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Drenica (albanisch auch Drenicë) ist eine Region im Zentrum des Kosovo.
Inhaltsverzeichnis
Region
Drenica ist ein hügeliges Gebiet in Zentral-Kosovo, mit einer Größe von etwa 1.200 Quadratkilometern. Es wird vom gleichnamigen Drenica-Fluss durchflossen, der in die Sitnica mündet.
Die Region liegt westlich bis nordwestlich der Hauptstadt Priština und umfasst die Gemeinden von Gllogoc (serbisch Glogovac) und Skënderaj (serbisch Srbica). Ihre Bevölkerung von 110.000 (Volkszählung 1991) besteht fast vollständig aus Albanern.
Geschichte
In der Antike befand sich die Region mitten im Gebiet des illyrischen Stammes der Dardaner.
Die Region war bekannt für ihre Kämpfe gegen die Türken. Als der Kosovo nach 1455 unter türkische Herrschaft kam, gelang es den Türken 400 Jahre nicht, die Region vollständig zu erobern.
In der Zeit der türkischen Besatzung wurde die Region, in Gedenken an die blutigen Auseinandersetzungen, auch Drenica e Kuqe („Rotes Drenica“) genannt.
1850-1860 eroberte Jashar Pasha den südlichen Teil Drenicas, der seither den Beinamen Drenica e Pashes trägt. In dieser Region befinden sich etwa 20 Dörfer. Seither werden Drenica e Pashes und Drenica e Kuqe unterschieden.
Kosovo-Krieg
Die Region um Drenica galt als eine Hochburg der Untergrundarmee UÇK. Aus der Region stammt auch die Familie Jashari. Adem Jashari war ein Mitbegründer der UÇK. Vom Oktober 1997 bis zum Beginn der serbischen Offensive im Februar 1998 war Drenica ein Operationsgebiet der UÇK und wurde zeitweise als „befreites“ Gebiet bezeichnet. Im Jahr 1998 kam es mehrmals zu heftigen militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Jugoslawischen Volksarmee und der UÇK.[1] Nach Ende des Kosovokrieges übernahmen internationale Kräfte (KFOR bzw. UNMIK) auch die Kontrolle über das Drenica-Gebiet.
Literatur
- A Week of Terror in Drenica - Humanitarian Law Violations in Kosovo (HRW-Bericht)
- HRW report on massacres on Albanian civilians in Drenica region
Einzelnachweise
- ↑ The Independent International Commission of Kosovo: The Kosovo Report Conflict * International Response * Lessons Learned. Oxford University Press, 2000, ISBN 0-19-924308-5, S. 67–69 (Online in der Google Buchsuche).
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