- Drone (Musik)
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Drone Doom (vom englischen Wort für Bordun) kategorisiert ein klanglich sehr extremes Randgenre des Doom Metal[1].
Inhaltsverzeichnis
Stilistische Merkmale
Typisch für diesen Stil sind stark dröhnend übersteuerte Gitarrenklänge und extrem langsame Rhythmuswechsel, bis hin zum völligen Fehlen eines Rhythmus. Gesang im eigentlichen Sinne ist nicht vorhanden, vereinzelt können Sprachsamples oder sprachähnliche Effekte eingestreut sein. Der Großteil des erzeugten Sounds bewegt sich im unteren bis untersten Frequenzbereich. Schlagzeuge werden im Drone ebenfalls kaum verwendet. Die Musik ist daher sehr minimal, zumal die Faszination am Drone-Rock vor allem im stehenden Ton liegt, also in ewig ausklingenden Gitarren, welche oftmals noch durch Feedback-, Echo- oder Hall-Effekte verstärkt werden. Wohl am wichtigsten für den Sound sind die verwendeten Verstärker. So werden oft Gitarren an Bass-Verstärker angeschlossen um den typischen "dröhnenden" Sound zu erreichen.
Streng genommen ist die einzige musikalische Verbindung zum Doom Metal die Langsamkeit, die im Drone Doom noch extremer ist und dem Musiker viel Konzentration abfordert. Auch eine Einordnung in den Ambient-Bereich ist nicht unüblich, da die Musik eine düstere Stimmung erzeugt, welche den Hörer in Trance versetzen mag und die Musik sogar als etwas rituelles erscheinen lässt. Selten existieren noch eigentliche Gitarrenriffs, wie man sie im artverwandten Doom Metal finden kann. So wird das Genre meist auch lediglich als Drone bezeichnet und die Verbindung zum Doom Metal somit nicht weiter betont.
Des Weiteren sind Drone-Stücke kaum reproduzierbar, da sie äußerst situationsbedingt sind und ihr Klang von vielen Faktoren abhängig ist. Es handelt sich daher in der Drone-Musik meist nicht um durchkomponierte Stücke, sondern um Momentaufnahmen, ähnlich wie beim Free Jazz oder Krautrock.
Geschichte
Drone Doom hat seine Wurzeln in den experimentellen Klängen der Band Earth, besonders in deren Album „Earth 2“, welches nahezu vollständig auf Drums und Gesang verzichtet. Hier finden sich schon im Jahr 1993 alle bis heute für das Genre prägenden Merkmale. Der letzte Song "Like Gold And Faceted" ist mit seinen ca. 30 min Spielzeit praktisch nur mit einem Akkordwechsel versehen, der ständig wiederholt wird. Überdeckt davon finden sich, sehr leise aufgenommen, Drums und ein wenig Vokalarbeit.
Ein bedeutender Vertreter des Drone Doom der Gegenwart ist die amerikanische Band Sunn O))), welche die typischen Drone-Doom-Elemente auf ihren neueren Werken mit elektronischen Klangexperimente vermischt und damit dieses eigentlich eher facettenarme Musikgenre weiterentwickelt. Insbesondere um das amerikanische Label Southern Lord existiert eine kleine Drone-Doom-Szene.
Der Drone-Doom-Metal genießt auch innerhalb der Metalszene kaum Anerkennung und ist ein sehr spezielles Subgenre, weshalb die Zahl der praktizierenden Musikgruppen sehr klein ist und diese praktisch keine kommerziellen Erfolge erzielen können.
Wichtige Bands
Wichtige Werke nach Visions
In der Visions-Ausgabe vom Dezember 2005 befindet sich ein Special zum Thema Drone Rock. Dabei sind folgende 10 Platten als Vorzeigewerke des Drone aufgelistet:
- Lou Reed – Metal Machine Music (1975)
- Spacemen 3 – Perfect Prescription (1987)
- Earth – Earth 2 (1993)
- Flying Saucer Attack – Further (1995)
- Bowery Electric – Beat (1996)
- Sonic Youth – The Silver Sessions for Jason Knuth (1998)
- Godspeed You! Black Emperor – F# A# (Infinity) (1998)
- Bohren & der Club of Gore – Sunset Mission (2000)
- Mogwai – My Father My King (2001)
- Sunn O))) – Flight of the Behemoth (2002)
Literatur
- Robert Engelbrecht: Das Brummen eines Kontinents. Drones und Minimalismus, in: testcard. Beiträge zur Popgeschichte #14: Discover America, Mainz: Ventil Verlag 2005
Labels
Weblinks
- Drone auf archive.org
Einzelnachweise
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