Dimona

Dimona
Dimona
Wappen von Dimona
Basisdaten
hebräisch: דימונה
arabisch: ديمونة
Staat: Israel Israel
Bezirk: Süd
Koordinaten: 31° 4′ N, 35° 2′ O31.06805555555635.033055555556550Koordinaten: 31° 4′ 5″ N, 35° 1′ 59″ O
Höhe: 550 m
Fläche: 29,877 km²
 
Einwohner: 33.600 (2007)
Bevölkerungsdichte: 1.125 Einwohner je km²
 
Gemeindeart: Stadtverwaltung
Bürgermeister: Meir Cohen
Dimona (Israel)
Dimona
Dimona

Dimona (hebräisch ‏דימונה‎, arabisch ‏ديمونة‎, DMG Dīmūna) ist eine israelische Stadt mit knapp 33.600 Einwohnern (2007) im nördlichen Teil der Wüste Negev. Sie wurde nach einer gleichnamigen biblischen Stadt im Stammesgebiet Juda benannt (Josua 15,22).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt wurde am 19. September 1955[1] als Entwicklungsstadt für die Aufnahme von jüdischen Neueinwanderern in einem flachen und vegetationslosen Gelände gegründet. Vorgesehen war sie wegen ihrer Höhenlage von etwa 600 m über NN und der dadurch vergleichsweise niedrigen Temperaturen vor allem für Arbeiter der Kaliwerke am Toten Meer.

Von großer Bedeutung war die Textilindustrie. Nachdem dieser Erwerbszweig in den Achtziger- und Neunzigerjahren einbrach, litt die Stadt zunehmend an Arbeitslosigkeit. Bis heute noch versucht sich die Stadt von diesem schweren Schlag zu erholen.

Am 4. Februar 2008 war ein Einkaufszentrum in Dimona Ziel eines palästinensischen Selbstmordanschlags, bei dem drei Personen getötet und mindestens 11 weitere verletzt wurden.[2]

Atomreaktor bei Dimona

Bekannt ist Dimona in erster Linie wegen seines Atomreaktors im Negev Nuclear Research Center, der 15 Kilometer entfernt mit französischer Hilfe erbaut wurde. Israel nannte das Nuclear Research Center jahrelang eine Textilfabrik, und hielt den wahren Zweck geheim. Israel hat nie offiziell bestätigt, dass es im Besitz von Kernwaffen ist. Allerdings wird allgemein davon ausgegangen, dass Israel Atomwaffen besitzt und in Dimona waffenfähiges nukleares Material produziert. Schätzungen sprechen von 200 Sprengköpfen. Gestützt wird diese Annahme unter anderem von den Aussagen Mordechai Vanunus, eines früheren Technikers des Reaktors, der wegen Detailaussagen zu Israels Atomprogramm sowie wegen im Reaktorkern geschossenen Fotos, die in Großbritannien veröffentlicht wurden, eine langjährige Haftstrafe verbüßen musste.

Verkehr

Die Stadt liegt an der Hauptstraße von Beerscheba nach Eilat. Alle Autobusse vom Landeszentrum nach Eilat machen Halt in Dimona.

Die Stadt ist an das Bahnnetz der Israel Railways angeschlossen. Bis Ende 2005 verkehrten allerdings nur Güterzüge. Die Güterbahn erschließt drei Industriegebiete und Phosphatminen östlich und südöstlich der Stadt mit zwei Zweiglinien. Eine Linie verkehrt östlich von Dimona nach Rotem. Außerdem werden dort die Mineralien des Toten Meeres auf Güterwagen verladen. Die zweite Zweiglinie verkehrt südöstlich von Dimona zu den Minen und Industriegebieten von Oron (Israel) und Zin. Von Zin aus soll in Zukunft (Zeitpunkt unklar) die Linie nach Eilat und zum Toten Meer weitergebaut werden.

Seit dem 17. Dezember 2005 besteht wieder eine Passagierverbindung nach Beerscheba. Es gibt täglich fünf Verbindungen in jede Richtung, in Beerscheba bestehen Anschlüsse nach Norden und zum Landeszentrum.

Bauwerke

PikiWiki Israel 4562 Dimona renewal.JPG

Die 400 Meter hohen Türme der Radaranlage Dimona, die höchsten Bauwerke Israels.

Städtepartnerschaften

Schwarze Hebräer

In einem Stadtteil von Dimona leben heute Anhänger der afroamerikanischen Gemeinschaft der African Hebrew Israelites of Jerusalem. Die African Hebrew Israelites of Jerusalem (auch Black Hebrews genannt) sehen sich als Nachkommen der verlorenen Stämme Israels an. Die religiöse Gruppe siedelte Ende der 60er Jahre von den Vereinigten Staaten über Liberia nach Israel, viele davon nach Dimona. Die Mitglieder der Gemeinschaft besitzen nicht die israelische Staatsbürgerschaft, jedoch ein ständiges Aufenthaltsrecht. Im Jahr 2003 gab es zwischen 1.500 und 2.000 Schwarze Hebräer in Israel.

Entsprechend ihrer Auslegung der Thora und entgegen der rabbinischen Ordnung praktizieren die Männer hier Polygamie.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Dimona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mordecai Naor: Eretz Israel, Könemann, Köln, 1998, ISBN 3-89508-594-4, Seite 323
  2. Hamas claims Dimona attack, says bombers came from Hebron. Haaretz (4. Feber 2008). Abgerufen am 17. Mai 2008.

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