- Doktorhut
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Der sogenannte Doktorhut ist heute meist eine schwarze Kappe, die auf dem Scheitel mit einem flachen Viereck und einer Quaste daran gekrönt wird. Er wird dem ehemaligen Doktoranden nach Abschluss seiner Promotion als äußeres Zeichen der neu erworbenen Doktorwürde durch den Dekan der Fakultät, bei kleineren Universitäten auch durch den Rektor, überreicht.
Das Aussehen des Doktorhutes entspricht heute meist dem anglo-amerikanischen mortarboard. In Skandinavien hingegen wird zur Promotionsfeier ein besonderer Zylinderhut verwendet. Im deutschen Sprachraum sah ein Doktorhut vor einigen Jahrhunderten ganz anders aus, wie man an alten Roben oder dem Martin-Luther-Bildnis mit Doktorhut von Lucas Cranach d. Ä. sehen kann.
Regionale Besonderheiten
Die früher übliche Zeremonie der Verleihung des Doktorhutes ist an den meisten Hochschulen, auch im deutschen Sprachraum, weggefallen. An einigen deutschen Universitäten ist der feierliche Doktor-Eid geblieben, mit dem der Doktorand die Erfüllung der mit der Doktorwürde verbundenen Pflichten verspricht. Andererseits wird der Doktorhut heute nicht mehr ausschließlich von Doktoren oder Personen mit höheren akademischen Weihen getragen. Einige deutsche Universitäten (Universität Bonn) veranstalten Abschlussfeiern nach amerikanischen Vorbild, bei denen die Absolventen Talar und Doktorhut tragen (dabei Barett genannt).
An vielen deutschen Universitäten ist es üblich, Doktorhüte frei zu gestalten – oft von Kollegen, Kommilitonen oder Mit-Doktoranden. Diese selbstgebastelten Doktorhüte reflektieren häufig in launiger Weise die Arbeit oder persönliche Attribute des Doktoranden – beispielsweise kann ein Doktorhut aus Schokolade bestehen oder ein Maschinenteil darstellen. Der Doktorhut wird nach Bestehen der abschließenden Prüfung oder im Rahmen einer offiziellen Promotionsfeier überreicht.
In Schweden ist die Verleihungszeremonie weiterhin üblich, sofern der Absolvent bereit ist, einen Doktorhut zu kaufen. Eine der wenigen Gelegenheiten, den Doktorhut zu tragen, ist die öffentliche Promotion, die regelmäßig stattfindet – an der Universität Uppsala beispielsweise zweimal jährlich. Den frischgebackenen Doktoren wird in Uppsala dabei von Promotor jeweils ein Lorbeerkranz auf die Stirn gedrückt, er selber trägt auch einen. Es ist in Schweden außerdem üblich, die Doktorwürde durch das Tragen eines Doktorringes zu zeigen, den man, im Gegensatz zum Hut, jederzeit tragen darf. Je nach Fakultät ist der Ring mit einem passenden Symbol geschmückt – so zeigen die Doktorringe der Ärzte den Äskulapstab.
In den USA wird der Doktorhut bereits von Schulabgängern bei der Abschlussfeier getragen.
Siehe auch
Kategorien:- Kopfbedeckung
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- Abschluss oder Zertifikat
- Hochschulsystem
- Kostümkunde des 20. und 21. Jahrhunderts
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