Diak

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Logo des Evangelischen Diakoniewerks Schwäbisch Hall

Das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall ist eine große diakonische Einrichtung in Schwäbisch Hall im Nordosten Baden-Württembergs. In der Region wird die Gesamteinrichtung und insbesondere das Krankenhaus meist als Diak bezeichnet.

Neben einem Krankenhaus mit 574 Betten, Wohn- und Pflegestiften betreibt es zwei Behinderteneinrichtungen, ambulante Pflege und Ausbildungsstätten für Pflegeberufe. Insgesamt werden 2.472 Mitarbeiter beschäftigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Evangelische Diakoniewerk wurde von Pfarrer Faulhaber am 1. Februar 1886 als Evangelische Diakonissenanstalt gegründet zur Ausbildung und Entsendung von Diakonissen (Schwestern), um die schlechte medizinische Versorgung der Landbevölkerung in der Region zu verbessern. Von Anfang an wurde ein Krankenhaus am heutigen Standort betrieben. Die Pflege, aber auch Verwaltungs- und hauswirtschaftliche Dienste wurden bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts weitgehend von Diakonissen erledigt. Seitdem geht ihre Zahl kontinuierlich zurück. In der aktiven Arbeit spielen sie heute keine Rolle mehr. In den sechziger und siebziger Jahren fand in der Schwesternschaft eine große Umorientierung statt, die zur Gründung der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Pfleger mit Diakonissen, Diakonischen Schwestern und Brüdern führte.

Im Rahmen des Euthanasieprogramms Aktion T4 des Dritten Reichs wurden 1940 aus dem Diak 273 geistig und körperlich Behinderte verschleppt. 171 von ihnen wurden in den NS-Tötungsanstalten Grafeneck und Hadamar ermordet. Jedoch gelang es dem Diak, 265 Frauen zurückzubehalten.

Vorsitzender des Vorstandes ist seit Mai 2006 Direktor Pfarrer Stephan Zilker. Zilkers Vorgänger Pfarrer Klaus-Dieter Kottnik war zeitgleich Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten, mittlerweile ist Kottnik Präsident des Diakonischen Werkes der EKD mit Sitz in Berlin. Vor Kottnik hatte das Amt der Diakleitung der derzeitige Landesbischof Frank Otfried July inne. July hat den Wandel von einer diakonischen Einrichtung zu einem diakonischen Unternehmen angestoßen.

Geschäftsbereiche

Das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall ist ein eingetragener Verein (e.V.). Es hat vier Geschäftsbereiche:

Insgesamt beschäftigt das Diakoniewerk Schwäbisch Hall 2.472 Mitarbeiter, darunter 166 Auszubildende. Der Umsatz betrug im Jahr 2007 124,6 Mio €, die Bilanzsumme belief sich auf 110,2 Mio. €.[1] Das Diakoniewerk ist der zweitgrößte Arbeitgeber im Landkreis Schwäbisch Hall.[2]

Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder

Der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder gehören Diakonissen sowie Diakonische Schwestern und Brüder an. Entstanden ist die Gemeinschaft 1968 in der ehemaligen Diakonissenanstalt durch den Zusammenschluss der Diakonissen und der Verbandsschwestern. In der Gemeinschaft können seit 1975 auch Männer Mitglied sein. Die Gemeinschaft hat rund 1.000 Mitglieder, von denen etwa 450 Mitglieder in der Gemeindekrankenpflege tätig sind, 300 Mitglieder arbeiten in den stationären Einrichtungen des Diakoniewerks (insbesondere im Diakonie-Krankenhaus). Im Ruhestand sind rund 250 Mitglieder, die meisten von ihnen sind Diakonissen. Die Haller Gemeinschaft ist Mitglied im Kaiserswerther Verband Deutscher Diakonissenmutterhäuser e.V., in dem 76 Mutterhäuser und Diakoniewerke zusammengeschlossen sind.

Diakonie-Krankenhaus

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Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall
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Trägerschaft Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.
Ort Schwäbisch Hall, Gaildorf
Ärztlicher Direktor PD Dr. Lothar Jahn
Versorgungsstufe Schwerpunktversorgung
Betten 574 (2007) [3]
Mitarbeiter 1.304 (2007) [3]
Fachgebiete 16
Gründung 1. Februar 1886 (Gründung der Diakonissenanstalt)
Website www.diaksha.de

Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH ist ein Krankenhaus der Zentralversorgung mit 574 Planbetten in 19 Kliniken und Instituten. Das Krankenhaus ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Im Diakonie-Klinikum werden jährlich etwa 20.000 Patienten stationär und 30.000 Patienten ambulant behandelt. Seit 1. Januar 2009 ist das Klinikum in Gaildorf ein Standort des Diakonie-Klinikums Schwäbisch Hall.

Kooperation

Das Diakonie-Krankenhaus gehört zur Gesundheitsholding Schwäbisch Hall gGmbH mit den Klinikstandorten Schwäbisch Hall, Crailsheim und Gaildorf.[4] Diese Gesundheitsholding ist ein Unternehmen des Evangelischen Diakoniewerkes Schwäbisch Hall und des Landkreises Schwäbisch Hall. Die Gesundheitsholding hält an ihren drei Standorten etwa 900 Betten vor und beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter. Das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall e. V. hält 74,9 % der Holdinganteile, der Landkreis Schwäbisch Hall 25,1 %.[5]

Eine Fusion oder weitergehende Zusammenarbeit mit den Kliniken des Hohenlohekreises mit dem Diakonie-Krankenhaus und den Kliniken des Kreises Schwäbisch Hall kam im Frühjahr 2006 nicht zustande. Einer der ausschlaggebende Gründe war der Streit um den künftigen Standort eines Klinik-Neubaus.

Wichtige Kenngrößen (2007)

  • Patientenzahl stationär: 19.444
  • Planbetten: 574
  • Durchschnittliche Verweildauer: 6,6 Tage

Quellen

  1. Zahlen und Fakten auf der Website des Diakoniewerks (gesehen am 20. September 2008)
  2. Geschichte auf der Website des Diakoniewerks (gesehen am 20. September 2008)
  3. a b Daten und Fakten auf der Homepage der Klinik
  4. Selbstdarstellung auf der Website des Diakoniewerks (gesehen am 20. September 2008)
  5. [id=89427&publish[start]=0 Website des Landkreises Schwäbisch Hall] (gesehen am 20. September 2008)

Weblinks


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