- Gaildorf
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Wappen Deutschlandkarte 499.7666666666667329Koordinaten: 49° 0′ N, 9° 46′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Schwäbisch Hall Höhe: 329 m ü. NN Fläche: 62,56 km² Einwohner: 12.332 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner je km² Postleitzahl: 74405 Vorwahl: 07971 Kfz-Kennzeichen: SHA Gemeindeschlüssel: 08 1 27 025 Stadtgliederung: 10 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Schloss-Straße 20
74405 GaildorfWebpräsenz: Bürgermeister: Ralf Eggert Lage der Stadt Gaildorf im Landkreis Schwäbisch Hall Gaildorf ist eine Stadt am Fluss Kocher in Baden-Württemberg. Sie hat etwa 12.500 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Gaildorf gilt als Zentrum des Limpurger Landes, das sich südlich von Schwäbisch Hall erstreckt. Das Stadtgebiet wird von Süd nach Nord vom Kocher durchflossen, der hier ein breites Tal ausbildet. Kurz vor Gaildorf mündet die Rot bei Unterrot von links in den Fluss. Zu beiden Seiten des Kochertals erheben sich bewaldete Höhen: Nach Westen der Mainhardter Wald und nach Osten die Limpurger Berge. Gaildorf hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Hohenloher-Haller Ebene.[2]
Der 49. Breitengrad verläuft direkt durch das Stadtgebiet – in Nordamerika bildet dieser die Grenze zwischen den USA und Kanada.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden von Gaildorf sind, im Uhrzeigersinn beginnend im Westen, Fichtenberg, Oberrot, Rosengarten, Michelbach an der Bilz, Obersontheim, Sulzbach-Laufen und Gschwend (Ostalbkreis). Außer Gschwend gehören alle zum Landkreis Schwäbisch Hall.
Stadtgliederung
Zur Stadt Gaildorf gehören neben der Kernstadt Gaildorf 25 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Gaildorf gliedert sich in die vier Stadtteile Eutendorf, Gaildorf, Ottendorf und Unterrot, die identisch mit den vier ehemaligen Gemeinden sind. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich nachgestellt der Name des Stadtteils.[3] In den räumlichen Grenzen des Stadtteils Eutendorf ist zugleich eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat eingerichtet.
Zum Stadtteil Eutendorf gehören die Weiler Adelbach (auch Stadtteil Ottendorf), Großaltdorf, Kleinaltdorf und Winzenweiler, die Höfe Schweizerhof und Steigenhaus und die Häuser Eisbach und Steppach sowie die abgegangenen Ortschaften Aschenhütte, Beylstein, Bulmer, Gesundbad, Güssel, Hagersbach, Hagestadelshusen, Haspelhausen, Jägerhaus, Neuwiese, Roggenland, Schleifrain, Schweizerhalde, Staighäusle, Westhalden, »Sägmühle« bei Eisbach. Zum Stadtteil Gaildorf gehören die abgegangenen Ortschaften Erlen, Hackersbach, Rudolfsmühle und Vitriolbergwerk. Zum Stadtteil Ottendorf gehören die Weiler Adelbach (auch Stadtteil Eutendorf), Hägenau, Niederndorf und Spöck und die Häuser Kocherhalde und Railhalde sowie die abgegangenen Ortschaften Eulenhaus und Einöde. Zum Stadtteil Unterrot gehören die Weiler Bröckingen, Münster, Reippersberg und Schönberg, die Höfe Münster Mühle und Reutfeld und die Häuser Chausseehaus, Kieselberg und Ölmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Braunsbach, Dietenberg, Dretenweiler, Mettelberg, Reippersberger Sägmühle und Steigersbach.[4]
Geschichte
Gaildorf wurde 1255 zum ersten Mal erwähnt und erhielt 1404 die Stadt- und Marktrechte von König Ruprecht. Es war Residenz einer der beiden Hauptlinien der Schenken von Limpurg, später der Grafen von Waldeck-Limpurg. Seit 1806 gehörte es zu Württemberg und wurde dort Oberamtsstadt und Sitz des Oberamts Gaildorf.
Gaildorf gehörte ehemals dem Landkreis Backnang an und wurde im Zuge der Kreisreform im Jahre 1973 in den Landkreis Schwäbisch Hall eingegliedert.
Eingemeindungen
Politik
Gemeinderat
Bei der Wahl 2009 gab es folgendes Ergebnis:[5][6]
- FWV 36,2 % – 8 Sitze
- CDU 29,7 % – 7 Sitze
- SPD/aktive Bürger 23,8 % – 5 Sitze
- Offene Liste 10,3 % – 2 Sitze
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Flößerhaken, überdeckt von einem silbernen Floß.“
Städtepartnerschaft
Gaildorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Budajenö in Ungarn, etwa 20 Kilometer westlich von Budapest.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Im Zentrum von Gaildorf befinden sich das Alte Schloss, das den Schenken von Limpurg und den Grafen von Waldeck-Limpurg als Residenz diente, das heute als Rathaus genutzte und von der Gräfin Amalie von Waldeck-Limpurg errichtete Neue Schloss, die evangelische Stadtkirche sowie Reste der ehemaligen Stadtmauer.
Parks
Am Rathaus befindet sich der Schlosspark. An der Einmündung der B298 in die B19 liegt der Schillerpark.
Kino
Das Gaildorfer Sonnenlichtspielhaus wird von einem gemeinnützigen Verein geführt.
Freizeit und Sport
Der TSV Gaildorf mit etwa 1500 Mitgliedern bietet in sieben Abteilungen Sportarten wie Aerobic, Schwimmen, Fußball, Tischtennis und Turnen an.[7] Das Gaildorfer Mineralfreibad auf dem Kieselberg liegt auf einem fast sieben Hektar großen Areal mit ausgedehnten Liegewiesen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Moto-Cross: Sehr bekannt sind die nationalen und internationalen Motocross-Rennen „auf der Wacht“. Hier finden z.B. die ADAC MX Masters (die Int. Deutsche Motocross Meisterschaft) satt.
