- Dominium Visurgis
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Mit dem lateinischen Ausdruck Dominium Visurgis (dt.: ‚Beherrschung der Weser‘) (auch als D. V. abgekürzt) bezeichnet man heute das Bestreben der Stadt Bremen im 17. Jahrhundert ihren Machtbereich weserabwärts auszudehnen.
Inhaltsverzeichnis
Intention
Die Absicht des Stadtrates war es, einen bremischen Staat zu beiden Seiten der Unterweser aufzubauen. Dadurch wollte man seine politische wie auch die wirtschaftliche Stellung stärken und einen direkten Zugang zur Nordsee erhalten.
Gebiet
Besitz
Obwohl die Stadt Bremen noch die Form der heutigen Altstadt besaß und lediglich innerhalb der Stadtmauern am rechten Weserufer lag, erstreckte sich ihr Landbesitz nach der Erwerbung der Reichsunmittelbarkeit im Jahre 1646 über nahezu das gleiche Gebiet wie heute. Außerdem gehörten ihr große Flächen südöstlich des Landes Wursten. Zusätzlich besaß die Stadt mit der Norder Osterstade und einem das Land Wursten im Nordosten begrenzenden Gebiet noch zwei Pfandbesitztümer.
Eroberungen
Schon vor 1646 hatte Bremen Butjadingen und Stadland am linken Weserufer und ein Gebiet, welches etwa von Stuckenborstel bis nach Rotenburg (Wümme) reichte, erobert beziehungsweise erworben. Diese Ländereien befanden sich jedoch immer nur temporär im Besitz der Stadt, da oftmals nicht gehalten werden konnten. Dauerhaft in Bremer Besitz gingen jedoch nach 1646 Teile der Wümmewiesen und das Gebiet des heutigen Hemelingen über.
Ende
Letztendlich musste Bremen seine Ansprüche um das Jahr 1650 auf Grund der Hartnäckigkeit der Friesen aufgeben, welche immer wieder in eroberte Territorien vorstießen und diese befreiten. Bremen zog sich endgültig aus Butjadingen, Stadland und den Gebieten an der Wümme zurück und verzichtete in der Folge auf weitere Versuche, Dominium Visurgis auszubauen. Man konzentrierte sich weiterhin auf die Berufung als See- und Handelsmacht.
Literatur
- Werner Kloos, Reinhold Thiel: Bremer Lexikon. Hauschild Verlag, 2003, ISBN 3-931785-47-5.
Kategorien:- Geschichte Bremens
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