- Dicynodontia
-
Dicynodontia Tetragonias im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.
Zeitraum Capitanium (Mittelperm) bis Albium (Unterkreide) [1] 265 bis 99,6 Mio. Jahre Fundorte - Weltweit
Systematik Landwirbeltiere (Tetrapoda) Amniota Synapsida Therapsida Anomodontia Dicynodontia Wissenschaftlicher Name Dicynodontia Owen, 1859 Die Dicynodontia (griech.: „Zwei-Hundezähner“) waren pflanzenfressende Synapsiden, die ihre Blütezeit vom mittleren Perm bis zum Unterjura hatten. Auf dem australischen Kontinent überlebten sie bis zur Unterkreide [1].
Sie sind auf vielen Kontinenten zu finden, da ja zu ihrer Zeit die Landmassen noch den Superkontinent Pangaea bildeten. Ihr Rumpf war fassförmig, da die Tiere als Pflanzenfresser einen relativ langen Verdauungstrakt benötigten. Anders als bei den meisten Reptilien war ihr Schwanz sehr kurz. Ihr zahnloses Maul endete in einem Hormschnabel; an dessen Seiten hatten die Dicynodontier zwei Stoßzähne (eben "Hunde"- sprich: Eckzähne, daher der Name), die bei vielen Arten zum Graben gedient haben könnten.
Die frühen Dicynodontier (Eodicynodon, Diictodon) waren mit wenig mehr als 30 cm Länge noch relativ klein und lebten vermutlich in unterirdischen Gängen, die ihnen Schutz vor natürlichen Feinden wie den Gorgonopsiden boten. Nur wenige Gattungen der Dicynodontier überlebten die große Aussterbewelle zum Ende des Perm, die über 90% aller auf der Erde lebenden Arten auslöschte, darunter so bedeutende wie die Trilobiten im Meer und die Pareiasaurier an Land.
In der Trias durchliefen einige Gruppen der Dicynodontier wieder eine Radiation und es entwickelten sich Arten mit deutlich größeren Körpern. Von diesen späteren Dicynodontiern war der vermutlich in großen Herden lebende Lystrosaurus noch einer der kleinsten. Sehr viel größer dagegen waren Kannemeyeria mit einer Länge von etwa 3 Metern und Placerias, ein nilpferdähnlicher Dicynodontier mit ca. 3.5 Meter Länge und einem Gewicht von ungefähr einer Tonne. Lystrosaurus war in der frühen Trias die dominierende Gattung von pflanzenfressenden Wirbeltieren.
Im Unterschied zu früheren Vertretern dieser Gruppe mussten sie sich vor den in der Trias weit verbreiteten Archosauriern wie Proterosuchus oder Postosuchus in Acht nehmen. Gelegentlich konnten sogar die damals noch relativ kleinen Dinosaurier wie Coelophysis und Cynodontier wie Cynognathus ihnen gefährlich werden, denn man nimmt an, dass diese in Rudeln jagten. Allerdings werden sie als Herdentiere keine leichte Beute gewesen sein. Kurz nach Beginn des Jura starben sie dennoch allmählich aus, zu einer Zeit, als pflanzenfressende Cynodontier und vor allem pflanzenfressende Dinosaurier an Bedeutung gewannen.
Inhaltsverzeichnis
Systematik
- Dicynodontia
- Eodicynodon
- Endothiodon
- Kingoria
- Diictodontoidea
- Robertia
- Emydops
- Diictodon
- Cistecephalus
- Kawingasaurus
- Myosaurus
- Pristerodontia
- Pristerodon
- Oudenodon
- Aulacocephalodon
- Dinanomodon
- Dicynodon
- Lystrosaurus
- Kannemeyeriidae
- Shansiodon
- Tetragonias
- Vincera
- Kannemeyeria
- Stahleckeria
- Elephantosaurus
- Zambiasaurus
- Placerias
- Ischigualastia
Literatur
- Thomas S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0-19-850761-5.
- Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil. München, 2007 ISBN 3-89937-072-4
- Robert L. Carroll: Vertebrate Paleontology and Evolution, WH Freeman & Co., New York 1988. ISBN 0-7167-1822-7
Einzelnachweise
- ↑ a b Tony , Susan Turner: The last dicynodont: an Australian Cretaceous relict. Proc. R. Soc. Lond, 7 Mai 2003, Vol. 270, Nr. 1518, Seiten 985-993, doi:10.1098/rspb.2002.2296
Weblinks
Commons: Dicynodontia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- The Paleobiology Database Dicynodontia
- Palaeos Dicynodontia
Wikimedia Foundation.