Dürener Stadtmauer

Dürener Stadtmauer
Der Stadtplan von 1634
Der Spießenturm

Die Dürener Stadtmauer war die Stadtbefestigung der Kreisstadt Düren, Nordrhein-Westfalen. Sie ist teilweise noch erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Alter

Düren wurde zum ersten Mal in den fränkischen Reichsannalen im Jahr 747 erwähnt. Wann die Stadtbefestigung gebaut wurde, ist aber nicht mehr feststellbar. Als befestigter Ort (Reichsstadt) wird oppidum nostrum Duren' im Jahre 1226 genannt. 1261 wird das erste Stadttor, das Holztor, genannt. Das lässt darauf schließen, dass mit dem Bau der Stadtmauer schon vorher begonnen worden ist. Aus einer Inschrift am alten, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Rathaus geht hervor, dass 1224 die Dürener mit dem Bau der Mauer begonnen haben.

Stadttore

1321 wird das „porta Philippi“ genannt, das mächtigste der insgesamt fünf Stadttore. Es stand etwa an der Einmündung der Schenkelstraße in die Philippstraße. Diese Torburg bestand aus drei Teilen, nämlich dem stadtseitigen, zweigeschossigen Viereckturm, dem vorgebauten Wohnhaus für den Torwächter und dem zweiten, ebenfalls zweistöckigen Turm mit einem Zinnenkranz, der mit dem ersten durch einen Torgang verbunden war. Der Torburg vorgelagert war eine Spange. Das Phillippstor wurde 1824 abgebrochen

Das Holztor befand sich an der Einmündung der Wallstraße in die Weierstraße. Der rechteckige Torturm hatte ein Walmdach mit kleinen Dachhäuschen. Das Tor wurde 1822 abgebrochen.

Südlich der Stadt, etwa an der Einmündung der Oberstraße in die Bonner Straße stand das Obertor. Es handelte sich um einen flachdachigen Halbrundturm, daneben ein Tordurchgang. Der Torturm an der Stadtseite war eher ein Fachwerkwohnbau. Das Obertor wurde 1822 niedergelegt.

An der Nordseite der Stadt stand das Wirteltor. Dieses Tor entsprach in seiner Bauart fast dem des Obertores. Es wurde 1834 abgerissen.

Im Osten der Stadt an der Heerstraße nach Köln stand das kleinste Stadttor, das Kölntor. Es stand etwa vor der heutigen Hauptpost in der Kölnstraße. Es handelte sich um einen niedrigen Viereckturm mit Pyramidendach. Nach vielen Zerstörungen wurde das Kölntor 1586 komplett neu errichtet. 1817 wird auch das Tor abgebrochen. Danach wird es als einziges neu errichtet, jedoch eher als bürgerliches Wohnhaus. Das jüngere Kölntor wird im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Stadtmauer

Der Verlauf der Stadtmauer und die Standorte der Stadttore sind aus eier Zeichnung von Wenzel Hollar aus dem Jahre 1634 genau zu erkennen.

Die Stadtmauer ist aus Buntsandsteinquadern gebaut. Sie ist in ihrem ganzen Verlauf zwischen den Stadttoren durch Schwibbögen verstärkt. Diese Bögen wurden erst im 14. Jahrhundert angesetzt, um der Mauer bei Beschießung einen größeren Halt zu geben.

Zwischen der Wilhelmstraße und der Philippstraße stand der Schellengassenturm, der heute völlig verschwunden ist. Zwischen dem Philippstor und dem Holzturm standen der Münchenturm und der Pulverturm, die ebenfalls abgerissen wurden. Der Dicke Turm an der Ecke Stürtzstraße/Altenteich auf dem Geländes des Stiftischen Gymnasiums, musste vor kurzem renoviert werden. Er war vor Jahren aufgeplatzt, weil er mit Schutt gefüllt worden war, der durch Regenwasser sehr schwer geworden waren und die Außenhaut gesprengt hatte. In der Stürtzstraße steht der Spießenturm, der auch völlig renoviert worden ist. Der in Richtung Obertor folgende Rentmeisterturm ist verschwunden. An der Ostseite der Stadtmauer standen der Herrenturm und der Jesuitenturm. Der Pletzergassenturm an der Pletzergasse ist noch vorhanden.

Zur Stadtmauer gehörte auch ein Wall. Vor der Stadtmauer war ein doppeltes Grabensystem angelegt.

Heute

Die Stadtmauer hat in weiten Teilen dem Luftangriff vom 16. November 1944 überstanden. Heute werden Teile der Stadtmauer durch die vorhandene Wohnbebauung verdeckt.


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