- Disko-Insel
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Die Diskoinsel (Kalaallisut: Qeqertarsuaq, dt. „große Insel“) mit einer Fläche von 8578 km² (zum Vergleich: Mallorca 3640 km², Korsika: 8680 km²) liegt etwa 60 Kilometer westlich von Ilulissat (Jakobshavn) vor der Westküste von Grönland in der Diskobucht (Qeqertarsuup Tunua). Sie ist vom grönländischen Festland durch den Vaigat-Sund getrennt.
Die vor 55 bis 65 Millionen Jahre entstandenen Bergzüge sind aus rötlichem Basalt, die höchste Erhebung misst 1919 Meter, die durchschnittliche Höhe beträgt 975 Meter. Der Permafrostboden der Insel lässt nur Tundra-Vegetation zu, landwirtschaftliche Nutzflächen und Bäume gibt es nicht. Das Innere der Diskoinsel bedeckt zu einem großen Teil der Sermersuaq (d. h. „Großer Gletscher“). Oberhalb von Qeqertarsuaq liegt der kleinere Lyngmarksgletscher.
Die Diskoinsel ist sehr dünn besiedelt, es gibt nur zwei ständig bewohnte Orte. Die größte Ansiedlung ist Qeqertarsuaq (Godhavn) mit knapp 1000 Einwohnern im Süden. Etwa 35 Kilometer nördlich davon liegt die noch sehr ursprüngliche Inuit-Siedlung Kangerluk mit 50 Einwohnern, die von der Jagd und dem Fischfang leben. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts gab es im Nordosten noch die zu einer Kohlegrube gehörende Bergarbeitersiedlung Qullissat. Nach Schließung des Bergwerks wurden die Bewohner jedoch nach Qeqertarsuaq umgesiedelt.
Interessant ist die Diskoinsel wegen ihrer mit Fossilien durchsetzten geologischen Formationen.
Geschichte
Bei Qeqertarsuaq wurden Spuren der Paläo-Eskimos und der Dorset-Kultur gefunden, ob jedoch bereits zu dieser Zeit ein permanenter Siedlungsplatz bestand, ist noch umstritten. In unmittelbarer Nähe, bei Ilulissat, wurde der bedeutende Siedlungsplatz Sermermiut der Saqqaq-Kultur ausgegraben. Es ist deshalb anzunehmen, dass die Diskoinsel in historischer Zeit regelmäßig auch von den Proto-Inuit-Völkern aufgesucht worden war.
Als erster Europäer, der die Diskoinsel sichtete, gilt Erik der Rote. Nördlich des Polarkreises gab es keine permanenten Siedlungen der grönländischen Wikinger, sie suchten jedoch die Region um die Diskobucht in den Sommermonaten regelmäßig für die Jagd auf und nannten sie Norðrsetur.
Auf der Suche nach der legendären Nordwestpassage ankerten am 4. Juli 1845 die Schiffe HMS Erebus und HMS Terror der Expedition Sir John Franklins in der Bucht vor Qeqertarsuaq, um noch einmal Frischwasser aufzunehmen. Bis auf eine kurze Sichtung durch einen Walfänger auf hoher See nur wenige Tage später war dies das letzte Mal, dass die 138 Expeditionsteilnehmer lebend gesehen wurden.
Weblinks
69.795277777778-53.344722222222Koordinaten: 69° 48′ N, 53° 21′ W
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