- Die Brüste des Tirésias
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Werkdaten Titel: Die Brüste des Tiresias Originaltitel: Les mamelles de Tirésias Originalsprache: französisch Musik: Poulenc Libretto: Guillaume Apollinaire Uraufführung: 3. Juni 1947 Ort der Uraufführung: Paris, Opéra-Comique Spieldauer: ca. … Stunden Ort und Zeit der Handlung: französische Riviera, 1930 Personen - Theaterdirektor (Bariton)
- Thérèse/Tiresias (Sopran)
- Ihr Ehemann (Tenor)
- Herr Lacouf (Tenor)
- Herr Presto (Bariton)
- Polizist (Bariton)
- Zeitungsverkäufer (Mezzosopran)
- Reporter aus Paris (Tenor)
- Sohn (Bariton)
- Elegante Dame (Mezzosopran)
- Eine Frau (Mezzosopran)
- Bärtiger Mann (Bass)
Die Oper Die Brüste des Tiresias (französisch: Les mamelles de Tirésias) ist eine surrealistische, zweiaktige Opera buffa von Francis Poulenc. Der Text stammt von Guillaume Apollinaire, der ihn 1903 schrieb, aber erst 1917 veröffentlichte.Die Opernpremiere erfolgte am 3. Juni 1947 in der Opéra-Comique in Paris in einer Fassung mit großem Orchester. Poulencs Oper spielt im Jahr 1930. Er begann damit, sie 1939 zu komponieren. Les Mamelles de Tirésias wurde 1944 fertig gestellt. Poulenc änderte den Handlungsort der Oper gegenüber Guillaumes Vorlage vom afrikanischen Sansibar zum fiktiven "Zanzibar" in der Nähe von Monte-Carlo an der französischen Riviera, wo Apollinaire seine Kindheit verbrachte. Poulenc sagte dazu, dieser Ort sei für einen Franzosen wie ihn tropisch genug.
Der zentrale Ausspruch am Ende der Oper lautet: „Ô Francais, faites des enfants!“, was bedeutet „Oh, Franzosen, macht Kinder!“. Ob es sich um eine Auswirkung dieses Ausspruches handelt, dass 2 Sopranistinnen vor der Premiere wegen Schwangerschaft aufgeben mussten, ist oft schmunzelnd vermutet worden.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Prolog
Der Theaterdirektor verkündet dem Publikum zu Beginn, dass der Sinn des folgenden Stückes darin bestehe, die Leute dazu zu bewegen, sich fleißig der Zeugung von Kindern zu widmen.
Erster Akt
In der imaginären Stadt "Zanzibar" lebt Theresia mit ihrem Mann. Beide sind glücklich. Allmählich tritt bei Theresia jedoch ein Wandel ein. Sie möchte ihre Rolle als Frau ablegen und wünscht sich am liebsten ein General oder Minister zu sein. Dazu entledigt sie sich ihrer äußeren weiblichen Attribute, indem sie zwei kleine Luftballons zum Platzen bringt und männliche Kleidung anzieht. Außerdem legt sie sich einen Bart zu und wechselt ihren Namen. Sie nennt sich jetzt Tiresias. Ihrem Wunsch entsprechend verwandelt sich auch ihr Mann. Er wird zu einer Frau. Presto und Lacouf, die gerade aus einem Café treten, sind Zeuge dieser Verwandlung. Einem Polizisten erklärt der verkleidete Ehemann, dass Zanzibar viele Kinder haben müsse. Die Frauen können diese Aufgabe offenbar nicht alleine erfüllen. Aus diesem Grunde habe er sich vorgenommen, diese Aufgabe selber zu übernehmen. Er schafft es tatsächlich 40.049 Kinder an einem einzigen Tag auf die Welt zu bringen.
Zweiter Akt
Als der Staatshaushalt aufgrund der Ereignisse erschüttert wird und eine Hungersnot wegen Überbevölkerung droht, bemüht sich der Staat, die Ereignisse aufzuklären. Ein Reporter stellt dem verkleideten Ehemann die Frage, wie eine so große Familie ernährt werden kann. Dieser erklärt, das sei gar kein Problem, es gäbe ja schließlich Lebensmittelmarken und die Kinder seien teilweise schon so groß, dass sie sich selber ernähren könnten. Eine Wahrsagerin, die sich als Theresia herausstellt, prophezeit, dass fruchtbare Ehemänner Multi-Millionäre werden, während sterile in Armut sterben werden. Ein Polizist weist Theresia zurück und teilt ihr mit, dass Wahrsagen gegen die Gesetze des Staates verstößt. Nachdem Theresia jetzt wieder ihre weibliche Gestalt zurück gewonnen hat, verwandelt sich auch ihr Ehemann wieder zurück.
Am Ende tanzen beide glücklich und fordern die Zuschauer auf, viele Babys zu bekommen, wobei dem Publikum folgendes Lied vorgesungen wird:
- Ecoutez, ô Français, les leçons de la guerre
- Et faites des enfants, vous qui n'en faisiez guère
- Cher public: faites des enfants!
- Hei, ihr Franzosen, die Lektion des Krieges ist
- Macht Babys, ihr, die ihr bis jetzt kaum welche gemacht habt
- Liebes Publikum: Macht Babys
Weblinks
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