- Die nackte Maja
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La maja desnuda Francisco de Goya, 1797–1800 Öl auf Leinwand, 97 cm × 190 cm Museo del Prado Die nackte Maja (spanisch: La maja desnuda, eigentlich „Die nackte Schöne“[1]) ist ein 1797–1800 entstandenes Ölgemälde von Francisco José de Goya y Lucientes, das eine nackte, auf einem Kissen ruhende Frau darstellt.
Das Bild wird von Robert Hughes als die erste Darstellung von Schambehaarung in der westlichen Kunst angesehen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1815 wurde Goya vor die Spanische Inquisition zitiert, um herauszufinden, wer ihn beauftragt hatte, das „obszöne“ Bild zu malen. Es ist keine Aufzeichnung von Goyas Aussage überliefert. Folge des Prozesses war allerdings, dass ihm der Titel des königlichen Hofmalers aberkannt wurde.
Spanien gab 1930 vier Briefmarken mit den bekanntesten Gemälden Goyas heraus, darunter die nackte Maja. Spanische Katholiken und auch andere Staaten protestierten erfolglos gegen die Briefmarke.
Bekleidete Maja
Goya hat eine zweite Version des Bildes (La maja vestida) gemalt, auf dem das Modell in der gleichen Pose, aber bekleidet dargestellt ist (La maja vestida, Die bekleidete Maja). Die Entstehungsgeschichte der Gemälde und die Identität des Modells sind ungeklärt. Beide Bilder tauchen urkundlich das erste Mal im Besitz des spanischen Premierministers Manuel de Godoy auf, was Vermutungen auslöste, die Maja stelle eine seiner Geliebten dar. (Maja ist in diesem Zusammenhang kein Name, sondern eine spanische Bezeichnung für ein attraktives Mädchen bzw. eine junge Frau.) Eine weitere Theorie war, dass das Bild eine Darstellung der 13. Herzogin von Alba ist, die mehrfach von Goya gemalt wurde und eventuell auch ein Verhältnis mit dem Maler hatte. Möglich ist auch, dass es sich um eine Vermengung verschiedener Modelle handelt und keine Einzelperson dargestellt ist.
Literatur
- Ivan Nagel: Der Künstler als Kuppler. Goyas Nackte und Bekleidete Maja. 1. Auflage. Hanser, München / Wien 1997, ISBN 3-446-19124-0.
- Jostein Gaarder: Maya, oder das Wunder des Lebens. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002 (Originaltitel: Maya, übersetzt von Gisbert Haefs), ISBN 978-3-423-13002-8.
Anmerkungen
- ↑ Der deutsche Name Die nackte Maja geht auf einen Übersetzungsfehler zurück, da das spanische Wort „maja“ kein Eigenname ist, sondern „Die Schöne“ bedeutet.
- ↑ Robert Hughes: Goya. Vgl. jedoch Hans Baldungs Der Tod und das Mädchen von 1517.
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