Diskoinsel

Diskoinsel
Diskoinsel
Satellitenbild
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Gewässer Diskobucht, (Baffinbai)
Geographische Lage 69° 48′ N, 53° 21′ W69.795277777778-53.3447222222221919Koordinaten: 69° 48′ N, 53° 21′ W
Diskoinsel (Grönland)
Diskoinsel
Länge 160 km
Fläche 8.578 km²
Höchste Erhebung 1.919 m
Einwohner 1.100
<1 Einw./km²
Hauptort Qeqertarsuaq (Godhavn)
Karte der Diskoinsel
Karte der Diskoinsel

Die Diskoinsel (Kalaallisut: Qeqertarsuaq, deutsch „große Insel“) mit einer Fläche von 8578 km² (zum Vergleich: Mallorca 3640 km², Korsika: 8680 km²) liegt etwa 60 Kilometer westlich von Ilulissat (Jakobshavn) vor der Westküste von Grönland in der Diskobucht (Qeqertarsuup Tunua). Sie ist vom grönländischen Festland durch den Vaigat-Sund getrennt.

Die vor 55 bis 65 Millionen Jahre entstandenen Bergzüge sind aus rötlichem Basalt, die höchste Erhebung misst 1919 Meter, die durchschnittliche Höhe beträgt 975 Meter. Der Permafrostboden der Insel lässt nur Tundra-Vegetation zu, landwirtschaftliche Nutzflächen und Bäume gibt es nicht. Das Innere der Diskoinsel bedeckt zu einem großen Teil der Sermersuaq (d. h. „Großer Gletscher“). Oberhalb von Qeqertarsuaq liegt der kleinere Lyngmarksgletscher.

Die Diskoinsel ist sehr dünn besiedelt, es gibt nur zwei ständig bewohnte Orte. Die größte Ansiedlung ist Qeqertarsuaq (Godhavn) mit knapp 1000 Einwohnern im Süden. Etwa 35 Kilometer nördlich davon liegt die noch sehr ursprüngliche Inuit-Siedlung Kangerluk mit 50 Einwohnern, die von der Jagd und dem Fischfang leben. Bis in die 1970er Jahre gab es im Nordosten noch die zu einer Kohlegrube gehörende Bergarbeitersiedlung Qullissat. Nach Schließung des Bergwerks wurden die Bewohner jedoch nach Qeqertarsuaq umgesiedelt.

Interessant ist die Diskoinsel wegen ihrer mit Fossilien durchsetzten geologischen Formationen.

Geschichte

Bei Qeqertarsuaq wurden Spuren der Paläo-Eskimos und der Dorset-Kultur gefunden, ob jedoch bereits zu dieser Zeit ein permanenter Siedlungsplatz bestand, ist noch umstritten. In unmittelbarer Nähe, bei Ilulissat, wurde der bedeutende Siedlungsplatz Sermermiut der Saqqaq-Kultur ausgegraben. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass in historischer Zeit Proto-Inuit-Völker die Diskoinsel regelmäßig aufsuchten.

Als erster Europäer, der die Diskoinsel sah, gilt Erik der Rote. Nördlich des Polarkreises gab es keine permanenten Siedlungen der grönländischen Wikinger, sie besuchten jedoch den Bereich um die Diskobucht in den Sommermonaten für die Jagd und nannten die Region Norðrsetur.

Auf der Suche nach der legendären Nordwestpassage ankerten am 4. Juli 1845 die Schiffe HMS Erebus und HMS Terror der Expedition Sir John Franklins in der Bucht vor Qeqertarsuaq, um noch einmal Frischwasser aufzunehmen. Bis auf eine kurze Sichtung durch einen Walfänger auf hoher See, nur wenige Tage später, war dies das letzte Mal, dass die 138 Expeditionsteilnehmer lebend gesehen wurden.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Diskoinsel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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