- Dschochar Mussajewitsch Dudajew
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Dschochar Mussajewitsch Dudajew (tschetschen. Дуди Муса кІант Джохар, russisch Джохар Мусаевич Дудаев; * 15. Februar 1944 in Perwomaiskoje, Tschetschenisch-Inguschetische ASSR; † 21. April 1996 in Gechi-Tschu) war der erste tschetschenische Präsident vom 27. Oktober 1991 bis zu seinem Tod.
Dschochar Dudajew wurde in Tschetschenien geboren. Einige Wochen darauf wurde seine Familie aber im Zuge der stalinistischen Repressionsmaßnahmen gegen die Tschetschenen nach Kasachstan deportiert.
Bis zum Zerfall der Sowjetunion diente Dudajew als Berufsoffizier der Sowjetarmee bei einem strategischen Bomberverband der Luftstreitkräfte und schied als Generalmajor aus dem Dienst aus.
Dudajew wurde am 27. Oktober 1991 Präsident der Tschetschenischen Republik, die aus der Spaltung der Tschetscheno-Inguschischen Republik (bis 15. Mai 1991 Tschetscheno-Inguschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik) entstanden war. Den Amtseid leistete er auf den Koran. Er erklärte am 1. November 1991 einseitig die Unabhängigkeit Tschetscheniens von der Russischen Föderation als Tschetschenische Republik Itschkeria. Im April 1993 löste er das Parlament und das Verfassungsgericht in Tschetschenien auf und führte das Land in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand. Ab 1. Februar 1995 lief eine russlandweite Fahndung nach ihm. Neben Mut bis zur Tollkühnheit wird ihm auch eine Begabung für Schwarzhandel und finanzielle Manipulation nachgesagt. Unter seiner Regentschaft wurde Grosny zu einem Umschlagsplatz für dubiose Petroleumgeschäfte, Waffen und Drogen.
Zusammen mit Boris Jelzin war er der Hauptverantwortliche für den Ersten Tschetschenischen-Krieg vom 12. Dezember 1994 bis 20. August 1996.
Dudajew wurde am 21. April 1996 beim gezielten Raketenschlag einer russischen Suchoi Su-25 im tschetschenischem Dorf Gechi-Tschu im Rajon Urus-Martan getötet, nachdem es der Besatzung eines Mi-24-Hubschraubers gelungen war, sein Satellitentelefonsignal zu orten.
Bedeutung
Nach seinem Tod stieg der Ruhm Dudajews, als „Nationalheld“ wurde er von den Separatisten zum Schahid erhoben.
Dudajew wird in mehreren ehemaligen Sowjetrepubliken als Symbol für die Unabhängigkeit von Russland verstanden. Entsprechend wurden einige Straßen und Plätze nach ihm benannt:
- Ankara: Cahar Dudayev Meydanı (Dschochar-Dudajew-Platz)
- İzmir: Cahar Dudayev Bulvarı (Dschochar-Dudajew-Boulevard)
- Lemberg: Вулиця Джохара Дудаєва (Dschochar-Dudajew-Straße, 1996)
- Riga: Džohara Dudajeva gatve (Dschochar-Dudajew-Allee, 1996)
- Vilnius: Džocharo Dudajevo skveras (Dschochar-Dudajew-Platz)
- Warschau: rondo Dudajewa (Dudajew-Kreisverkehr, 2005)
Quellen
- K. Grobe-Hagel: Tschetschenien. Russlands langer Krieg. S. 206 - 208.
- P. Scholl-Latour: Russland im Zangengriff. Putins Imperium zwischen Nato, China und Islam. S. 240-241.
Präsidenten der Tschetschenischen Republik (Russische Föderation)Dschochar Dudajew | Selimchan Jandarbijew (kommissarisch) | Aslan Maschadow | Achmat Kadyrow | Sergej Abramow (kommissarisch) | Alu Alchanow | Ramsan Kadyrow
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