Düdelsheim

Düdelsheim
Düdelsheim
Stadt Büdingen
Wappen der ehemaligen Gemeinde Düdelsheim
Koordinaten: 50° 18′ N, 9° 2′ O50.29259.0288888888889131Koordinaten: 50° 17′ 33″ N, 9° 1′ 44″ O
Höhe: 131 m ü. NN
Fläche: 11,93 km²
Einwohner: 2.750 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Aug. 1972
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06041
Karte

Übersichtskarte von Düdelsheim

Düdelsheim ist der zweitgrößte Stadtteil Büdingens im Wetteraukreis (Hessen).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Düdelsheim liegt 5,5 km westlich von Büdingen am Seemenbach. Zur Gemarkung gehört auch der 1 km südöstlich von Düdelsheim gelegene Findörfer Hof.

Geschichte

Die einst selbständige Gemeinde Düdelsheim gehört in der östlichen Wetterau zu den ältesten (792) urkundlich erwähnten Siedlungen. Vermutlich leitet sich der Name von der Besiedlung des herrenlosen Landes durch einen fränkischen Adligen namens „Tutilo“ → „Tutilosheim“ → Düdelsheim ab.

  • 1602 lebten 74 Untertanen in Düdelsheim.
  • Bereits im 15. Jahrhundert braute man in Düdelsheim ein gehopftes Bier und betrieb Weinbau. 1695 schreibt Graf Carl August von Ysenburg-Büdingen zu Marienborn an seine Räte in Büdingen über den Düdelsheimer Wein: „Der Wein sei so rauh als er wolle, man muß ihn annehmen, wie ihn Gott gibt.“
  • 1722 wandern die ersten bekannten Düdelsheimer Auswanderer nach Ungarn aus.
  • 1766 wandern 21 Düdelsheimer und 5 Rohrbacher nach Russland aus.
  • Im 19. Jahrhundert ist von Auswanderern nach Brasilien und nach Nordamerika zu berichten.
  • Ein altes Sprichwort, das noch heute gilt: „Däi Beuringer konne kaan Märt haale, wann mir Dilsemer näit komme.“ (Die Büdinger können keinen Markt halten, wenn wir Düdelsheimer nicht kommen), eine Anspielung auf die Größe des heutigen Büdinger Stadtteils.

Einwohnerentwicklung

Ev. Kirche
Jahr Einwohner
1939 1465
1961 2017
1970 2097
2008 2855

Kirchen

In Düdelsheim gibt es eine evangelische und eine katholische Kirche. Die evangelische „St. Laurentiuskirche“ spielt in der Gemeinde eine Rolle, da durch sie viele soziale Kontakte geknüpft werden können.

Werkstattgemeinschaft weltberühmter Keramiker

Seit 1956 besteht in Düdelsheim eine Werkstattgemeinschaft mehrerer Keramik-Künstler, die die Entwicklung der Keramik in Deutschland entscheidend geprägt haben und seit Jahrzehnten auch international sehr renommiert sind: Beate Kuhn (* 1927 in Düsseldorf), Karl Scheid (* 1929 in Lengfeld (Odenwald) und, seit 1959, auch dessen Frau Ursula Scheid (1932-2008). In letzter Zeit ist auch der Sohn von Karl und Ursula Scheid, Sebastian Scheid, mit eigenen Arbeiten hervorgetreten. Außerdem gehört noch der Holzbildhauer Bernhard Vogler zur Gemeinschaft. 2006 wurde das 50-jährige Bestehen der Düdelsheimer Werkstattgemeinschaft mit einem großen Fest gefeiert. 2007 wurden Beate Kuhn zu ihrem 80. Geburtstag diverse Ausstellungen gewidmet (u.a. in der Stiftung Keramion in Frechen bei Köln). Alle Künstler wohnen und arbeiten im Zentrum von Düdelsheim.

Düdelsheimer Markt

Düdelsheimer Markt 2004

Die wichtigste Veranstaltung des Jahres ist der Düdelsheimer Markt („Dilsemer Määrt“). Er findet jährlich jeweils am letzten August-Wochenende statt (Freitag - Montag) und zählt zu den größten Veranstaltungen dieser Art in der Umgebung. Neben einem großen Festzelt erwartet die Besucher alljährlich ein großer Krammarkt sowie Fahrgeschäfte und Vergnügungsstände. Jeweils am Freitag findet ein Fußballspiel statt und samstags um 22 Uhr ein großes Feuerwerk.

Im Jahr 2006 fand der Düdelsheimer Markt zum 225. Mal statt.[1]

Ehrenbürger

  • 1946: Hirsch, Dr. med., praktischer Arzt
  • 1956: August Schatt, Juwelier und Schmuckfabrikant
  • 1960: Otto Bepler, Dr. med. († 7. Januar 1962), praktischer Arzt

Verkehr

Direkt durch Düdelsheim verläuft die B521 in Richtung Frankfurt. Die Anschlussstelle Altenstadt (A45) ist 5 km, die Anschlussstelle Gründau-Lieblos (A66) 17 km entfernt. Die nächsten regionalen Bahnanschlüsse befinden sich in Büches (Bahnlinie 36: Gießen / Gelnhausen) sowie in Lindheim (Bahnlinie 34: Glauburg-Stockheim / Bad Vilbel - Frankfurt) in jeweils 3 km Entfernung. Durch Düdelsheim verlaufen verschiedene Lokalbuslinien.

Literatur

  • „Chronik Düdelsheim 792 - 1992“, Magistrat der Stadt Büdingen, 1991
  • Ruppel, Hans Georg (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform, Reihe Darmstädter Archivschriften (2), 1976, S. 76
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I, Braunschweig/Wiesbaden, Friedr. Vieweg & Sohn 1982, ISBN 3528062312, S. 143–159

Einzelnachweise

  1. Touristikcenter Büdingen: Der 225. Düdelsheimer Markt

Weblinks

 Commons: Düdelsheim – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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