- Die drei Handwerksburschen
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Die drei Handwerksburschen ist ein Schwank (ATU 360, 1697). Er steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 120 (KHM 120).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Drei Handwerksburschen, die zusammen auf Wanderschaft gehen, treffen unterwegs den Teufel. Dieser beruhigt sie, daß er es nicht auf sie abgesehen habe, sondern sie zur Jagd auf die Seele eines schlimmen Sünders brauche. Er bietet ihnen Wohlstand für ihr ganzes Leben, wenn sie nacheinander nichts als „wir alle drei“, „ums Geld“, „und das war recht“ sagen. Die drei ziehen weiter und kehren bei einem Wirt ein, dem sie, wie mit dem Teufel vereinbart, auf jede Frage gleich antworten und für seine Bewirtung übermäßig bezahlen. Man hält sie für verrückt. Ein reicher Kaufmann kehrt ebenfalls bei dem Wirt ein und lässt sein Geld von ihm verwahren, da er den drei Handwerksburschen nicht traut. Nachts ermordet ihn der Wirt aus Habgier und beschuldigt die Burschen. Sie scheinen durch ihre stets gleichen Sprüche zu gestehen, werden zum Tode verurteilt und sollen gerichtet werden. Der Teufel heißt sie aushalten und kommt im letzten Moment, als die drei schon auf dem Schafott stehen, als feiner Herr vorgefahren. Sie dürfen sprechen und beweisen die Wahrheit mit dem Leichenkeller des Wirts. Da wird dieser verurteilt und enthauptet. Der Teufel hat die Seele, die er haben wollte, und die drei Handwerksburschen bekommen ihren versprochenen Lohn.
Herkunft
Das Märchen ist in Grimms Kinder- und Hausmärchen seit dem zweiten Teil der Erstauflage von 1815 enthalten. Ihre Anmerkung notiert als Quelle eine Erzählung aus Zwehrn (von Dorothea Viehmann) und eine aus der Leinegegend (wohl Georg Goldmann). In letzterer vergräbt der Wirt das Opfer, aber ein Freund sieht sein Pferd stehen und erkennt seine Kleidung, als der Hund ihn ausscharrt. Sie zählen weitere Literaturstellen auf: Meier Nr. 64; Müllenhoff Nr. 22; Pröhle Nr. 169; französisch in Bonaventure Des Périers' Les nouvelles Récréations et joyeux devis; ungarisch Stier S. 25.
Laut Hans-Jörg Uther steht die älteste Version in John Bromyards Summa predicantium von drei Walisern, die sich englische Worte merken wollten. Im 16. Jahrhundert waren es oft faule Studenten, die einen lateinischen Satz auswendiglernten (Philippe de Vigneulles' Cent nouvelles Nouvelles), im späten 18. Jahrhundert tritt die Jenseitsfigur auf (Die stummen Bekenntnisse in Georg Gustav Fülleborns Volksmärchen der Deutschen), bei Grimm zeittypisch als Teufelspakt (vgl. KHM 100, 101).
Literatur
- Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1, S. 212, S. 491.
- Hans-Jörg Uther: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-019441-8, S. 266–268.
Weblinks
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