- Deutscher Kinderschutzbund
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Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) ist ein bundesweit vertretener, gemeinnütziger Verein und Lobby für Kinder. Er setzt sich laut Satzung für den Kinderschutz, die Kinderrechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder und ihren Familien ein. Der Deutsche Kinderschutzbund ist parteipolitisch und konfessionell ungebunden und will auftretende Missstände aufspüren, Politiker und Verwaltung zum Handeln drängen und durch eigene Initiativen eine kindgerechtere Gesellschaft herbeiführen. Seit 1993 ist Heinz Hilgers Präsident des Kinderschutzbundes.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Arbeitsschwerpunkte
Der Deutsche Kinderschutzbund wurde 1953 in Hamburg gegründet. Derzeitig engagieren sich in ihm rund 50.000 Einzelmitglieder und bilden damit die Basis des größten Kinderschutzverbandes in Deutschland. Er besteht aus dem Bundesverband, 16 Landes- und 420 Orts- und Kreisverbänden. Auf Ortsebene bildet die praktische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern einen besonderen Schwerpunkt. Zu der Angebotspalette gehören unter anderem
- Beratungsangebote
- frühe Hilfen
- Elternkursangebote Starke Eltern - Starke Kinder
- betreuter Umgang
- schulische Angebote
- Freizeiteinrichtungen
Wesentlicher Arbeitsschwerpunkt der Landesverbände ist es, die Ortsverbände in ihrer praktischen Kinderschutzarbeit durch die Entwicklung von Konzepten oder die Bereitstellung von Fortbildungsangeboten zu unterstützen. Der Bundesverband mit seiner operativen Einheit der Bundesgeschäftsführung übernimmt vor allem die
- Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
- Koordination und Realisierung medienwirksamer Kampagnen
- Akquisition und Betreuung von Förderern und Sponsoren
Bundesgeschäftsführerin ist derzeit Paula Honkanen-Schoberth.
Der Bundesverband ist Inhaber der „DKSB Marketing GmbH“ mit Sitz in Berlin, Geschäftsführer ist Christian Briesen.[1].
Themenbereiche
Der Deutsche Kinderschutzbund äußert sich zu vielen Themen, die Kinder und deren Lebensbedingungen und Wohlergehen betreffen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden aber drei Themenbereiche:
- Die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland
- Die Prävention von Kindern vor Gewalt und Vernachlässigung
- Die vollständige Verwirklichung der Kinderrechte – die Einführung der Kinderrechte in das Grundgesetz
Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzungen formuliert der Deutsche Kinderschutzbund sozial- und familienpolitische Forderungen, initiiert Kampagnen und entwickelt praktische Maßnahmen zum Kinderschutz in Deutschland.
Kinder- und Jugendtelefon und Elterntelefon
Kinder, Jugendliche und Eltern können sich bei Sorgen und Problemen kostenlose und anonyme Beratung über das Kinder- und Jugendtelefon bzw. Elterntelefon einholen. Das Elterntelefon und das Kinder- und Jugendtelefon werden vom Verein Nummer gegen Kummer e.V. unterhalten. Der Verein Nummer gegen Kummer e. V. hat mit seinen Mitgliedern das Kinder- und Jugendtelefon sowie das Elterntelefon als bundesweite Netzwerke aufgebaut, um die Beratung von Kindern, Jugendlichen und Eltern zu gewährleisten. Der Verein wurde 1980 gegründet und ist seit 1994 als Dachverband ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wuppertal. Er ist Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund und von Child Help Line International. 43 der insgesamt 46 Elterntelefone und 79 der insgesamt 95 Kinder- und Jugendtelefone werden vom DKSB betrieben.
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Deutschland keine verbandliche Kinderschutzarbeit mehr. 1953 gründete der hamburger Arzt Fritz Lejeune den Deutschen Kinderschutzbund, der jedoch sozialpädagogisch und sozialpolitisch vorerst nur geringe Bedeutung erlangte. Lange Jahre trat er für den „Schutz unserer Kinder vor Triebverbrechern und anderen Gefahren“, für Strafverschärfung nach Kindermisshandlung ein und forderte Sicherheitsverwahrung oder alternativ die Einweisung in Arbeitslager oder die Verbringung auf ferne Inseln für „Triebtäter“. Kreft wertet dieses Verhalten eher als Entlastung für die Sexualängste der Erwachsenen denn als Schutz für misshandelte Kinder. Ab 1975 gelang dem Verein mit der Deutschen Charta des Kindes und 1977 mit der Hamburger Erklärung eine Loslösung von Triebrepressiven und gegenaggressiven Konzepten.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Website der DKSB Marketing GmbH.
- ↑ Dieter Kreft: Wörterbuch soziale Arbeit: Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Juventa, 2005, ISBN 3779920603, ISBN 9783779920601 S. 510.
Weblinks
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- Kinderrechte
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