Adolf Tellkampf

Adolf Tellkampf

Adolf Tellkampf (* 23. Mai 1798 in Hannover; † 9. März 1869 in Hannover) war ein deutscher Pädagoge. Er war Gründungsdirektor der höheren Bürgerschule in Hannover, die ab 1868 zur Realschule 1. Ordnung und später zum Realgymnasium wurde. Daraus entwickelte sich das heutige Gymnasium Tellkampfschule.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem mehrjährigen Militärdienst begann Tellkampf 1819 ein Studium der Mathematik an der Universität Göttingen. Im zweiten Studienjahr wurde er durch ein Privatissimum Über sphärische und theoretische Astronomie Schüler von Carl Friedrich Gauß. 1821 bearbeitete er erfolgreich eine Preisaufgabe der philosophischen Fakultät, reichte das Ergebnis als Dissertation ein und wurde im März 1822 promoviert.

Nach einer Tätigkeit als Privatdozent übernahm Tellkampf 1824 eine Stellung als Mathematiklehrer am Gymnasium in Hamm. 1834 holte der für Hamm zuständige Oberschulrat Tellkampf als Gründungsdirektor der neu zu schaffenden höheren Bürgerschule nach Hannover. Im Gegensatz zum humanistischen Ratsgymnasium sollte die neue Schule Handelslehre, Mathematik und Naturwissenschaften in den Mittelpunkt der Ausbildung stellen.

Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.

Leistungen

Noch 1834 wurde Tellkampf zum Professor ernannt und widmete sich mit ganzer Kraft seinem Lebenswerk, dem Aufbau der 1835 gegründeten neuen Schule. In den Jahresberichten der Schule veröffentlichte er seine richtungweisenden Abhandlungen zur Pädagogik der Chemie und Physik, in der er Experiment und Mathematik in gleicher Weise berücksichtigt wissen wollte. Am 3. Mai 1854 wurde am Georgsplatz in Nachbarschaft des ehemaligen Hoftheaters das repräsentative neue Schulgebäude bezogen, in dem Tellkampf bis zu seinem Tod 1869 wirkte.

Schriften

Sein Schriftenverzeichnis umfasst 11 Werke, darunter Darstellung der mathematischen Geographie mit besonderer Rücksicht auf geographische Ortsbestimmung (Hannover 1824) und Asträa (Hannover 1853), eine Einführung in die praktische Astronomie (unter dem Pseudonym F. E. Bernhardi). Aus den Jahresberichten sind besonders zu nennen: Zur mathematischen Behandlung der Chemie 1840 und Über die Experimentalphysik als Unterrichtsgegenstand 1850.

Literatur

Weblinks


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