Adolf von Thadden-Trieglaff

Adolf von Thadden-Trieglaff

Adolf von Thadden-Trieglaff (auch Triglaw) (* Januar 1796 in Berlin; † 25. November 1882) war ein preußischer Gutsbesitzer, konservativer Politiker und Mittelpunkt der pietistischen-protestantischen Erweckungsbewegung in Pommern. Er war der Vater von Marie von Thadden-Trieglaff, die auf Bismarck einen großen Einfluss ausgeübt hat.

Thadden war Sohn eines Obersten und Flügeladjutanten. Er selbst wurde im Kadettencorps in Berlin erzogen. Als Kadett machte er die Befreiungskriege mit und wurde bei Bautzen verwundet. Er machte unter anderem den Übergang über die Elbe und die Schlacht bei Waterloo mit.

Bereits während des Krieges war Thadden in Kontakt mit der Erweckungsbewegung gekommen. Er fand Anschluss an die Deutsche Tischgesellschaft. Durch eine Reise nach München 1816/17 mit anderen Gleichgesinnten lernte er verschiedene katholische Erweckungsprediger kennen. Dies bestärkte ihn in seiner Haltung.

Nach dem Ende des Krieges verließ Thadden die Armee und wurde Gutsherr auf dem von seinem Schwiegervater erworbenen Gut Trieglaff (Landkreis Greifenberg in Pommern). Nach seiner Heirat wurde Thadden Mittelpunkt der pommerschen Erweckungsbewegung. Theologisch lehnte die Gruppe Friedrich Schleiermacher ab. Sie hob die Bedeutung der Bibel hervor und betonte die Bedeutung Sünde und Gnade. Zu seinem Kreis gehörte auch der junge Otto von Bismarck.

Politisch stand er und die Gruppe Friedrich Wilhelm IV. nahe. Dennoch lehnte er die preußische Union ab, trat aus der Evangelischen Landeskirche in Preußen aus und schloss sich den Altlutheranern an und wurde einer ihrer führenden Vertreter.

In den Jahren 1847 und 1848 war er in Preußen parlamentarisch tätig. Er gehörte dabei neben Bismarck zu den extrem konservativen Abgeordneten. Im Vereinigten Landtag sprach er sich strikt gegen das geplante Wahlgesetz aus. Während der Revolution von 1848 versuchte er zur Sammlung der Konservativen beizutragen und veröffentlichte seine Ansichten in Zeitungen und in verschiedenen Drucken mit teilweise exzentrischen Formulierungen. Ein Pressgesetz wollte er zwar zustimmen, forderte aber auch die Aufrichtung eines Galgens für diejenigen, welche sich durch die Presse versündigten.

Wie viele Hochkonservative verfolgte er die Entwicklung Bismarcks hin zu einem Realpolitiker mit Ablehnung. Als Bismarck wegen Angriffen auf seine Person 1876 zum Boykott der konservativen Kreuzzeitung aufforderte, unterschrieben zahlreiche Konservative einen Aufruf mit dem sie sich öffentlich von Bismarck und seiner Politik distanzierten. Als letzter unterschrieb „mit tiefem Schmerz“ von Thadden den Aufruf. [1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lothar Gall: Bismarck – Der weiße Revolutionär. Frankfurt, 1980. S.546

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