- Diac
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Diacs sind elektronische Bauteile mit nur zwei Anschlüssen und werden auch Zweirichtungs-Diode genannt. Die Strecke zwischen den Anschlüssen wird erst leitfähig, wenn die Spannung an ihnen die Durchbruchspannung übersteigt. Die Bezeichnung Diac ist eine Abkürzung und steht für englisch Diode for Alternating Current (dt. Diode für Wechselstrom). Daneben existieren Diacs unter Handelsnamen wie SIDAC, englisch Silicon Diode for Alternating Current welche je nach Typ höhere Zündspannungen aufweisen.[1]
Ersatzschaltung und SchaltzeichenInhaltsverzeichnis
Aufbau
Diacs sind Mehrschicht-Halbleiter. Es gibt Ausführungen mit p-n-p-Übergängen (Dreischichtdiode), p-n-p-n-Übergängen (Vierschichtdiode) und p-n-p-n-p-Übergängen (Fünfschichtdiode). Vom Aufbau her entsprechen sie einer Antiparallelschaltung zweier Thyristoren, wie in nebenstehender Ersatzschaltung dargestellt, ähnlich einem Triac. Im Gegensatz zu diesem fehlt der Steueranschluss.
Die beiden Anschlüsse bezeichnet man als Anode 1 und Anode 2 [2], da durch den symmetrischen Aufbau keine Polarität angegeben werden kann.
Eine Vorläuferbauteil in Form einer Vierschichtdiode, welches nicht mehr hergestellt wird, ist die Shockley-Diode.
Funktion
Der Diac kann durch seinen bidirektionalen Aufbau auch Wechselspannungen schalten. Sobald die Spannung an den Anschlüssen (A1 und A2) eine bestimmte Schwellenspannung übersteigt, schaltet er durch und die p-n-Strecken werden leitfähig. Diese Art der Zündung, die auch bei Triacs möglich ist (bei diesen jedoch vermieden werden sollte), nennt man auch Überkopfzündung.
Erst wenn der den Diac durchfließende Strom einen bestimmten Wert, den Haltestrom unterschreitet, steigt der Widerstand wieder rapide an. Dieser Vorgang wird auch als Löschen des Diacs bezeichnet.
Durch Abweichungen im Kristallgitter und andere Fertigungstoleranzen sind die beiden Schaltspannungen in positive und negative Richtung nicht exakt gleich. Der Unterschied wird als Symmetrieabweichung bezeichnet.
Kennwerte
Die folgenden Werte sind nur Richtwerte, die eine Vorstellung der ungefähren Größenordnungen geben sollen.[3]
- Zündspannung, im Diagramm als VBO bezeichnet: 20…200 V (typischer Wert 35 V mit starker Expemplarstreuung)
- Haltestrom: 5…50 mA, im Diagramm beispielhaft mit 10 mA eingezeichnet.
- Symmetrieabweichung: ±4 V
- Widerstand im hochohmigen Zustand: einige MΩ
- Widerstand im niederohmigen Zustand: einige Ω
- Maximale Verlustleistung ca. 300 mW
Verwendung
Diacs werden hauptsächlich in Zündschaltungen von Triacs eingesetzt, um einen Zündimpuls mit sehr steiler Flanke zu erzeugen. In der Praxis werden sie z.B. in der Steuerelektronik von Energiesparlampen oder in Dimmern eingesetzt. Bei Phasenanschnittssteuerungen mit vertikaler Ansteuerung werden Diacs als Schalter für eine einstellbare Schwelle verwendet. In den Royer-Konvertern von Energiesparlampen sollen sie einen Impuls zum sicheren Starten des Konverters liefern, da Royer-Konverter Anschwingschwierigkeiten haben, wenn Ihre Versorgungsspannung beim Einschalten zu langsam ansteigt. Andere Verwendungszwecke als elektronische Wechselstromschalter sind auch denkbar, finden aber in der Praxis kaum Anwendung, da bessere Alternativen bestehen. Diacs werden auch zum Schutz vor starken Störgeräuschen (Knackschutz) bei der Telefonie eingesetzt.
Typenübersicht
Es gibt nur wenige verbreitete Diac Typen. Darum kann hier ohne Aufwand eine Typenübersicht gegeben werden.
BR100-03: DO-35 Gehäuse; Hersteller Philips/NXP
DB3, DB3TG, DB4, D30, ER900: DO-35 Gehäuse; Hersteller ST
DB3A, DB3B: DO-35 Gehäuse; Hersteller Taitron
SMDB3: SOT-23 Gehäuse; Hersteller ST
NTE6407, NTE6408: DO-35 Gehäuse; Hersteller NTE
NTE6411, NTE6412: DO-35 Gehäuse; Hersteller NTE
TMMDB3, TMMDB3TG: Minimelf Gehäuse; Hersteller ST
Weblinks
Commons: DIACs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt Kxxx1g-Serie, SIDAC, (PDF, engl.)
- ↑ http://www.elektroniktutor.de/bauteile/diac.html
- ↑ Datenbaltt SMDB3 DIAC, STMicroelectronics, (PDF, engl.)
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