- HMS Terror (1813)
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Hecla-Klasse
HMS Erebus und HMS Terror 1845Geschichte Typ Bombarde Bauwerft Davy-Werft, Topsham
Stapellauf 1813 Verbleib Am 22. April 1848 in der Viktoria-Straße evakuiert Technische Daten Länge 31 m
Breite 8,2 m
Tiefgang 6,9 m
Besatzung 67
Antrieb Segel, 20-PS-Dampfmaschine
Bewaffnung 1 13-Zoll-Mörser, 1 10-Zoll-Mörser
Die HMS Terror war eine von Henry Peake entworfene und von der Royal Navy in der Davy-Werft in Topsham gebaute Bombarde. Das Schiff von entweder 326 oder 340 Tonnen trug zwei Mörser, die ein Kaliber von 13 bzw. 10 Zoll hatten.
Inhaltsverzeichnis
Kriegsdienst
Die Terror wurde im Britisch-Amerikanischen Krieg eingesetzt. Unter dem Kommando von John Sheridan nahm sie am Bombardement von Stonington vom 9. bis 12. August 1814 und dem von Fort McHenry in der Schlacht von Baltimore vom 13. bis 14. September 1814 teil; der zweite Angriff inspirierte Francis Scott Key, The Star-Spangled Banner zu schreiben. Im Januar 1815 war die Terror an der Attacke auf St. Marys beteiligt.
Nach Kriegsende wurde die Terror aus dem Verkehr gezogen. 1828 wurde sie für den Dienst im Mittelmeer wieder in Dienst gestellt. Am 18. Februar 1828 lief sie an einer Leeküste bei Lissabon auf Grund; auf eine Sanierung folgte die erneute Außerdienststellung.
Einsatz in der Arktis
Bombarden waren stabil gebaut, um dem enormen Rückstoß der Mörser standhalten zu können. Dieser Umstand qualifizierte diese Schiffe für Dienst in den Polarregionen. 1836 ging das Kommando über die Terror an George Back, der eine Expedition in den nördlichen Teil der Hudson Bay unternehmen und die Repulse Bay erreichen sollte, von wo aus Landungsgruppen bestimmen sollten, ob Boothia eine Insel oder eine Halbinsel war. Die Terror konnte die Repulse Bay jedoch nicht erreichen und überlebte den Winter vor der Southampton-Insel nur knapp, nachdem sie durch das Eis einmal über 13 Meter weit an einer Klippe hochgehoben worden war. Im Frühling 1837 wurde das Schiff durch einen Eisberg weiter beschädigt, bis Back es an der Küste Irlands bei Lough Swilly stranden lassen konnte.[1]
Ross-Expedition zur Antarktis
Die Terror wurde repariert und als nächstes zu einer Antarktisreise abkommandiert, die sie gemeinsam mit der HMS Erebus unter dem Oberkommando James Clark Ross' unternahm. Francis Crozier war der Kommandant der Terror während dieser Fahrt, die zwischen 1840 und 1843 drei Saisons umfasste. Dabei drangen die Terror und die Erebus dreimal in antarktische Wasser vor und erreichten dabei zweimal das Rossmeer und einmal die Weddell-See. Der Vulkan Mount Terror auf der Ross-Insel wurde nach dem Schiff benannt.[1]
Franklin-Expedition
Die Erebus und die Terror wurden beide mit 20-PS-Dampfmaschinen und Eisenplatten am Rumpf ausgerüstet, um für die Reise in die Arktis unter John Franklins Oberkommando gerüstet zu sein – die Terror fuhr wieder unter Francis Crozier. Die Expedition sollte magnetologische Daten in der kanadischen Arktis sammeln und die erste vollständige Durchquerung der Nordwestpassage vollbringen, die sowohl schon von Osten als auch von Westen kartiert, jedoch nie ganz durchfahren worden war.
Die Expedition brach am 19. Mai 1845 in Greenhithe auf; die Schiffe wurden zuletzt im August 1845 gesehen, als sie in die Baffin Bay einfuhren. Das Verschwinden der Expedition löste massive Suchaktivitäten in der Arktis aus, und das Schicksal der Männer wurde von einer Reihe von Expeditionen zwischen 1848 und 1866 aufgedeckt. Beide Schiffe waren im Eis eingefroren und von ihren Mannschaften verlassen worden, die in der Folge nach und nach an Hunger und Erschöpfung starben, während sie versuchten, über Land nach Fort Resolution zu gelangen, ein Außenposten der Hudson’s Bay Company, 970 Kilometer im Südwesten. Weitere Expeditionen bis in die späten 1980er und Autopsien einiger Männer zeigten auch, dass die Konserven der Männer durch Blei und Botulinumtoxin verdorben gewesen sein könnten. Mündliche Berichte von lokalen Inuit, dass einige Mannschaftsmitglieder Zuflucht im Kannibalismus gesucht hätten, wurden zumindest teilweise von Schnitten in Ende des 20. Jahrhunderts auf der King-William-Insel gefundenen Skelettüberresten bewiesen.
Die Überreste der Schiffe sind bis heute nicht gefunden worden. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1907 soll das Kohlenschiff Miss Roseberry Kontakt mit einem Eisblock gehabt haben, der sich als die vollkommen vereiste Terror erwies. Das Schiff wurde allerdings nicht abgeschleppt oder sonstwie gesichert, auch die genaue Position ist nicht bekannt.[2] Am 15. August 2008 kündigte Parks Canada, eine Behörde der kanadischen Regierung, an, eine sechswöchige Suche für 75.000 kanadische Dollar zu unternehmen. Der Eisbrecher [3]
Quellen
- ↑ a b Lincoln P. Paine: Ships of Discovery and Exploration, S. 139 - 140, Houghton Mifflin 2000, ISBN 0395984157
- ↑ Paul Herrmann Ensslin: Das große Buch der Entdeckungen. Laiblin Verlag, Reutlingen 1958. ISBN 3770900634. S. 226
- ↑ http://www.canada.com/windsorstar/news/story.html?id=147541d1-0d04-445c-963a-f9c498b32883
Literatur
- Martyn Beardsly: Deadly Winter: The Life of Sir John Franklin. ISBN 1-55750-179-3
- Owen Beattie: Frozen in Time: The Fate of the Franklin Expedition. ISBN 1-55365-060-3
- Pierre Berton: The Arctic Grail. ISBN 0-670-82491-7
- Scott Cookman: Ice Blink: The Tragic Fate of Sir John Franklin's Lost Polar Expedition. ISBN 0-471-37790-2
- Elizabeth McGregor: The Ice Child.
- Dan Simmons: The Terror. ISBN 0-59305-762-7
Weblinks
Commons: HMS Terror (1813) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Erebus und Terror bei Coolantarctica
- "Central Park Still Awaits the British" Artikel der New York Press über das Bombardement Stoningtons
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