- Blues-Fest: Das Gaildorfer Blues-Fest findet alle zwei Jahre immer am ersten Juli-Wochenende statt.
- Jugend-Euro-Cup: Internationales Hallenfußballturnier von U17-Mannschaften in der Gaildorfer Sporthalle.
- Pferdemarkt: Jeweils am zweiten Montag im Monat Februar treffen sich in Gaildorf die Freunde von Pferden, Kutschen und Gespannen. Der Gaildorfer Pferdemarkt ist das größte und älteste Traditionsfest im Limpurger Land mit jährlich 20.000 bis 30.000 Besuchern.
- Floßfest: Das Floßfest findet alle zwei Jahre, im Wechsel mit dem Bluesfest, statt. Es soll an die Flößertradition der Stadt erinnern. Zwischen den beiden Festplätzen am Kocher, einer direkt in Gaildorfs Innenstadt auf der Kocherwiesen gelegen und einer in Gaildorfs Teilort Münster verkehrt ein Floß.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gaildorf wird von der Bundesstraße 19 durchquert, in diese mündet dort auch die Bundesstraße 298. Der Bahnhof Gaildorf West liegt an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall, hier zweigte auch die Obere Kochertalbahn ab. Deren Haltepunkt Gaildorf Stadt lag näher zur Stadtmitte, der Betrieb auf der Strecke wurde Ende 2005 eingestellt und die Gleisanlagen 2009 größtenteils entfernt.
Die Buslinie 16 verbindet die Stadt mit Schwäbisch Hall; es gibt auch andere lokale und regionale Buslinien. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall an.
Medien
Die Ausgabe Rundschau für den Schwäbischen Wald – Der Kocherbote der Südwest Presse erscheint täglich mit einer Auflage von ca. 5300 Exemplaren.[8]
Einrichtungen
Gaildorf ist Sitz des Kirchenbezirks Gaildorf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Stadt verfügt auch über ein kleines Krankenhaus mit den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie, das seit dem 1. Januar 2009 zum Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall gehört[9].
Schulen
Gaildorf verfügt über mehrere Schulen. Im Ort selbst bilden die Parkschule (Grund- und Hauptschule), die Schloss-Realschule und das Schenk-von-Limpurg-Gymnasium ein Schulzentrum. Im Teilort Eutendorf gibt es eine Grundschule sowie die Peter-Härtling-Schule (Förderschule), in Ottendorf eine Grundschule, in Unterrot eine Grund- und Hauptschule.
Energie
In Gaildorf wird zur Zeit über den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks im Zusammenhang mit drei Windkraftanlagen diskutiert. Beim Naturstromspeicher Gaildorf soll das Wasser nicht wie sonst in einem Oberbecken, sondern in den Türmen der Windkraftanlagen gespeichert werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Kausler (1806–1883), württembergischer Landtagsabgeordneter
- Theobald Kerner (1817–1907), Arzt und Dichter (Sohn Justinus Kerners)
- Wilhelm August von Breitling (1835–1914), württembergischer Ministerpräsident
- Georg Schuster (1896–1973), Landwirt und Politiker (FDP/DVP), Landtagsabgeordneter
- Horst Hübner (1936–2009), Autor von Heftromanen, Journalist, Übersetzer und Lektor
- Ulrich Süße (* 1944), Komponist
- Stefan Heucke (* 1959), Komponist
- Hartmut Holzwarth (* 1969), Politiker (CDU)
Weitere Persönlichkeiten
- Georg Friedrich Karl (Waldeck-Limpurg) (1785–1826), Graf von Waldeck-Limpurg, Landvogt von Heilbronn und von Stuttgart, Wortführer der Standesherren während des württembergischen Verfassungskampfes 1815–1819
- Amalie Wirths (1785–1852), Gräfin von Waldeck-Limpurg, Erbauerin des Neuen Schlosses
- Justinus Kerner (1786–1862), Schriftsteller
- Gottlieb Rau (1816–1854), Unternehmer und Revolutionär
- Hermann Frasch (1851–1914), deutsch/US-amerikanischer Erdölchemiker, geboren in Oberrot bei Gaildorf, Sohn des Gaildorfer Bürgermeisters Johann Frasch
Literatur
- Hans König: Das neue Schloss. Einst Villa – dann Schloss – heute Rathaus. Ein Bericht zur Geschichte des neuen Schlosses. Selbstverlag, Gaildorf 1996
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Gaildorf vom 28. November 2001
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 467–472
- ↑ Quelle: www.statistik.baden-wuerttemberg.de
- ↑ Die Freien haben Nase vorn. szon.de, 9. Juni 2009
- ↑ Website des TSV Gaildorf (abgerufen am 26. November 2008)
- ↑ IVW Q2/2010(Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ Webseite des Diakonie Klinikums (abgerufen am 28. April 2010)
Weblinks
Commons: Gaildorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Gaildorf in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch HallBlaufelden | Braunsbach | Bühlertann | Bühlerzell | Crailsheim | Fichtenau | Fichtenberg | Frankenhardt | Gaildorf | Gerabronn | Ilshofen | Kirchberg an der Jagst | Kreßberg | Langenburg | Mainhardt | Michelbach an der Bilz | Michelfeld | Oberrot | Obersontheim | Rosengarten | Rot am See | Satteldorf | Schrozberg | Schwäbisch Hall | Stimpfach | Sulzbach-Laufen | Untermünkheim | Vellberg | Wallhausen | Wolpertshausen
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