- Doron Almog
-
Doron Almog (hebräisch דורון אלמוג; * 1951 in Israel) ist ein israelischer Generalmajor der Reserve und ehemaliger Kommandeur des Südkommandos.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Almog engagiert sich für die Wohltätigkeitsorganisation Aleh, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert, zu denen auch sein Sohn Eran gehört[1]. Sein autistischer Sohn Eran starb 2007 im Alter von 23 Jahren. Along ist der Gründer eines südisraelischen Hilfsdienstes, genannt Aleh Negev, der für Behinderte durch Unterbringung und medizinische wie soziale Dienste Unterstützung in einer Art dörflicher Wohn-Anlage schafft. Nach Erans Tod wurde der Dienst in Nachalat Eran umbenannt, der sich auch für die Integration der behinderten Menschen in die Gesellschaft einsetzt[2].
Fünf Mitglieder der Familie Along aus Haifa starben am 4. Oktober 2003 durch einen Selbstmord-Bombenattentäter in Maxims Restaurant in Haifa: Ze'ev Almog, 71, seine Frau Ruth, 70, deren Sohn Moshe, 43, und Enkel Tomer Almog, 9, and Assaf Staier, 11. Dorons zweiter Bruder Eran, ein Panzerführer, verblutete im Jom Kippur-Krieg, in den Golan-Höhen.
Operation Entebbe
Along war an der Geiselbefreiung Operation Entebbe im Jahre 1976 beteiligt. Er war der erste Pilot, der die Landebahn für die nachfolgenden Flugmaschinen markierte und leitete anschließend die Eroberung des Flugkontrollturmes. Er war der letzte der den Ugandischen Boden verließ, nachdem die 30 minütige Rettungs-Operation geglückt war und mit den 105 Geiseln (3 Tote, 10 Verwundete) zurück nach Israel flog.
Operation Moses
1984/1985 war Along an der Luftbrücke zur Umsiedlung von 8000 bedrohter äthiopischer Juden (Falascha oder Beta Israel), in der so genannten Operation Moses beteiligt (Wahrscheinlich starben mehr als 4000 Falasha schon vorher auf dem Flüchtlingstrek.).
Southern Command
In den Jahren 2000-2003 war er Leiter des Southern Command des israelischen Militärs und damit für die Sicherung des Gaza-Streifen zuständig. An diesem südlichen Stationierungsort kämpfte Doron auch für die Rechte der Beduinen in der Negev-Wüste. Er startete eine spezielle Ausbildungsinitiative, die vielen Beduinen ohne Schulabschluss ermöglichte, ein Hochschuldiplom zu erwerben. (Beduinen machen bis zu 25 % der Bevölkerung in der Region der Negev-Wüste aus.)
Behauptete Kriegsverbrechen
Als Leiter des Southern Command soll Along angeblich im Jahre 2002 die Zerstörung von 59 Häusern in der Nähe von Rafah befohlen haben. Es werden zwei Grunde für diese Operation angegeben: erstens, als legitime Maßnahme zur Verhinderung der Infiltration von palästinensischen militanten Arabern (ein aggressiver militärischer Übergriff durch Araber, der den Genfer Konventionen zuwiderliefe), und zweitens zur mutmaßlichen Vergeltung für die Tötung israelischer Soldaten, ein behaupteter Vorgang, der auch den Genfer Konventionen zuwiderliefe. Die israelische Regierung entgegnete die Häuser seien legitime Ziele, deren Zerstörung eine legitime Operation der Selbstverteidigung und Grenzsicherung, da die Häuser von arabischen Terroristen zur Vorbereitung von Anschlägen genutzt worden seien, was sehr realistisch ist. Am 11. September 2005 entging Almog einer Verhaftung am Flughafen London-Heathrow. Tags zuvor war ein Haftbefehl ausgestellt worden wegen des Verdachts des Verstoßes gegen die Genfer Konventionen im Zusammenhang mit den Hauszerstörungen. Der Haftbefehl wurde allerdings schon einige Tage später wieder aufgehoben. Nach einem Hinweis durch den israelischen Militärattaché blieb Almog im Flugzeug, um einer möglichen Verhaftung zu entgehen. Die Ausstellung des Haftbefehls wurde von Daniel Machover vom Palestinian Center for Human Rights als Präzedenzfall veranlasst, der gar mit der Verhaftung des chilenischen Diktators Augusto Pinochets 1998 vergleichbar hochstilisiert wurde.
Weblinks
- Israeli general stayed on El Al jet in UK to avoid war crimes charges Israel Insider Artikel (engl.)
- PCHR Presseerklärung zum Fall (engl.)
- U.K. court cancels warrant against Almog ynetnews-Artikel zur Aufhebung des Haftbefehls (engl.)
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Barbara Firestone: Autism Heroes: Portraits of Families Meeting the Challenge, S. 203–207, Jessica Kingsley Publishers 2007, ISBN 1843108372 (Zugriff am 29 November 2008)
- ↑ [1] (engl.)
Wikimedia Foundation.