche Abitur und damit die "Allgemeine Deutsche Hochschulreife", sofern das griechische Abschlusszeugnis einen Notendurchschnitt von mindestens 10.0 Punkten aufweist. Das Zeugnis berechtigt zusammen mit dem griechischen Apolitirion zum Studium in allen Fächern an allen Hochschulen in Deutschland, entsprechend den innerdeutschen Bestimmungen für deutsche Abiturienten. Die Absolventen der DST erwerben mit dem Abschluss auch ein Sprachdiplom (gemäß einer Bestätigung der Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland). Vor dem Hintergrund, dass in Griechenland nur für jeden siebten Studienbewerber ein Studienplatz zur Verfügung steht, ist das Abiturzeugnis somit die Chance, einen sicheren Studienplatz in Deutschland zu erwerben. Abweichend vom griechischen Abschluss ist diese Studienberechtigung nicht fachgebunden, sondern für alle Studienrichtungen und alle Länder der Europäischen Union und viele weitere Staaten gültig.
Einer der berühmtesten Absolventen der DST ist - neben mehreren Ministern der griechischen Regierung - der Präsident des Europäischen Verfassungsgerichtshofes, Prof. Skouris.
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