- Die Hochzeit zu Kana
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Die Hochzeit zu Kana Paolo Veronese, 1563 Öl auf Leinwand, 669 cm × 990 cm Louvre Die Hochzeit zu Kana, eine Erzählung aus dem Neuen Testament der Bibel, in welcher Jesus Wasser in Wein verwandelt, ist von verschiedenen Malern als Motiv aufgegriffen worden. Zu den monumentalsten Gemälden zu diesem Thema gehört das des italienischen Malers Paolo Caliari, genannt Veronese, das dieser 1563 vollendete. Mit seiner Größe von 9,90 x 6,69 Metern ist es eines der größten Bilder, die je auf Leinwand geschaffen wurden. Das Gemälde diente der Gestaltung der Rückwand des Refektoriums des venezianischen Klosters San Giorgio Maggiore. Unter Napoleon wurde das Bild 1797 nach Paris gebracht, es ist heute im Louvre zu besichtigen.
Am 11. September 2007, 210 Jahre nach dem Tag seiner Verschleppung nach Paris, wurde ein Faksimile des Bildes an seinem Bestimmungsort im Refektorium von San Giorgio Maggiore installiert.
Das Gemälde
Die Hochzeit zu Kana ist bei Veronese ein opulent ausgerichtetes Festmahl: In der Mitte der Tafel sitzt Jesus, seine Mutter und die Jünger ihm zur Seite, in der rechten Ecke sind die Auftraggeber des Malers, die Benediktinermönche des Klosters San Giorgio, im Bild. Doch geht das Gemälde weit über das biblische Motiv hinaus: Veronese hat auch die Bediensteten in Szene gesetzt, die das Festmahl zubereiten und gewährt einen Ausblick auf die Architektur seiner Zeit, eine Renaissance-Stadtlandschaft mit Säulen, hochherrschaftlichen Gebäuden und einem Campanile. Überhaupt scheint das Wunder, Wasser in Wein zu verwandeln, eine eher nebensächliche Rolle zu spielen, die Gäste sind nicht auf eine bestimmte Situation konzentriert, sondern scheinen sich über ganz verschiedene Dinge zu unterhalten. Lediglich im rechten Teil des Bildes gibt es den Hinweis auf das biblische Motiv: Es werden Amphoren umgefüllt und der Majordomus betrachtet prüfend den Wein in seinem Glas.
Im Vordergrund spielen Musiker auf. Neben den in den Hintergrund versetzten Flötenspielern fallen die drei Musiker mit den Streichinstrumenten besonders auf. Der Kunsthistoriker A. H. Zanetti stellte 1771 die Vermutung auf, dass Veronese dort sich selbst sowie zwei weitere berühmte Maler portraitiert hat: Er ist der Musiker im hellen Gewand, links sitzend, in der Mitte soll es sich um Tintoretto handeln und der ältere Mann im roten Gewand soll Tizian sein. Einen Hinweis auf die Richtigkeit dieser Annahme gibt das Bild selbst: Zwischen dem als Veronese ausgemachten Musiker im hellen Gewand und dem Majordomo gibt es eine große Ähnlichkeit. Bei dem Majordomus ist wiederum sicher, dass Veronese mit ihm seinen Bruder Benedetto Caliari im Bild verewigt hat.
Literatur
- Rose-Marie und Rainer Hagen: Bildbetrachtungen – Meisterwerke im Detail, Benedikt Taschen Verlag Köln 1994
- Il miracolo di Cana. L'originalità della ri-produzione. Venedig di S. Giorgo Maggiore. Katalog der Fond. Cini. Venedig 2007.
Weblinks
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